Deutlicher Zuwachs auf dem so genannten Ostfriesenspieß
Seit etwa 1980 führt die Stadt mit Hilfe von Zählgeräten Verkehrsmessungen im gesamten Stadtgebiet durch. Inzwischen haben sich die Verkehre auf Grund von neuen Anbindungen und der Einführung der LKW-Maut 2005 geändert. Die lückenlose Durchbindung der Bundesautobahn von Bottrop bis nach Emden hat erwartungsgemäß zu einem deutlichen Verkehrszuwachs auf dem so genannten „Ostfriesenspieß“ geführt. An den vier Autobahnzählstellen nahm die Tagesbelastung im Durchschnitt von 2003 auf 2004 um elf Prozent zu. Gleichzeitig sind auch die Auswirkungen der LKW-Maut in den Ergebnissen ablesbar. So scheinen die Schwerverkehre die Autobahn zu meiden oder die Transporte werden effizienter organisiert. Während der Gesamtverkehr auf der Autobahn anstieg, nahmen die LKW-Verkehre im Durchschnitt um 15 Prozent ab.
Verkehrszählung Anfang 2017: Zahl der Fahrzeuge um 8 Prozent gestiegen
Das Ruhrgebiet bleibt bundesweit der Verkehrsknotenpunkt Nummer eins. Laut einer neuen Verkehrszählung ist die Zahl der Fahrzeuge auf den Autobahnen innerhalb von fünf Jahren um acht Prozent gestiegen. Alleine auf der A 43 bei Recklinghausen wurden pro Tag 86.000 Fahrzeuge gezählt. Ähnlich ist die Situation auf den Bundesstraßen. Die B 224 in Gladbeck und die B 225 zwischen Marl und Recklinghausen gehören zu den meist befahrenen Bundesstraßen in ganz Deutschland.
Raser lieben offensichtlich die Bismarckstraße
Die Schwerverkehre finden sich verstärkt auf innerstädtischen Nord-Süd-Routen wieder. Sowohl die B 224 als auch die L 608 verzeichnen deutliche Belastungszuwächse. Auf der B 224 nahm der LKW-Verkehr im Durchschnitt um 16 Prozent, auf der L 608 durchschnittlich um 17 Prozent zu. West-Ost-Verbindungen wurden – bis auf die B 58 – hingegen größtenteils vom Schwerlastverkehr entlastet. Raser lieben offensichtlich die Bismarckstraße, die Halterner Straße in Höhe der Wenger Höfe, die Altendorfer Straße, die Dülmener Straße, die Marler Straße. – Gemessene Spitzengeschwindigkeiten: Bismarckstraße 136 km/h (erlaubt 50 km/h), A 31 gemessen 253 km/h (Richtgeschwindigkeit 130 km/h) L 608n gemessen 202 km/h (100 km/h), Altendorfer Straße 134 km/h (50 km/h). Im Januar 2015 ergab einer Verkehrszählung auf der Marler Straße (B 225) innerhalb von 24 Stunden 18.000 Fahrzeuge.
Weniger Temposünder: Sind die Autofahrer vernünftiger geworden?
Auf Dorstens Straßen werden seit Jahren immer weniger Temposünder ermittelt. Wenn das rote Licht am Straßenrand aufblitzt, sind Autofahrer in eine Radarfalle geraten. 2022 hat die Stadt Dorsten 9121 Temposünder mit ihren Radarwagen festgestellt. Das ist ein Tiefstwert, obwohl die Stadt 2022 einen zweiten „Super-Blitzer“ angeschafft hatte, der in beide Richtungen blitzt. Seit Jahren sinkt die Zahl der Raser auf Dorstens Straßen rasant: Mehr als 21.000 waren es im Jahr 2017, ein Jahr später sogar 25.741. Nach diesen Rekordwerten sinken die Zahlen kontinuierlich: von 17.226 (2019) über 12.293 (2021) auf nun 9121 (2022).
Das hängt nicht nur mit der technischen Aufrüstung des Kommunalen Ordnungsdienstes zusammen, sondern vermutlich auch mit dem 2021 eingeführten neuen Bußgeld-Katalog und teils drakonisch erhöhten Verwarn- und Bußgeldern. Von 2018 bis 2021 kosteten die Bußgelder in Dorsten im Durchschnitt zwischen 21 und 25 Euro, im Jahr 2022 wurde das Bußgeld auf 37 Euro erhöht. Somit hat die Stadt Dorsten 2022 zwar weniger Temposünder festgestellt, aber mehr Geld (340.000 Euro) eingenommen, als im Jahr zuvor.
Die Stadt Dorsten ist nicht frei in der Auswahl der Messstellen für die Geschwindigkeitsüberwachung. Jeder Einsatzort muss mit der Polizei abgestimmt werden. Blitzen darf die Stadt nur an Stellen, an denen nach vorhergehenden Erhebungen die zulässige Geschwindigkeit deutlich und von einer Mehrzahl der Fahrerinnen und Fahrer überschritten wird, oder an besonderen Gefahrenpunkten wie Schulen, Kindergärten oder Altenheimen. Im Stadtgebiet gibt es rund 160 zugelassene Messstellen.
