Zeichner, Aquarellist und Karikaturist geriet in Vergessenheit
1920 in Dresden bis 2000 in Dorsten; Zeichner. – Sein tägliches Brot verdiente er bei der Veba, doch davon lebte er im übertragenen Sinne nicht alleine, sondern auch von seiner Kunst. Werner Treuter war vor allem Zeichner für Trickfilme und Karikaturist. Zeitungen und Magazine veröffentlichten ihn. In Dorsten war er in den 1980er-Jahren Mitglied des Künstlertreffs bei Antonio Filippin am Marktplatz. Sein Leben war bewegend.
In Dresden geboren, besuchte Treuter von 1935 bis 1938 neben seiner Berufsausbildung Abendkurse an der Dresdener Kunstakademie. Mal- und Zeichenunterricht bekam er unter anderem bei dem Maler Prof. Oskar Kokoschka, der dann emigrieren musste. Werner Treuter nahm von 1940 bis 1945 am Krieg teil, geriet in französische Gefangenschaft, arbeitete als Bergmann in Vermelles und blieb nach seiner Freilassung bis 1953 bei dieser Tätigkeit. Treuter kam danach mit seiner Frau nach Dorsten, wohnte am Kögelweg, arbeitete im Bergbau und bei der Veba in Gelsenkirchen, traf sich jeden Samstag beim Künstlertreff mit anderen Dorstener Künstlern und stellte seine Zeichnungen auch mal aus, beispielsweise im Gemeinschaftshaus Wulfen und in der damaligen Blauen Galerie. Die Dorstener „Ruhr Nachrichten“ (heute „Dorstener Zeitung“) veröffentlichten in den 1980er-Jahren seine Karikaturen. Viele seiner Öl- und Aquarellarbeiten sind auf Urlaubsreisen in Frankreich, Jugoslawien und Belgien entstanden. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Werner Treuter, der und dessen Arbeiten in Vergessenheit gerieten, im Seniorenheim St. Anna in Dorsten, wo er 80-jährig starb.