SPD-Antrag 2024: „Fürst Leopold“ zum Ankerpunkt im Ruhrgebiet machen
In Dorsten gab es im Februar 2024 einen erneuten Anlauf, das ehemalige Zechengelände Fürst Leopold im Rahmen der „Route der Industriekultur“ touristisch aufzuwerten. Die Stadt Dorsten soll sich beim Regionalverband Ruhr (RVR) dafür einsetzen, dass das denkmalgeschützte Gebäude-Ensemble auf dem ehemaligen Zechengelände Fürst Leopold als Ankerpunkt in die „Route der Industriekultur“ aufgenommen wird. Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag an die Stadt. Unter anderem bezog sich die SPD auf „die sogar international einmalige noch funktionsfähige Zwillingstandem-Dampffördermaschine“ sowie die Aktivitäten in der Maschinenhalle. Und auf die „hohe Aufenthaltsqualität“ durch das Creativ-Quartier und die Gastronomie. „Der Veranstaltungsort dokumentiert einen gelungenen Transformationsprozess von einst bergbaulichen Nutzungen hin zu Freizeitwirtschaft und Kultur“, so die SPD. Einen solchen Antrag hatte die SPD im Jahr 2014 gestellt, der im Sande. Der RVR erklärt damals auf Anfrage der Lokalzeitung: „Wir werden sicherlich im Auge behalten, was sich auf Fürst Leopold perspektivisch tut.“ Das Gelände gehört laut SPD sicher zu den „eindrucksvollen Zeugen und Symbolen des industriellen Erbes“ (Präambel der Ankerpunktkriterien) und habe das Potenzial, als ein Glanzlicht der Industriekultur für die gesamte Region eine „überregionale Strahlkraft“ zu erzeugen.
Die RVR-Pressestelle hält sich jedoch noch mit einer Bewertung zurück. „Weder Daumen hoch, noch Daumen runter“, sagt Pressesprecherin Barbara Klask auf Anfrage der Dorstener Zeitung. Nach ihren Angaben liefe ein Bewerbungsverfahren wie folgt ab: Bei Interesse seitens des Trägers des Standorts – im Falle Dorstens wären es mit der Stadt, der Ruhrstadt-Stiftung (Tempelmann) und der Stiftung Industriedenkmalpflege gleich drei davon – sende der Regionalverband Ruhr ein Kriterienpapier zu. „Auf dessen Grundlage reicht der Träger eine Bewerbung beim RVR ein.“ In dieser sei der Standort im Hinblick auf den regionalen und industriell-kulturlandschaftlichen Kontext sowie der Qualitätsanforderungen eingehend darzustellen. „Geht eine Bewerbung ein, wird diese an eine Expertenkommission weitergeleitet“, so Barbara Klask. Diese besichtigt auch den Standort vor Ort. Die Aufnahme eines Ankerpunktes hängt am Ende vom Entscheid der Kommission ab. Der RVR „begleitet“ lediglich den Prozess von Anfang bis Ende. Sollte das denkmalgeschützte Dorstener Ensemble tatsächlich aufgenommen werden, würde es sich in die Top-Highlights der Revier-Industriekultur, wie Zeche Zollverein, Gasometer Oberhausen oder Landschaftspark Duisburg-Nord, einreihen.
Siehe auch: Zeche Fürst Leopold (Artikelübersicht)
Siehe auch: Zechensiedlungen (Artikelübersicht)
Siehe auch: Zechengelände – Revitalisierung
Quelle: Entnommen Michael Klein in der DZ vom 11. Febr. 2024