Hoffen auf Spendierlaune – Vor allem die Spielwarenbranche ist besorgt
Auch die Spielwarenbranche bekommt die gebremste Kauflaune zu spüren. Auf ihre Weihnachtsgeschenke werden die Kinder wahrscheinlich trotzdem nicht verzichten müssen. Nach Sparmodus folge nun die Spendierlaune zu Weihnachten, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren (BVS), Steffen Kahnt, in Nürnberg. Auch vergangenes Jahr seien die Ausgaben rund um das Fest trotz Krisenstimmung stabil geblieben.
4,4 Milliarden Euro werden die Menschen in Deutschland nach einer BVS-Prognose in diesem Jahr für Spielzeuge ausgeben – drei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Menschen setzten angesichts von Inflation und der angespannten Wirtschaftslage eher auf günstigere Produkte, erläuterte Joachim Stempfle vom Marktforschungsinstitut Circana. Bei den Weihnachtsgeschenken könnte das allerdings anders aussehen: Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des BVS gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher vergangenes Weihnachten im Durchschnitt 150 Euro (Vorjahr: 148 Euro) pro Kind für Spielzeuge aus – und auch da hatte sich die Krise schon in der Spielwarenbranche bemerkbar gemacht. „Entscheidend sind die kommenden Wochen“, betonte Joachim Stempfle.
Im Trend liegen vor allem Spielzeuge mit künstlicher Intelligenz
Viele Menschen kauften ihre Weihnachtsgeschenke erst im November und Dezember. Im vergangenen Jahr habe die Branche in diesen beiden Monaten 34 Prozent ihres Jahresumsatzes gemacht. Im Trend liegen nach BVS-Angaben in diesem Jahr vor allem Spielzeuge mit künstlicher Intelligenz wie Roboter und Klassiker wie Eisenbahnen, Bau-Sets und Spiele. Bei den Preisen gibt es demnach gute Nachrichten für die Verbraucherinnen und Verbraucher: Diese hätten sich in diesem Jahr stabil entwickelt, sagte Kahnt. Auch in den nächsten Monaten seien keine signifikanten Preissteigerungen zu erwarten. – Mit Sorgen blicken Spielwarenhändler und -hersteller auf Onlineplattformen aus China, die nach ihren Angaben Spielzeug zu sehr niedrigen Preisen anbieten, die die EU-Vorschriften für Spielzeug nicht erfüllten (dpa).