Seit Jahren gern gesehene Gäste in Hervest und Rhade - jetzt auch in Deuten
Seit 2003 kommt eine Storchenfamilie jedes Jahr in den Hervester Bruch, um in der Zeit der Durchreise hier zu brüten und die Jungen flügge werden zu lassen. Die Idee, den Störchen eine Nisthilfe auf einem hohen Pylon zu bauen, hatte der Holsterhausener Walter Biermann, die Werner Elvermann vom Heimatverein Hervest aufgriff und zusammen mit anderen, es den gefiederten Gästen mit dem Nestrad auf dem errichteten Mast gemütlich zu machen. In ausreichendem Abstand wurden Bänke errichtet, damit die Dorstener das jährlich immer wieder neue Glück der Familie Adebar, Werner und Luise, am Brauckweg mitverfolgen können. Im Frühjahr 2010 wurden acht Störche gesichtet. Im August 2011 versammelten sich 44 gezählte Störche auf der Brauckweg-Wiese im Hervester Bruch. Als Grund dieser großen Storchen-Versammlung wurde von Kennern angegeben, dass es Jungstörche sind, die auf den Weg zu Quartieren waren. Solche Versammlung hat es in Dorsten schon früher gegeben, aber nicht in einer so großen Zahl.
Februar 2020 / 1921 / 1922: Die ersten Störche sind wieder da
Im Hervester Bruch landete Anfang Februar 2020 der erste Storch und bereitete das Nest für die Familienplanung vor. Ob es Werner oder Luise ist, ist unklar. So hatte der Heimatverein Dorf Hervest das erste Storchenpaar genannt, das sich einst in dem Naturschutzgebiet niedergelassen hat. Inzwischen ist auch ein Pärchen angekommen. Fast zeitgleich zum Storch im Hervester Bruch sind zwei Störche in das Naturschutzgebiet Rhader Wiesen zurückgekehrt. Die Rhader haben seit 2011 regelmäßigen Storchen-Besuch. Die beiden Störche sind am Westerfeldweg zu sehen. Tage darauf folgten noch weitere Rückkehrer. Ein Storchenpaar wurde auf dem Nest in Deuten gesichtet. Bei Wind und Wetter kommen Besucher aus dem gesamten Ruhrgebiet, um den Tieren hier einen Besuch abzustatten. Nachdem Anfang Februar 2021 bereits Störche gesichtet worden waren, waren Mitte Februar auch die Störche zurückgekehrt, die jedes Jahr im Hervester Bruch nisten. Gesehen wurden ein Storch auf dem Neste und ein weiterer unweit auf einem Zaunpfahl. Auch in Holsterhausen wurden bereits Störche gesichtet.
In Dorsten waren Mitte Februar 2022 die ersten Störche aus dem südlichen Winterquartier zurückgekehrt. Im Hervester Bruch hatte ein Storchenpaar das Nest vorbereitet. Einen zweiten Horst hatte ein männliches Tier besetzt, das offenbar noch auf seine Dame wartet.
Aus dem Hervester Bruch ein störungsfreies Gebiet entstanden
Der Kreis Recklinghausen gestaltete 2012 den Hervester Bruch unter dem Arbeitstitel „Der Storch ist gekommen“ um den Störche ein größeres zusammenhängendes und störungsfreies Gebiet zu schaffen. Das Amt für Landschaftsplanung und -gestaltung des Kreises Recklinghausen hatte sich im Frühjahr 2008 mit diesem Projekt erfolgreich an dem Tourismuswettbewerb „Erlebnis NRW” beworben. Der Hervester Bruch ist ein Brut-, Rast- und Erholungsgebiet für über 40 Vogelarten. Es wurden Rundwege geschaffen und Informationstafel angebracht. Aussichtskanzeln und Holzstege schützen die Natur und erhöhen gleichzeitig die touristische Attraktivität (siehe Hervester Bruch). – Hoffentlich erwies der Kreis den Störchen damit keinen Bärendienst, denn der angestrebte Tourismus der Störche- und Vogelgucker wird die Störche und die andern Vögel in ihrer Lebensart mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinträchtigen. – Ein zweites Storchenpaar hat sich im März 2019 im Naturschutzgebiet Hervester Bruch niedergelassen, und zwar auf dem zweiten Nest, das es hier schon seit Jahren gibt, allerdings nie belegt wurde.
