Fast 4000 Schüler profitieren in Dorsten vom Schulkultur-Angebot der Stadt
In der kommenden Spielzeit– gibt es dabei eine besonders explosive Mischung.
Eine explosive Mischung steckte im neuen Dorstener Schulkultur-Programm – „beispielhaft in der Region“. Und das ist nicht nur bildlich gemeint: Denn mit der interaktiven Wissenschaftsshow „Die Physikanten“ konnte Anke Klapsing-Reich, die im städtischen Amt für Schule und Weiterbildung für die Kinder- und Jugendkultur zuständig ist, einen echten „Knaller“ engagieren. Wenn sich nämlich stabile Fässer auf großer Bühne geräuschvoll zusammenfalten und Stickstoff-Explosionen für Furore sorgen, dann merken auch die normalerweise am Lehrstoff uninteressiertesten Schüler der Unter- und Mittelstufe, wie spannend und unterhaltsam Naturwissenschaften sein können. Die für die hiesigen weiterführenden Schulen am 19. Februar 2024 in der Aula der St. Ursula-Realschule aufgeführte Doppel-Veranstaltung war nur eine von mehr als 20 kulturellen Angeboten, welche die Stadt den Schulen in der Spielzeit 2024/2025 veranstaltet.
Theaterfahrten nach Oberhausen
So gibt es unter anderem Theaterfahrten für Grundschüler zum Theater Oberhausen („Der Zauberer von Oz“) und nach Marl („Die Weihnachtsgans Auguste“). Es gibt mobile Theaterproduktionen, die direkt in die Klassenräume kommen, es gibt Autorenbegegnungen wie die Schulbesuche der Schriftstellerin Kathrin Schrocke, es gibt sogar englischsprachiges Theater als Unterrichtsbegleitung, das im 25-seitigen Programmheft aufgelistet ist. „Diese Vielfalt ist beispielhaft in der Region“, hört Anke Klapsing-Reich immer wieder aus Schulkollegium-Kreisen. Die Resonanz der Schulen darauf ist groß. „Im vergangenen Schuljahr haben 3900 Schülerinnen und Schüler von dieser Form unserer kulturellen Weiterbildung profitiert“, so Klapsing-Reich. Und auch für die neue Spielzeit haben schon fast alle Dorstener Grundschulen einzelne Programmpunkte gebucht, auch Förderschulen. Und die weiterführenden Schulen gehören sowieso zu den üblichen Kultur-Verdächtigen. Weswegen die Organisatorin davon ausgehen, dass wiederum für fast alle Schul-Kulturangebote so viele Anmeldungen kommen, dass sie auch tatsächlich stattfinden können. „Bis zum Anmeldeschluss sammeln wir alle Anmeldungen und sehen dann, was umsetzbar ist.“ Die Schulen bezahlen übrigens nur einen geringen Eigenanteil pro Produktion – meist 2 bis 5 Euro pro Schüler, die dann meist durch Eltern, Fördervereine oder Sponsoren beglichen werden.
Abiturstoffe: Fürs Klassenzimmer buchbare „Geschichtenbühne“
Besonders weist Anke Klapsing-Reich auf die abiturrelevanten Stoffe für den Deutsch-Unterricht hin, die das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel anbietet. „Bei Bedarf kann ein Besuch über uns organisiert werden“, sagt sie. Auch die fürs Klassenzimmer buchbare „Geschichtenbühne“ von Schauspieler Andre Wülfing, der zum Schul-Curriculum gehörende Märchen, Fabeln und Balladen vorträgt, können den Unterricht gut ergänzen. Selbst Gedichte müssen nicht langweilig und trocken sein. Das beweist die multimediale Lyrik-Performance „On the road again“ des Rheinischen Landestheaters Neuss, das im Januar in der Aula des Gymnasiums Petrinum aufgeführt wird: Drei Schauspieler und eine Live-Musikerin verwandeln die schönsten Gedichte der Welt in ein vollkommen neues Erlebnis.
„Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz laden wir im zum kostenlosen Besuch von ‚Zwischenfall in Vichy‘ in die Nonnenkamp-Aula“, so die Organisatorin. Das Schauspiel spielt im Jahr 1942 und ist eine Auseinandersetzung mit dem Problem der mittelbaren Schuld und unbewussten Teilhabe jedes Einzelnen.
Vielfältige Workshops mit gesellschaftsrelevanten Themen
Auch die vielfältigen Workshops nehmen gesellschaftsrelevante Themen in den Fokus: Da geht es um respektvolles und tolerantes Verhalten, um die Eindämmung von Mobbing und Aggression, um Kommunikations- und Präsentationstraining. Und ganz neu im Programm ist der Workshop „Schlau im Netz“: Der Dorstener Informatiker David Klapheck klärt mit praktischen Demonstrationen und Übungen über KI-Fakes und manipulierte Inhalte auf.
