Nach Unfall: Beteiligter Lkw-Fahrlehrer klärt im Oktober über Gefahren auf
Bei einem Unfall mit einem Lkw verletzte sich vor anderthalb Jahren ein Mädchen in Dorsten schwer. Damit das nicht nochmal passiert, plant Fritz Kunter einen Aktionstag. „Wenn wir es schaffen, dass sich durch den Aktionstag ein Kind weniger verletzt, dann haben wir das Ziel erreicht“, sagt Fritz Kunter. Dem 68-Jährigen geht der schwere Unfall, der vor gut anderthalb Jahren in Wulfen passierte, nicht mehr aus dem Kopf. Ein damals sechsjähriges Mädchen war mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule, als ein Lkw das Kind beim Abbiegen erfasste. Das Mädchen wurde schwer verletzt. Bereits kurz nach dem Unfall wollte Fritz Kunter einen Aktionstag veranstalten, um Familien zu sensibilisieren und über die Gefahren aufklären, die beim Abbiegen von Lkw auftreten können. Eine Bandscheiben-Operation zwang den Dorstener allerdings, den Termin im Juni 2023 abzusagen. Nun plant der Lkw-Fahrlehrer einen neuen Anlauf. Und zwar für den 26. Oktober 2024.
Keine Anmeldung erforderlich
Zwischen 10 und 15 Uhr sei er mit einem Lkw, zur Verfügung gestellt von der Wietholt GmbH, vor Ort am Leo an der Fürst-Leopold-Allee 70 in Hervest. „Eine tolle Sache, dass Einrichtungsleiter Christian Joswig die Aktion unterstützt“, sagt Fritz Kunter. Via Facebook und Flyern macht er seit einigen Tagen auf den Termin aufmerksam. Die Teilnahme ist kostenlos, Interessierte können ohne Anmeldung vorbeikommen. „Ich möchte, dass Kinder, Mamas und Papas selber die Möglichkeit haben, auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen, und dadurch erfahren können, welche Sicht die Lkw-Fahrer auf die Straße und den Verkehr haben“, sagt Fritz Kunter.
Demonstrieren möchte er vor allem, wie unübersichtlich sein Lkw trotz der erhöhten Sitzposition ist. Problematisch, sagt der Dorstener, seien vor allem die toten Winkel, die trotz Spiegeln und Assistenzsystemen bestünden. Der Lkw-Fahrlehrer sagt: „Ein Fahrrad, das direkt vor dem Lkw steht, ist für den Fahrer einfach nicht sichtbar.“ Zwar seien in den neueren Lkw zahlreiche elektronische Helfer verbaut, aber nicht immer würde diese zu 100 Prozent funktionieren. Es könne passieren, dass die Systeme ebenfalls auslösen, wenn der Lkw beispielsweise an einem Straßenschild oder einer Bake vorbeifahre. Solche Fehlmeldungen würden dazu führen, dass die Alarmsysteme weniger ernst genommen oder direkt ausgeschaltet würden. Fritz Kunter richtet sich mit seinem Angebot am 26. Oktober aber nicht nur an Familien mit Kindern, sondern ebenfalls an Motorradfahrer. Regelmäßig beobachte er, wie sich Fahrer der motorisierten Zweiräder falsch in der Nähe von Lkw verhalten, beispielsweise beim Überholen.
Tipps zum sicheren Umgang
Verknüpfen möchte Fritz Kunter den Aktionstag deshalb auch mit praktischen Tipps zum richtigen und sicheren Umgang mit Lkw im Straßenverkehr, damit solch schwere Unfälle, wie vor anderthalb Jahren in Wulfen, nicht noch einmal passieren.
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Quelle: jp in DZ vom 17. September 2024