Über das Projekt

Knappe Information, enzyklopädische Schilderungen, journalistische Berichterstattung, kommentierende Stellungnahmen, Geschichten und Anekdoten

Wolf Stegemann

So oft wie möglich Auskunft geben über die frühen und gegenwärtigen Befindlichkeiten einer Stadt inmitten des sie umgebenden politischen, sozialen, kulturellen und landschaftlichen Umfelds, eingebettet in die gemeinsame, mitunter auch entgegenwirkende 2000-jährige Geschichte zwischen Römerlager, Durstinon, Herrlichkeit Lembeck sowie Vest und Kreis Recklinghausen. Dorstener Geschichte ist immer auch ein Stück Regional- und Landesgeschichte. Das wird durch dieses Lexikon deutlich. Bei den weit gefächerten Themen mit ihren mitunter kniffligen Begebenheiten und verwinkelten Sachverhalten war mit Telegrammstil und bloßen lexikalischen Fakten nicht viel zu machen. Sachinformationen mussten atmosphärisch flankiert werden. Das Lexikon soll damit nicht nur ein Schmökerlexikon, sondern auch ein digitales Lesebuch der vestischen und Dorstener Geschichte und Gegenwart sein, damit die Portionen, aus denen ein alphabetisches Kompendium seinem Wesen nach besteht, nicht Bruchstücke bleiben, sondern Happen bieten. Sie sollen Appetit darauf machen, mehr von dieser Stadt, ihren Traditionen, ihren Menschen und ihrem Umfeld wissen und verstehen zu wollen.
So ist dieses Werk im Spannungsfeld knapper Information, enzyklopädischer Schilderung, journalistischer Berichterstattung, kommentierender Stellungnahme und literarischer Texte mit seinen derzeit 4567 Begriffen nicht bloße Aneinanderreihung von Fakten und Zahlen. Es ist auch ein Lexikon der Geschichten und Anekdoten geworden, über dessen Artikel man hin und wieder auch mal schmunzeln oder sich ärgern kann. Wenn unsere Vergangenheit in diesem Online-Buch naturgemäß den weitaus größeren Teil einnimmt, so hat dies mit der nunmehr über 750-jährigen Stadtgeschichte und einer weitaus längere Geschichte der Region zu tun. Denn die Gegenwart, das sagen uns die Philosophen, währt ja doch nur einen Augenblick, bis auch sie Geschichte ist.

Dieses Lexikon wäre nicht zustande gekommen, gäbe es nicht die vielen Darstellungen früherer und gegenwärtiger Heimatforscher und Journalisten in den verschiedenen Publikationen, in denen Geschichte und Geschichten aus beinahe allen Blickwinkeln gesehen veröffentlicht wurden. Und weil die Historie die große wie die kleine als Handlungsort unserer Herkunft nach wie vor großes Interesse findet, ist dieses Online-Lexikon nötig. Es ist ein Hilfsmittel für alle Dorstener und die, die etwas über Dorsten erfahren wollen, für Schüler und Lehrer, für interessierte Laien und für den Fachmann, der nach einer schlüssigen Begriffsbestimmung schnell findend Ausschau hält. Die weit zurückreichende Geschichte dieses Siedlungsraums, angefangen von Drusus, der hier möglicherweise die Lippe überquerte, über die Besiedlung durch Sachsen und Franken, über die Stadtwerdung bis hin zum Strukturwandel der Gegenwart, liest sich mitunter so spannend wie ein Abenteuerbuch. Praktisch das gesamte Wissen um eine Stadt in der Region, die sie berührt, soll in diesem Online-Lexikon bebildert aufgeschrieben und kann dann abgefragt werden.

Ach ja, die Gendersprache – Hinweis und Korrekturen in diesem Lexikon

Sprache ist im Alltag ein echt gelebter Pluralismus. Sie kann durch ein ideologisches Verordnungssystem nicht verändert werden. So ist es auch mit dem stark umstrittenen Gendern. Mit Gendern in der geschriebenen und gehörten Sprache mit Stimmstocken, Sternchen, Doppelpunkten und Wortverlängerungen auf die geschlechtliche Gleichberechtigung aufmerksam machen. Nach den Gender-Regeln wird dann beispielsweise aus „Bürgermeister“ jetzt „Bürger*inmeister*in“. Was für eine Lese- und Schreibstolperei. Aus „Lehrer der Schule“ wird „Lehrpersonen der Schule“. Und „das Lehrerzimmer“ heißt „Lehrendenzimmer“. Solche „Gleichberechtigungsbemühungen“ liest man täglich in Zeitung und hört in im Radio und Fernsehen. Bisher ist Gendern keine Pflicht.
Die überwiegende Mehrheit der Sprachforscher lehnt das Gendern aus sprachwissenschaftlichen Gründen ab, bezeichnen sie auch als „Dummheit“, „diskriminierende Sprachpolitik“, „Schwachsinn“, „lächerlich“, „sprachliches Parteiabzeichen“ und als „absolut ohne Erfolg“. Eine Umfrage des ZDF ergab, dass 71 Prozent der Bevölkerung die Gendersprache im ZDF als nicht gut ablehnen, 25 Prozent finden sie gut und 4 Prozent wissen es nicht. Als erstes Parlament in Deutschland hat sich im November 2022 der Thüringer Landtag gegen die Gendersprache ausgesprochen. Die Stadt Dorsten erließ 2021 eine siebenseitige Gender-Regel. Das Gendern kosten auch Geld. Schriftstücke müssen angepasst und in amtlichen Gebäuden Hinweisschilder ausgewechselt werde wie z. B. „Zugang für Rollstuhlfahrer“ in „Rollstuhlgerechter Zugang“ (Köln). Die Stadt Kiel hat errechnet, dass für die Einführung gendergerechter Sprache 45.000 Euro an Mehrkosten entstanden sind – unter anderem für Workshops und Veranstaltungen. Das Abgeordnetenhaus in Berlin hat bereits im Jahr 2017 auf eine schriftliche Anfrage eines Abgeordneten geantwortet und erklärt, dass die Umbenennung von Studentenwerk Berlin in Studierendenwerk Berlin insgesamt fast eine halbe Millionen Euro gekostet hat (474.212,58 Euro).
Die Texte in diesem Lexikon sind fast durchgängig genderfrei geschrieben. Unter den rund 4000 Artikel sind aber auch welche, in denen Gender-Wörter zu lesen sind, da der eine oder andere presseamtliche Text übernommen wurde. Sollte ich bei der Bearbeitung des Lexikons auf Gender-Texte stoßen, werde ich die Genderei-Wörter aus dem Text entfernen. Ich bitte um das Verständnis! (siehe auch: Essay: Gendern). In diesem Sinne möge dieses Übersichtswerk allen seinen an der Geschichte, der Gegenwart und Zukunft unserer Stadt und Region interessierten Benutzern dienlich sein.

Wolf Stegemann, 2015 und 2023

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone