Mit Schott und Abbe in Jena über Glas und dessen Dichte geforscht
1848 in Dorsten bis 1910 in Jena; Physiker und Institutsdirektor. – Sein wissenschaftliches Werk, das im Wesentlichen seine Forschungsergebnisse beinhaltet, nimmt einen gewichtigen Platz in Universitäts- und Institutsbibliotheken ein. Der als Sohn eines Kreisrichters in Dorsten geborene Adolph Winkelmann erforschte zusammen mit dem berühmteren Otto Schott die optischen Eigenschaften des Glases und mit Ernst Abbe die Wärmetheorie und Dichte von Wasserdampf. 1886 wurde der streng katholische Winkelmann Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Jena. Er blieb es bis zu seinem Tod im Jahre 1910. Winkelmann war ein scharfer Gegner Ernst Haeckels, dem er willkürliche Gestaltung seiner naturwissenschaftlichen Zeichnungen vorwarf. Winkelmann studierte ab 1867 in Bonn, Heidelberg und Berlin, nahm 1870 am Krieg gegen Frankreich teil und promovierte 1872. In seiner Dissertation, die durch Kriegseinwirkungen verloren ging, befasste sich der angehende Forscher mit dem „Wärmeverbrauch beim Auflösen von Salzen und die specifischen Wärmen von Salzlösungen“. 1873 folgte Winkelmann dem Ruf an das Polytechnikum Aachen, wurde 1877 ordentlicher Professor für Physik und Geodäsie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim und ging 1886 als Direktor des physikalischen Instituts an die Universität Jena, wo er neben seiner Lehrtätigkeit auch viel Gelegenheit hatte, zu forschen und seine wissenschaftlichen Arbeiten zu publizieren. Adolph Winkelmann drängte auf einen Neubau für sein Institut. Auf Betreiben des bekannten Forschers Abbe übernahm die Carl-Zeiss-Stiftung die Kosten, so dass das Institut 1902 eingeweiht werden konnte. Wegen eines qualvollen Herzleidens beantragte Winkelmann zum 10. Juni 1910 eine vorzeitige Emeritierung. Winkelmann, dem hohe Ehren zuteil wurden, starb fünf Monate später am 25. Juli 1910.
Werke: Die wichtigsten Werke: „Über die Abhängigkeit der Wärmeleitung der Gase von der Temperatur“ (1875). – „Über eine Beziehung zwischen Druck, Temperatur und Dichte des gesättigten Wasserdampfes“ (1879). – Über einige Eigenschaften der Röntgen`schen X-Strahlen“ (1896). – Handbuch der Physik. Encyklopädie der Naturwissenschaften“ in drei Bänden (1891-96). – „Lehrbuch der physikalischen und theoretischen Chemie“ (1906; dieses Buch gilt als eine der gründlichsten Zusammenfassungen des in den letzten Jahrzehnten so außerordentlich erweiterten Gebiets).