Über 5,3 Milliarden Kubikmeter Wasser in Deutschland aus der Natur
Die öffentlichen Wasserversorger in Deutschland haben im Jahr 2022 mehr als 5,3 Milliarden Kubikmeter Wasser aus der Natur gewonnen. Zum Vergleich: Damit könne das olympische Schwimmbecken in Paris rund zwei Millionen Mal gefüllt werden, heißt es beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden. Gegenüber dem Jahr 2019 blieb die geförderte Menge nahezu unverändert (minus 0,6 Prozent). Ein Kubikmeter Wasser entspricht 1000 Litern.
Woher kam das Wasser? Die mit Abstand wichtigste Quelle sei das Grundwasser, erklären die Statistiker. Daraus wurden 3,3 Milliarden Kubikmeter (62,5 Prozent) gefördert. Aus See- und Talsperren stammten 657 Millionen Kubikmeter (12,3 Prozent). Quellwasser machte mit 429 Millionen Kubikmetern einen Anteil von 8,1 Prozent aus. Etwa 66 Millionen Kubikmeter (1,2 Prozent) wurden über Deutschlands Flüsse direkt bezogen und aufbereitet.
Wohin ging das Wasser? Der weitaus größte Teil des verfügbaren Trinkwassers wurde an Endverbraucher abgegeben. Laut Bundesamt lag diese Menge im Jahr 2022 bei rund 4,6 Milliarden Kubikmetern. Davon wurden 81,5 Prozent an private Haushalte und Kleingewerbe wie Friseursalons oder Bäckereien abgegeben. Die restlichen 18,5 Prozent gingen an Großabnehmer aus Gewerbe und Industrie. Ein Teil wurde außerdem von den Versorgern zur Instandhaltung der Infrastruktur benötigt, also etwa zur Spülung von Filtern und Leitungen (166 Millionen Kubikmeter). Zudem ging Wasser durch tatsächliche oder scheinbare Verluste, wie Messdifferenzen oder Ablesefehler sowie unkontrollierte Entnahmen verloren (469 Millionen Kubikmeter). Insgesamt stellten rund 5600 Versorger die Bereitstellung von Trinkwasser sicher. 4155 Unternehmen gewannen das Wasser selbst aus der Natur. Die übrigen bezogen es von anderen Wasserversorgern und gaben es dann an Endverbraucher ab.
Wie sieht es mit dem Verbrauch in NRW aus? Der Wasserverbrauch in nordrhein-westfälischen Haushalten ist in den vergangenen Jahren gesunken. Im Jahr 2022 seien pro Kopf und Tag durchschnittlich 135,0 Liter an Haushalte abgegeben worden, teilte das Landesamt für Statistik in Düsseldorf mit. Damit habe sich der durchschnittliche Verbrauch gegenüber 2019 (138,4 Liter) um 3,4 Liter pro Kopf und Tag verringert. Nach Angaben der Statistiker waren 2022 insgesamt 360 Unternehmen für die öffentliche Wasserversorgung zuständig. Die Bürger in NRW seien mit 99,1 Prozent fast flächendeckend an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen (dpa).
Mängel im Hochwasserschutz
Die Allianz prangert nach dem Juni-Hochwasser 2024 Mängel im deutschen Hochwasserschutz an. Vorstandschef Oliver Bäte zog in München einen negativen Vergleich zu den Niederlanden: „Am wichtigsten, auch in Bayern, ist es, dass wir besser bei der Schadenvorbeugung werden“, sagte Bäte bei der Vorlage der Halbjahreszahlen des Dax-Konzerns und größten deutschen Versicherers. „Sie können sich fragen, warum wir in Deutschland fortgesetzt diese hohen Schäden haben.“ Bei der Allianz seien nach dem Juni-Hochwasser entlang der Donau und mehrerer ihrer Zuflüsse 11.500 Schadenmeldungen der Kunden eingegangen, die Kosten bezifferte der Konzern auf 292 Millionen Euro (dpa).
Siehe auch: Trinkwasser (Artikelübersicht)