Im Juni 2019 wurden drei Jungstörche in ihrem Nest am Hervester Brauckweg von Helfern der Biologischen Station Lembeck und dem Heimatverein Dorf Hervest beringt. Die Namen der drei Jungstörche: Ludger, Berni und Heinz, benannt nach ihren Storchenpaten Ludger Brüninghoff, Berni Grewer und Heinz Schnieders.
Vier Jungstörche wurden im Hervester Bruch mit Ringen gekennzeichnet
Vier Jungstörche sind im Juni 2022 im ältesten Dorstener Storchenhorst im Hervester Bruch beringt worden. Die beiden anderen Horste im Hervester Bruch sind 2022 mit zwei Jungstörchen am Baum und einem Jungstorch auf der Westseite nicht ganz so „erfolgreich“ gewesen. Da diese Standorte nur mit der Leiter erreicht werden können, hat man sich entschlossen, auf Beringungen zu verzichten. Eine Tradition ist es auch, dem beringten Nachwuchs einen Namen zu geben, wofür der Heimatverein Dorf Hervest zuständig ist. Namenspaten sind Schatzmeister Günter Scheuch, Rolf Kunter und Lothar Rzepucha von der „Mittwochsgruppe“ sowie aus dem Dorstener Rathaus Bürgermeister Tobias Stockhoff, der als Pate einem der vier jungen Störche seinen Namen gegeben hat – und damit auch in der Lokalzeitung stand. – Der eine Tobias schwirrt irgendwann mit einem Frosch im Schnabel über Dorsten durch die Luft, der andere Tobias, sein Pate, läuft mit dem Smartphone am Ohr durch die Stadt.
- Zur Information: Namenspatenschaften: Es ist im Allgemeinen üblich, jede mit Eigennamen behaftete Sache nach bereits existierenden Bezeichnungen zu benennen oder aus diesen abzuleiten. Diese bereits existierende Bezeichnung stellt den Namenspaten für den neuen Namen dar. Der Hauptanteil der Namenspatenschaften findet sich hierbei im privaten Bereich, beispielsweise bei Kinder-, Haustier- oder Firmennamen – und auch bei Störchen. Bei der Assoziation zwischen dem Paten und dem neuen Namen sind meist lediglich Grenzen durch die Phantasie des Namensgebers gesetzt, was eine entsprechende Charakterisierung der typischen Name-Paten-Beziehung, gerade im Privatsektor, erschwert. Als Patenschaft wird die freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht bezeichnet. Eine Patenschaft unterscheidet sich von einer Partnerschaft (z. B. Städtepartnerschaft) darin, dass die beiden Teilnehmer nicht gleiche Rechte und Pflichten besitzen, sondern eine einseitige Fürsorgeaufgabe wahrgenommen wird.
Ludger und Agnes in Rhade, HerrMann und Inge in Deuten
2011 hat ein Storchenpaar in den Rhader Wiesen genistet, für das der Rhader Heimatverein ein Rad als Nisthilfe gebaut hatte, das aber etliche Jahre von den Adebars nicht angenommen worden war. Die Rhader nannten das Storchenehepaar Ludger und Agnes udn 2017 Storchenkinder.
Jetzt hat auch Deuten einen „eigenen“ Storch, der im März 2017 zuflog und sich auf ein vorbereitetes Nest in der Soerheide setzte. Der Deutener Heimatverein hat ihn bereits einen Tag später vereinnahmt und ihm einen Namen „HerrMann“ gegeben. Jetzt hoffen die Deutener Storchenfreunde, dass er ein Deutener wird. Dazu glauben sie Grund zu haben, denn ihr „HerrMann“ war der erste Storch, der es in Deuten schon einen Tag lang ausgehalten hat und bereits am Nest herumzupfte. Im Mai hatten die Deutener Grund zur Freude. Ihr zugeflogener Storch „HerrMann“, benannt nach Hermann Gerling vom Heimatverein, hat sich eine Gespielin ins Nest geholt, der die Deutener den Namen „Inge“ gegeben haben, benannt nach Inge Borkenfeld vom Heimatverein. Und dann kam es, wie es kommen musste. „HerrMann“ biss seiner „Inge“ kräftig „ins Bein“, was im Mai 2017 das Schlüpfen von drei Storchenkindern zur Folge hatte. Das Glück des Deutener Heimatvereins über die Vorgänge im Storchennest ist somit perfekt.
Drei Jungstörche in Deuten wurden im Anfang Juni 2020 beringt und mit Namen bedacht: Duthene, Doyten und Deuten. Duthene und Doyten sind Vorformen des heutigen Dorfnamens Deuten, also wurde der dritte Jungstorch Deuten genannt. Mit dieser Namensgebung verbindet sich die Hoffnung auf eine lange Tradition der Ansiedlung von Störchen in Deuten weit in die Zukunft reichend.
