SMMP-Seniorenhilfe

Zwei Wohngemeinschaften St. Ida 2019 an der Bernhardstraße eröffnet

Die Senioren-Wohngemeinschaft St. Ida an der Bernhardstraße in Holsterhausen; Foto: Bludau

Mit der Einrichtung von zwei ambulant betreuten Wohngemeinschaften der Seniorenhilfe der „Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel“ (SMMP) an der Bernhardstraße in Dorsten-Holsterhausen wurde geografisch eine Lücke zwischen den SMMP-Senioren-Einrichtungen in Herten-Westerholt und in Heiden (bei Borken) geschlossen. Im August 2019 wurde die Einrichtung eröffnet. Es ist die zwölfte und dreizehnte Senioren-Wohngemeinschaft der SMMP. Investor Bauunternehmer Rebbert und Frank Pfeffer, Geschäftsführer der Seniorenhilfe SMMP, vollzogen den symbolischen Akt des Ersten Spatenstichs im Februar 2018. Das Gebäude des alten Ida-Stifts wurde in den neuen Wohnkomplex mit einbezogen. Die Wohnungen der beiden Senioren-Wohngemeinschaften St. Ida haben eine Größe von 24 Quadratmetern. Zusätzlich stehen Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Die Mieter können pflegerische Leistungen nach Bedarf in Anspruch nehmen und werden von Alltagsbegleitern unterstützt und betreut. Für die ambulante pflegerische Versorgung steht in Herten bereits der Ambulante Dienst bereit, der ebenfalls zur Seniorenhilfe SMMP gehört.

Was verbirgt sich hinter der sperrigen Buchstabenkombination SMMP?

Die 1807 gegründete Seniorenhilfe SMMP betreibt sieben stationäre Seniorenheime, vier ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaften, vier ambulante Pflegedienste und mehrere betreute Wohnhäuser. Alle stationären Senioreneinrichtungen sind wiederholt von der Europäischen Gesellschaft für Qualität (EFQM) mit dem Prädikat „Recognized for Excellence“ zertifiziert. Außerdem unterhält die Seniorenhilfe SMMP als Aus- und Weiterbildungszentrum das Fachseminar für Altenpflege und das Bildungswerk SMMP in Geseke. Zur Gesundheitshilfe gehört das Katholische Klinikum Ruhrgebiet Nord in Marl mit dem Gertrudis-Hospital in Herten-Westerholt. Zudem unterhält die Ordensgemeinschaft mehrere Ergotherapeutische Praxen. Die Einrichtungen befinden sich größtenteils in Nordrhein-Westfalen. An allen Standorten beschäftigt die Ordensgemeinschaft – einschließlich der GmbH-Beteiligungen – über 2.500 Menschen. Sitz des Provinzialats der Europäischen SMMP-Provinz ist seit 2003 das Bergkloster in Bestwig, das zwischen 1965 und 1971 als neues Mutterhaus und Sitz des Generalats und gleichzeitig des Provin­zialats der westdeutschen Provinz entstand. In Deutschland ist die Gemeinschaft mit ihren Rechtsträgern Allein- und Mitgesellschafterin etwa 30 verschiedener Einrichtungen und Dienste in den Geschäftsfeldern Bildung, Senioren- und Gesundheitshilfe.. Dazu gehören im Bereich Bildung vier Berufskollegs, eine Gesundheitsakademie, drei Gymnasien und einem Kindergarten. Eine weitere Besonderheit stellt das Julie-Postel-Haus als Wohnheim für junge Frauen und Männer im Bergkloster Bestwig dar. Dieses Wohnheim bietet auch Betreuungsplätze für junge Mütter mit Kindern.

Wer war die heiliggesprochene Maria Magdalena Postel (1756-1846)

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel benennen sich nach ihrer Gründerin. Die wurde am 28. November 1756 mit bürgerlichem Namen Julie Postel in Barfleur in der Normandie geboren und nannte sich später Maria Magdalena. Als die Französische Revolution auch Opfer unter den Geistlichen forderte, gewährte Julie Postel ihnen Unterschlupf in ihrem Haus. Sie verhalf ihnen mit Fischerbooten zur Flucht nach England und bewahrte das „Allerheiligste“ in einem Verschlag unter ihrer Treppe auf, um Kranken die hl. Kommunion zu bringen. Außerdem unterrichtet sie Kinder und bereitet sie auf die Erstkommunion vor. In ihrem 51. Lebensjahr gründete sie zusammen mit drei weiteren Frauen eine eigene Gemeinschaft: die „Armen Töchter der Barmherzigkeit. 1807 wurde die Gemeinschaft in Cherbourg als „Arme Schwestern der Barmherzigkeit“ gegründet und 1908 die Gründerin vom Papst selig- und 1925 heiliggesprochen (Foto links: Maria Magdalena, Basilika Cherbourg). Als Maria Magdalena 1846 starb, zählte die Gemeinschaft bereits 37 Niederlassungen, 150 Schwestern und 20 Novizinnen. Die ersten deutschen Frauen schlossen sich ihr 1862 im Eichsfeld an. Unter dem Namen „Heiligenstädter Schulschwestern“ weiteten sie ihr Betätigungsfeld auch nach Westfalen aus. Bedingt durch die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg ist der deutsche Ordenszweig seit 1920 eigenständig. Das Generalat hat seinen Sitz in Heiligenstadt/Thüringen, das Provinzialat als Zentrale der Europäischen Provinz befindet sich in Bestwig/Sauerland. In Deutschland und den Niederlanden gibt es 50 Konvente und Niederlassungen mit insgesamt 220 Schwestern. Sie gehören zu der Europäischen Provinz der Ordensgemeinschaft. Weitere 115 Schwestern sind in den Missionsländern Brasilien, Bolivien, Rumänien und Mosambik im Einsatz. Der Leitspruch der Gründerin und der Gemeinschaft lautet: „Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern.“ Entsprechend weit gefächert sind die Aufgaben und Einsatzbereiche der Schwestern

Siehe auch: Alternde Stadtgesellschaft (Essay)
Siehe auch: Ida-Stift


Quellen: DZ vom 20. Febr. 2018 und 9. April 2019. – Wikipedia (Aufruf Postel, 2019). – Homepage SMMP (Aufruf 2019).

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