Yoon Sin-Kil

Er gründete den ersten Taekwondo-Verein in Dorsten

Geboren 1943 in Daegu (heute Süd-Korea); Teakwondo-Großmeister und Trainer mit 9. Dan. – Als Protest gegen die abstrusen Kampfszenen in den so genannten Eastern-Filmen, die in den 1970er-Jahren die Kinosäle füllten, gründete Yoon Sin-Kil 1978 in Dorsten den ersten Taekwondo-Verein, um die uralte fernöstliche Kampfkunst, eine koreanische Abart des Karate, in „geordnete Bahnen zu lenken“. Der Taekwondo-Großmeister stellte sein Wissen und Können um diese Kampfkunst als Trainer dem Verein und auch Schulklassen zur Verfügung. Basis und Tugenden dieser Sportart sind Respekt, Hochachtung und Bescheidenheit. ..... YoonAls Yoon Sin-Kil geboren wurde, war Korea eine von Japan besetzte Provinz. Sein Vater war ein dem traditionellen Zen-Buddhismus anhängender Lehrer und hatte sechs Kinder. Geprägt ist der heute in Holsterhausen wohnende Yoon Sin-Kil vom Koreakrieg und der anschließenden Teilung des Landes. Beides erlebte er als Grundschüler. Yoon Sin-Kil erlernte das Taekwondo im Stil der Hwarang. Die Hwarang waren Ritter, die mit Disziplin und Respekt ihr Land verteidigten. Die drei Silben des Namens Taekwondo stehen für Fußtechnik (Tae), Handtechnik (Kwon) und Die Kunst oder Der Weg (Do). Respekt vor dem Alter und der Welt stehen ganz oben auf dem Ehrenkodex eines Großmeisters. Yoon Sin-Kil brach sein Architekturstudium ab und trainierte US-Elitesoldaten in Selbstverteidigung. 1970 ließ er sich für die Arbeit in Deutschland anwerben kam als Bergmann nach Bottrop und gründete eine Familie. Seine Verbindungen nach Korea hat er nie gekappt. Er besitzt in seinem Geburtsort einen Berg, an dessen Spitze die Familienmitglieder begraben sind. Er ist überzeugt, dass er nach seinem Ableben dort mit seinen Vorfahren zusammen sein wird.

Ganze Generationen von Kämpfern hat er zu den Teakwondo-Gürtelprüfungen geführt und in seinem Trainerstab gehört der seltene Dan-Grad zum schwarzen Gürtel quasi als Dienstausweis dazu. „Gewalttätige Menschen haben bei uns nichts zu suchen. Sie werden unseren Philosophie nicht verstehen und deshalb scheitern“, sagt Sin-Kil in der WAZ. Seine exotischen Lehren haben in Dorsten sportliche Spuren hinterlassen. Yoon Sin-Kil ist ein Pionier im besten Sinne und wurde 2011 vom Stadtsportverband und der Stadt Dorsten als „Sportler des Jahres“ mit der Goldmedaille ausgezeichnet.


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Quellen:
Jo Gernoth „Yoon Sin-Kil: Respekt und Tradition sind sein Leben“ in WAZ vom 15. Januar 2011. – Ders. „Die Wurzeln des Großmeisters“ in WAZ vom 6. Juli 2012.

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