Deutener Jungstorch „Elisabeth“ nach der Schützenkönigin benannt
Nachdem sich im letzten Jahr in Deuten kein Storchen-Nachwuchs eingestellt hatte, wurde im Juni 2022 ein Jungstorch im Nest entdeckt. Der Heimatverein Deuten gab ihm den Namen Elisabeth. Nach der Tradition der letzten Jahre, in der bei der Namensgebung dem Alphabet gefolgt wurde, ist in diesem Jahr der Buchstabe E an der Reihe. Der Name stellt eine Verbindung zum Bürgerschützenverein Deuten dar, dessen Königin im Jahr 1922, also vor 100 Jahren, Elisabeth Stollbrink hieß. Nach ihr wurde auch der hölzerne Schützenvogel (Lisbeth) benannt, den die Schützen 2022 abgeschossen haben. Bleibt zu hoffen, dass der Jungvogel Elisabeth am Leben bleibt.
Erstes Storchenpaar 2021 auf der Hardt – noch keine Namen
Offensichtlich mögen Störche die Dorstener Region. Im März 2021 machte ein weiteres Storchenpaar Anstalten, ein Quartier auf der Hardt zu beziehen. Es hatte eine Nacht in der von Bürgern gebauten Nisthilfe verbracht. Es wäre das siebte Paar, seit „Werner“ und „Luise“ in Hervest als Storchen-Pioniere ankamen und in der Lippestadt das erste Nest südlich der Lippe. Zudem kam auch noch ein einzelner Storch und hatte sich umgeschaut.
Das jüngste Dorstener Storchenpaar auf der Hardt hatte im Frühjahr 2022 Nachwuchs bekommen. Der ist nun flügge. Kinder der Blumen-Gruppe aus der Kita St. Nikolaus durften die Vornamen für die Jungvögel aussuchen. Der eine Jungstorch wurde nach der Lieblingsblume Rosa der Kita-Kinder genannt, der andere Niko – die Kurzform des Kita-Patrons Nikolaus.
Nun hat auch die Feldmark ihr Storchennest auf der grünen Wiese
Rhade hat ein Storchennest, Deuten, die Hardt und auch Hervest gleich mehrere. Gemeinsam mit dem Grünflächenamt der Stadt Dorsten setzten die Mitglieder der Bürger-Runde Feldmark im Oktober 2022 das in der Stadtteilkonferenz im September 2021 beschlossene Projekt um, eine Nistplattform am Krüskamp nahe der Brücke zum Barloer Busch zu errichten. Jetzt warten die Feldmärker auf die Ansiedlung von Weißstörchen im Frühjahr 2023.
2021 verbrachten Störche mehr denn je den Sommer in der Region
Mit 34 Horstpaaren verbrachten mehr denn je zuvor so viele Weißstörche den Sommer im Kreis Recklinghausen wie 2021. 2010 waren es drei Paare, 2013 schon 9, 2017 bereits 15 und im vergangenen Jahr 25 Storchenpaare. Die Jungvögel fliegen bereist im August Richtung Süden. Die haben erholten sich noch etwas von der Brut und flogen im September hinterher. Der Bruterfolg lag 2021 unter den Zahlen der vergangenen Jahre. Statistisch etwa 1,1 Jungstörche pro Horstpaar. Die relativ geringe Nachwuchs-Zahl lag offensichtlich am ungünstigen Wetter, so ein Experte der Biostation des Kreises. Es gab regelmäßig Niederschläge. Und wenn die Jungvögel nass werden, besteht die Gefahr der Unterkühlung. Die Alten versuchen zwar, die Brut vor Regen und auch Sonne zu schützen, indem sie sich auf die Jungvögel setzen oder ihre Flügel über ihnen ausbreiten. Doch dieses sogenannte „Hudern“ wird ab einem bestimmten Alter des Nachwuchses schwierig: Da brauchen die Jungvögel so viel Nahrung, dass beide Alten gleichzeitig auf Futtersuche gehen müssen. Wenn es dann regnet, sind die Jungvögel schutzlos, was zu Ausfällen führen kann. Mindestens vier Paare in der Region hatten keinen Nachwuchs durchbekommen. Vier Paare hatten drei Jungstörche aufgezogen. In anderen Jahren gab es auch Vierer- oder seltener Fünferbruten.
