Städtischer Musikant spielte für Geld und Wein
Nachweislich kam der erste Spielmann 1509 im Gefolge des Kölner Kurfürsten Hermann IV. (der Friedfertige) nach Dorsten. Zu dieser Zeit hatte man große Freude an ernsten und lustigen Schauspielen, an Meistersingern, an Gauklern und Artisten. Der Spielmann begleitete mit seinen Instrumenten (Hand- oder Kniegeige, Holztrompete, Blechtrompete) die Sänger oder sang selbst zur Laute. Mehrmals kamen Landesherren und hochgestellte Persönlichkeiten nach Dorsten und brachten ihre Spielleute mit, für die der Rat zahlen musste. Bei städtischen Festlichkeiten wurden Spielleute aus anderen Städten engagiert, bis 1602 die Stadt einen eigenen Spielmann anstellte, der als Gehalt eine eigene Uniform bekam und das Privileg erhielt, bei allen öffentlichen und privaten Anlässen gegen Entgelt zu spielen. Bei Festmahlen des Rates musste er ohne Honorar auftreten, bei Fronleichnamsprozession bekam er zusätzlich zwei Quart Wein. Ab 1632 ist von einem Dorstener Spielmann keine Rede mehr.