Widerwillen in der Bevölkerung gegen französische Einquartierungen
Er dauerte von 1701 bis 1714. Der Kölner Erzbischof Joseph Clemens und sein Bruder, der Kurfürst von Bayern, ergriffen die Partei des französischen Königs Ludwig XIV. Der Kurfürst von Brandenburg (seit 1701 König von Preußen) sowie Hannover und Holland verbündeten sich hingegen mit dem Widersacher Österreich. Schon im ersten Kriegsjahr besetzten die Franzosen mehrere Orte am Niederrhein. Das Land selbst und die Städte hegten größten Widerwillen gegen die pro-französische Kriegspolitik des kurfürstlichen Landesherrn und die damit verbundene Einquartierung französischer Truppen. Die verbündeten Gegner stellten an der unteren Lippe und an der Ruhr ein Heer von 10.000 Mann auf und vertrieben bis Ende 1702 die Franzosen von allen wichtigen Plätzen, die sie dann selbst besetzten und die Bevölkerung durch hohe Kontributionen und Gewaltanwendung niederdrückten. In Dorsten quartierten sich Preußen ein. 1713 beschloss der Friede von Utrecht den Spanischen Erbfolgekrieg. Unter den Truppen, die den Holländern Kriegsdienste leisteten, waren zwei holsteinische Regimenter, die unter ihrem Obristen Dobrokoffsky im Vest Quartier nehmen wollten, wogegen der Vestische Statthalter protestierte und die Landesschützen mobilisierte. Als sich der holsteinische Obrist zum Abzug bequemte, meinte er, dass in seiner 40-jährigen Dienstzeit ihm noch niemals in all den Ländern, die er durchzogen habe, „dergleichen Affront und Tort“ angetan worden sei.