Noch heute streift er als zottiger Hund in der Stadt umher
Legende. Als Dorsten Stadt geworden war und die Mauern errichtet wurden, musste ein erfahrener Wallmeister kommen, der schon andere Städte befestigt hatte. Der Dorstener Wallmeister war ein finsterer Mann, wie die Legende berichtet, der ein steinernes Herz hatte und beim Bau der Stadtmauer erbarmungslos über Leichen gegangen sein soll. Arbeiter galten ihm nichts. Er behandelte sie wie Tiere und ließ sie am Wall, an den Mauern und Türmen ohne Unterlass von morgens bis nachts arbeiten. Er verspottete sie als „Hunde“ und schlug mit der Peitsche nach ihnen. Dafür hat ihn Gott gestraft: Als schwarzer, zottiger Hund muss er in einem Hohlweg so lange hin und her gehen, bis ihn ein Passant in einer stürmischen Thomasnacht antrifft und ihn nach seiner Schuld fragt. Weil aber die Thomasnacht zu den unruhigen Nächten gehört, in denen die bösen Geister in Scharen umherziehen, wagte sich bislang kein Bürger vors Haus. Daher wird der Dorstener Wallmeister noch heute als schwarzer, zottiger Hund in der Stadt umherstreifen.