Inzwischen gibt es sogar vereinzelt Weißstörche, die versuchen, hier zu überwintern. Doch grundsätzlich sind die Störche klassische Zugvögel, Langstreckenzieher. Dabei ziehen die Störche in der Region Recklinghausen als „Westzieher“ traditionell über Frankreich und Spanien bis nach Afrika. Doch inzwischen fliegen viele der Störche nicht mehr so weit. Die Mehrheit bleibt in Spanien.
2022 gute Aussichten für frisch geschlüpfte Störche im Kreis
38 Weißstorch-Paare gab es im Mai 2022 im Kreis Recklinghausen, bei denen bereits Ende April die ersten Jungtiere gekommen waren. Das waren mehr als im Jahr zuvor, wo es 35 flügge Weißstörche gegeben hatte. Die Gründe für den Anstieg sind unter anderem die gebauten Nisthilfen und die gute Nahrungsgrundlage durch Feuchtgebiete. Die Aussichten für die Jungen sind zurzeit gut, denn die Witterung ist ideal für die Störche. Es ist trocken und die Nächte sind zwar kühl, aber nicht zu kalt. Die Altvögel tun alles, um ihre Brut zu erhalten. Sie schützen die Jungtiere vor Witterungseinflüssen, indem sie sich mit ausgebreiteten Flügeln über ihren Nachwuchs beugen. Durch dieses Hudern bewahren sie die Küken ebenso vor zu starker Hitze wie vor Regen und Kälte. Problematisch wird dies allerdings, wenn die Küken so groß sind, dass sie nicht mehr unter den Storch passen oder wenn beide Elternteile auf Nahrungssuche gehen müssen, um die Jungen satt zu bekommen. Seit dem Jahr 2005 verbringen Störche ihre Sommerzeit im Kreis Recklinghausen – dabei ist die Tendenz eindeutig steigend. Vor 16 Jahren starteten die Störche Werner und Luise hier mit ihrer Brut. Die aktuell 38 Weißstorch-Paare sind nun der bisherige Höchststand.
Der erste Storch wurde im Februar 2023 im Hervester Bruch gesichtet
Trotz der aktuell noch relativ kühlen Temperaturen in der Nacht sind bereits Mitte Februar 2023 der erste Storch in den Hervester Bruch nach Dorsten zurückgekehrt. Weitere Vögel werden erwartet. Storchennester gibt es in Rhade, Deuten und auf der Hardt. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch in anderen Stadtteilen lautstark von den Dächern klappert. Für viele ist die Rückkehr der Störche ein Zeichen des Frühlingsanfangs. Die majestätischen Zugvögel fliegen jeden Spätsommer in den Süden und kommen zum Beginn der wärmeren Jahreszeit wieder zurück. Dann sind die Vögel auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz, um ihre Brut aufzuziehen. Nach etwa zwei Monaten verlassen die Storchenkinder dann das Nest, um selbstständig zu werden. Wenige Tage nachdem der erste Storch nach Hervest zurückgekehrt war, hatten Spaziergänger im Hervester Bruch berichtet, dass sie bis zu fünf weitere Störche im Hervester Naturschutzgebiet beobachtet hätten. Unter anderem saß ein Storchenpaar auf dem Nest am Brauckweg. Aber auch im Bereich des Wedenhofs wurden gleich mehrere Störche gesichtet, so unter anderem auf dem neuen Nest und auch in den Wiesen bei der Nahrungssuche.
Im Hervester Bruch gehören Störche schon zum Alltag, aber die hohe Anzahl ist doch eine Seltenheit. Fast 50 Störche versammelten sich im August 2023 zur Nahrungssuche auf einer frisch gemähten Wiese im Dorstener Naturschutzgebiet. Zusätzlich waren auch beide Nester mit Storchenpaaren besetzt. Die Sichtung sorgte gleich bei zahlreichen Spaziergängern, Radfahrern und Erholungssuchenden für Freude.
Storchenpaar brütete 2023 in alter Wulfener Pappel
In Wulfen brütete ein Storchenpaar im Nest in einer alten Pappel an der Köhler Straße. Zahlreiche Augenzeugen hatten zuvor ab und zu einen einzelnen Storch im südlichen Teil von Wulfen gesichtet – auch in dem alten Baum. Auch wurde schon in dieser alten Pappel ein Storchennest ausgemacht, doch dann gab es lange keine Sichtung mehr auf dem Horst. Doch Anfang Juni 2023 nun wurden gleich zwei dieser Großvögel entdeckt und fotografiert.