Polizei unternahm im September 2023 mehrfach Verkehrskontrollen
Am Abend des 19. September überraschte die Polizei zahlreiche Autofahrer im Vest. Und wieder wurden etliche Verkehrssünder getoppt. Die letzte große Kontrollaktion lag erst ein paar Tage zurück. Am 26. September hatte die Polizei im Kreis Recklinghausen und in Bottrop mehr als 400 Verkehrssünder aus dem Verkehr gezogen, die entweder zu schnell unterwegs waren, das Handy während der Fahrt benutzten oder das Rotlicht missachteten. Am 29. September startete das Polizeipräsidium Recklinghausen die nächste Offensive – diesmal unangekündigt! Polizeibeamte und -beamtinnen kontrollierten im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen Verkehrsteilnehmer. Speziell hatten sie dabei die bekannten Treffpunkte der Raser- und Tunerszene im Blick. Doch an diesen Örtlichkeiten blieb es an dem Abend ruhig, berichtet die Polizei am Wochenende. Vor Ort seien nur vereinzelt szenetypische Fahrzeuge anzutreffen gewesen.
Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen: Im Rahmen des Schwerpunkteinsatzes kontrollierte die Polizei nach eigenen Angaben 74 Fahrzeuge mit 77 Insassen. In drei Fällen lag der Verdacht vor, dass die Betriebserlaubnis durch Umbauten oder technische Mängel am Fahrzeug erloschen war. Zwei der Fahrzeuge musste die Polizei sicherstellen. 37 Autofahrer fielen durch überhöhte Geschwindigkeit auf. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Verkehrsteilnehmer, die nicht der Raser- und illegalen Tuningszene zuzurechnen sind. 14 weitere Verwarngelder und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen mussten wegen anderer Delikte geschrieben werden (zum Beispiel Handy am Steuer, Gurtpflichtverstöße, technische Mängel am Fahrzeug).
Raserei ist eine der größten Gefahren: Die Kontrolle der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und der Blick auf den technischen Zustand von Fahrzeugen dienen unmittelbar der Verhinderung schwerer Verkehrsunfälle. Überhöhte Geschwindigkeit im Straßenverkehr gehört nach wie vor zu den größten Gefahren auf unseren Straßen. – Beamte der Polizei Recklinghausen werden zur Bekämpfung von Unfallursachen regelmäßig fortgebildet. Auch außerhalb von Schwerpunktkontrollen müssten Autofahrer/innen immer mit Kontrollen durch die Polizei rechnen, betont das Präsidium in einer Pressemitteilung. Die allgemeine Verkehrskontrolle sei fester Bestandteil des täglichen Dienstes.
Auch das noch: Polizeikontrolle blitzt zu schnell geflogene Taube Eine „rasende Taube“ ist am Morgen des 8. April 2024 (also kein Aprilscherz) in Hagen-Hohenlimburg von der Polizei geblitzt worden. 30 Stundenkilometer seien in der Straße erlaubt, das Tier flog aber zehn Stundenkilometer schneller, hieß es in einer Polizeimitteilung – da schlug eine Radarfalle zu. Die „gefiederte Verkehrssünderin“ müsste eigentlich 30 Euro Verwarnungsgeld zahlen, hieß es. Die Polizei verzichtete allerdings auf weitere Ermittlungen, hieß es im Bericht (dpa/Polizei Hagen).
Allgemeine Information:
Im Jahr 2022 standen Autobahnfahrer in NRW 104.000 Stunden im Stau
Staus sind in NRW fast schon programmiert. Das belegen auch die Zahlen für das Jahr 2022, wie der ADAC in seiner Staubilanz mitteilt. Wer auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen unterwegs ist, musste auch im vergangenen Jahr wieder reichlich Geduld mitbringen. Auf den mehr als 2200 Autobahnkilometern summierte sich die Dauer aller Verkehrsstörungen auf 104.191 Stunden. Damit steckten Autofahrer 4341 Tage in Stau und stockendem Verkehr fest. Das geht aus der Staubilanz des ADAC in NRW hervor. 2021 waren es mit etwa 106.500 Staustunden (4437 Tage) nur wenige mehr. Insgesamt zählte der ADAC auf den NRW-Autobahnen 2022 fast 160.000 Staus. Bundesweit bleibt NRW damit weiter Stauland Nummer eins, auf das mehr als ein Drittel aller Stauereignisse (33,72 Prozent) entfielen (2021: 32 Prozent). Auch bei den Staukilometern (29,1 Prozent) und Staustunden (31,3 Prozent) hatte Nordrhein-Westfalen unverändert den größten Anteil. Dahinter folgen Bayern und Baden-Württemberg. Besonders belastet waren im vergangenen Jahr die A1, A3, A40, A42, A43, A45 und A46. Der Autobahnabschnitt mit den meisten Stauereignissen war die A43 zwischen Wuppertal und Recklinghausen (12.546 Meldungen). Den mit 34 Kilometern längsten Stau in NRW gab es am 15. Juni auf der A1 (Köln-Dortmund) zwischen Remscheid und dem Kreuz Dortmund/Unna.
Die meisten Staus fanden 2022 im Monat November statt
Der stauintensivste Tag war Mittwoch, der 14. September 2202 mit 691 Staustunden. In dieser Woche hat erstmals nach den Sommerferien in allen Bundesländern wieder Schulunterricht stattgefunden. Dahinter folgt der Mittwoch vor Christi Himmelfahrt (25. Mai) mit 689 Staustunden. Auch in 2022 war der November erneut der stauintensivste Monat im Jahr mit 12.213 Staustunden. Das liege laut dem ADAC unter anderem daran, dass gerade im November viele Pendler mit den kälter werdenden Temperaturen wieder auf das Auto umsteigen würden und sich erst an die schlechten Sicht- und Fahrbedingungen gewöhnen müssen. – Für 2023 rechnet der ADAC in NRW mit noch mehr Verkehr und noch mehr Staus auf NRW-Autobahnen. Auch die Baustellen- und Brückensituation in Nordrhein-Westfalen bleibt angespannt.
Quelle: Frank Gläßner in „Verkehrserhebungen im Stadtgebiet 2005“, Stadt Dorsten 2005.