Wasserleitungsbau 2024

Dauerbaustelle nervt Anwohner „Am Deich“ – Täglich Staub und Dreck

Eine Dauerbaustelle nervt Anwohner in Dorsten. Das Vorgehen bei den Arbeiten wirft bei ihnen viele Fragen auf. Seit März leben Anwohner der Straße „Am Deich“ mit Baustellen-Arbeiten vor der Haustür. Staub und Dreck sind seitdem ständige Begleiter. „So langsam dreht man durch“, sagt einer der Anwohner, der zuletzt mit heftigen Erschütterungen durch Baufahrzeuge leben musste. 430 Meter neue Wasserleitungen wurden verlegt und auch an die Häuser angeschlossen.
Mehrere Anwohner ärgern sich darüber, dass nach der Verlegung der Rohre nun erneut Straßenabschnitte aufgerissen wurden, um die alten Rohre zu entfernen. Was einem Anwohner, der nicht namentlich genannt werden möchte, nicht einleuchten will, da die Rohre niemandem „im Wege liegen und niemanden behindern“ würden. Teilweise seien auch Abschnitte, in denen noch alte Rohre liegen, bereits geteert worden und in diesen würden die alten Leitungen offenbar nicht entfernt. Die Dorstener Zeitung zitiert Stadtsprecher Ludger Böhne: „Zunächst muss man wissen, dass die Gehwege unsere hauptsächlichen „Autobahnen‘ für fast alle Infrastrukturen sind, also für Strom, Gas, Telekommunikation und auch Wasser. Die Gehwege sind in aller Regel gepflastert oder mit einer wassergebundenen Decke versehen, sodass sie leichter geöffnet und wieder geschlossen werden können als Asphaltflächen in Fahrbahnen.“ Die Plätze für Leitungen würden „an vielen Stellen sehr knapp und es ist häufig schwierig, noch Trassen in Gehwegen für neue Versorger oder Ersatzleitungen zu finden“, so Böhne: „Auch in der Straße ‚Am Deich‘ musste die neue Wasserleitung darum in der Fahrbahn verlegt werden, weil die Gehwege ‚voll‘ sind.“

Versorgung der Haushalte gewährleistet

Wichtig bei der Neuverlegung von Leitungen sei, „dass während der Arbeiten die Versorgung der angeschlossenen Haushalte gewährleistet bleibt. Bei Strom- und Telekommunikationsleitungen ist das zumeist einfacher möglich. Bei Gas- und insbesondere Wasserleitungen wird dagegen zumeist eine neue Trasse gewählt, damit die alte Leitung zunächst in Betrieb bleiben kann“, so Böhne. Der Bau der neuen und der Ausbau der alten Leitungen seien also je nach Abstand zwischen den beiden Trassen oftmals zwei Bauschritte. Böhne: „Hinzu kommt, dass Gas- und Wasserleitungen unter hohem Druck stehen, demzufolge aus Sicherheitsgründen nicht in ganzer Länge freigelegt, sondern nur in aufeinander folgenden Bauabschnitten verlegt werden können.“ Diese Abschnitte seien bei Wasserleitungen in der Regel zwischen zwei Hydranten.

„Es sollen keine Altlasten entstehen“

Warum können die alten Rohre nicht einfach in der Erde bleiben? Böhne: „Auf dem Ausbau der Leitungen bestehen wir in der Regel, wenn dies technisch möglich ist.“ Zum einen wolle man über freie Trassen verfügen, wenn diese für einen (anderen) Versorger benötigt werden. Und: „Es sollen keine Altlasten entstehen, von denen in 20 oder 30 Jahren niemand mehr etwas weiß“, so Böhne. An der Straße „Am Deich“ kann man beobachten, wohin ein „Wildwuchs“ führen kann. Dort „liegt die alte Wasserleitung teilweise unter Bündeln von Stromleitungen oder auf Privatgrund“. Deshalb spricht er davon, dass die Leitungen in den Abschnitten ausgebaut wurden, wo es „mit vertretbarem Aufwand“ gewesen sei.
Anwohner Heiner L., der sich schon im Juni über einen Baustopp geärgert hatte, weist nun darauf hin, dass an der Ecke „Am Deich“ zur Pestalozzistraße, die während der gesamten Bauphase als Lagerplatz diente, der Bürgersteig „verwüstet“ worden sei. Für ihn ein „nicht akzeptabler Zustand“. Er fordert die Stadt auf, „den Bürgersteig, auch im Sinne der Unfallgefahr, in ordnungsgemäßen Zustand zurückzuversetzen“. Zum Zustand der Gehwege könne er aktuell nichts sagen, so Böhne. „In der Straße haben noch keine abschließenden Abnahmen stattgefunden. Sollten nach solchen Arbeiten Nachbesserungen erforderlich sein, so wird das bei diesen Schlussbegehungen besprochen.“ Maßstab sei dabei aber nicht eine Neu-Herstellung, sondern der vorherige Zustand. – Heiner L. hat allerdings nicht nur Kritik, sondern auch Lob für die Stadt. Die Straßenreinigung habe am Samstag an der Straße sehr gründlich gearbeitet.

Siehe auch: Wasserleitung
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Siehe auch: Trinkwasser (Artikelübersicht)
Siehe auch:
Wasserwerk Holsterhausen


Quelle: DZ vom 30. August 2024

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