Weiß-Störche im Jahr 2024 schon im Februar wieder da
Immer mehr Weißstörche sind im Februar 2024 aus ihren Winterquartieren zurück in den Auen entlang von Weser, Rhein und Lippe und bereiten ihre Nester für die Brut vor, die dann Anfang Mai in den Nestern liegt. Dass die Rückkehr einer größeren Zahl der Zugvögel inzwischen bereits im Februar zu beobachten ist, hat nach Auskunft von Weißstorch-Experten mit immer kürzeren Wegen zu tun: In den letzten milden Wintern habe die Zahl der Tiere, die nicht mehr bis Westafrika fliegen, deutlich zugenommen. Manche blieben in Südfrankreich oder Spanien, eine weitere Gruppe überwinterten sogar in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Biologische Station: Dorsten braucht nicht noch mehr Störche
Mitglieder von Heimatvereinen in Dorsten bekommen Tränen der Freude in die Augen, wenn „ihr“ Storchenpaare Junge bekommt oder Jungstörche neu zuziehen. Dann versammeln sich schon mal an die 100 Storchenliebhaber an den Nestern. Weil die Störche sich seit 2004 in Dorsten stark vermehrt haben, sind weitere Jungpaare unter den Zugvögeln in Dorsten nicht mehr willkommen. So sieht es der Landschaftsökologe Niels Ribbrock in der Dorstener Zeitung. Daher wird die Biologische Station in Lembeck, dessen stellvertretender Geschäftsführer er ist, „weitere Ansiedlungen nicht mehr unterstützten“. Die Biologische Station in Lembeck überwacht den Storchenbestand in Dorsten. Von den sechs Paaren in Dorsten haben fünf erfolgreich gebrütet. Vermutlich sind zwölf Jungstörche flügge geworden. Ob sie aber ihr erstes Lebensjahr überstehen, wird sich erweisen. Denn die Ausfallquote beim Zug in den Süden und zurück sei enorm, so Ribbrock.
Es wimmelt immer mehr von Störchen – vor allem Zuwachs im Westen
Einst war der Weißstorch in Deutschland fast ausgestorben. Inzwischen (2023) brüten bundesweit rund 10.000 Storchenpaare. In den vergangenen Jahren hat die Population im Westen Deutschlands stark zugenommen, Die storchenreichsten Bundesländer sind Baden-Württemberg und Niedersachsen. Im Osten sind die Bestände dagegen allenfalls stabil, in Mecklenburg-Vorpommern sogar rückläufig. Wissenschaftlich ist das Verhalten der Störche schwer zu untersuchen, deshalb können Fachleute nur Vermutungen anstellen. In den ersten Jahren werde ein Brutpaar alles versuchen, um sein Revier zu verteidigen. Doch wenn eine bestimmte Dichte erreicht wird, ist es, als wenn ein Hebel umgelegt wird. Aber was da zwischen Aggression und Koloniebildung passiert, ist nicht ganz klar, so das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell am Bodensee. Ein ähnliches Verhalten sei bei Höckerschwänen auf der Themse in London beobachtet worden. Die zunehmende Koloniebildung bei Störchen könnte nach Ansicht des Instituts auch mit dem veränderten Zugverhalten zusammenhängen. Die Zahl der Störche, die über die Westroute in die Winterquartiere fliegen, habe zugenommen. Etwa zwei Drittel von ihnen fliege gar nicht mehr bis nach Afrika, sondern überwintere größtenteils in Spanien, wo auf Mülldeponien ausreichend Nahrung zu finden sei. Vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands seien Dörfer mit mehr als zehn Storchenpaaren keine Besonderheit mehr. Und das könnte Auswirkungen auf die Rückkehr der Störche nach Deutschland haben. Die Westzieher, die eine kürzere Strecke zurücklegen müssten, könnten schon ab Mitte Februar auf dem Nest sitzen.
- Auch das noch: In Kirchhellen irritierte im April 2019 ein Storch, der ein aufgestelltes Storchennest besetzte, dass bislang kein Storch in Augenschein genommen hatte. Endlich jubelten die Kirchhellener Storchenfreunde. Doch der Jubel dauerte nicht lange. Der ersehnte Storch war aus Plastik, den Unbekannte als Schabernack über Nacht ins Nest gestellt hatten.
Siehe auch: Störche im Kreis Recklinghausen 2024
Siehe auch: Greifvögel
Siehe auch: Rotmilan