Eine prägende Persönlichkeit – in der Lokalpolitik wie im Schützenverein
1930 in Kirchhellen bis 2022 in Dorsten, Jurist und Rechtsanwalt sowie langjähriger aktiver Lokalpolitiker. – Er gehörte zu den wenigen Lokalpolitikern, die das politische und gesellschaftliche Leben in Dorsten geprägt haben. Die kriegsbedingt durch eine landwirtschaftliche Ausbildung auf dem elterlichen Hof unterbrochene Schulzeit schloss er 1952 mit dem Abitur am Gymnasium Petrinum in Dorsten ab. Nach dem Studium in Bonn und Münster und dem zweiten juristischen Staatsexamen 1959 trat er zunächst in die Dorstener Kanzlei Spangemacher ein. Anfang der 1960er-Jahre eröffnete er am Alten Postweg in Dorsten eine eigene Kanzlei, der er bis 2002 vorstand.
Schon früh begann Alfons Schulze-Oechtering in der CDU seine parteipolitische Laufbahn. Durch die 1951 gegründete Junge Union in Dorsten kam er erstmals mit Politik in Berührung. 1952 trat er in die CDU ein. Er war unter anderem Kreisvorsitzender der Jungen Union, von 1969 bis 1975 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes in Dorsten, von 1985 bis 1996 Kreisvorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung. Darüber hinaus übernahm „Alu“, wie er in der Familie sowie von Freunden und Weggefährten genannt wurde, zahlreiche politische Ämter in vielen Dorstener Ausschüssen und als zweiter stellvertretender Bürgermeister in seiner Heimatstadt. Von 1989 bis 1999 war er Kreistagsmitglied und Mitglied in der Verbandsversammlung des Kommunalverbandes Ruhrgebiet (KVR).
Der Ortsverband der CDU Altstadt/Feldmark ehrte Alfons Schulze-Oechtering, Ehrenvorsitzender des Ortsverbandes, 2018 für 65-jährige Mitgliedschaft in der Partei. Dafür bekam er eine Urkunde, unterschrieben von der CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel,vom CDU-Ministerpräsident Armin Laschet und vom CDU-Kreisvorsitzendem Josef Hovenjürgen.
Ehrenamtlich in etlichen Vereinen tätig und General der Altsstadtschützen
Zudem engagierte sich Alfons Schulze-Oechtering auf vielen ehrenamtlichen (Vorstands-) Feldern – vom Freundeskreis „Menschen in Not“ über die Kirchengemeinde St. Agatha, den Tennisverein TV Feldmark, den Verein zum Erhalt der St.-Ursula-Schulen bis hin zum Jüdischen Museum Westfalen, dessen Errichtung er noch Jahre zuvor abgelehnt hatte. Im Altstadt-Schützenverein, dessen Oberst er von 1980 bis 1995 war, danach Ehrenoberst, war er von 1993 bis 1995 Schützenkönig – zusammen mit Annette Böckenhoff als Königin. 2017 war Alfons Schulze-Oechtering zum Schützen-General befordert worden und trat beim Schützenfest 2019 als Jubiläumskönig auf.
Mit Ehefrau Maria (geborene Schmücker) bekam Alfons Schulze-Oechtering sechs Kinder, die dem Ehepaar 22 Enkelkinder schenkten. Am 19. März 2020 feierte Alfons Schulze-Oechtering bei bester Gesundheit seinen 90. Geburtstag. Wegen der grassierenden Cronona-Pandemie musste die Familie das große Geburtstagsfest auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Alfons Schulze-Oechtering starb am 14. Mai 2022 im Alter von 92 Jahren. Das Seelenamt fand in der St. Johanneskirche in Kirchhellen statt, die Beisetzung auf dem Agatha-Friedhof in Dorsten.
Quelle: DZ vom 20. März 2020