Schulden privat

Schuldnerberatung: Jeder Schuldner statistisch mit 31.749 Euro belastet

Singles suchen häufiger die Hilfe von Beratungen. Alleinstehende Männer sind dabei nicht nur häufiger, sondern auch höher verschuldet als Single-Frauen. Ein paar Klicks, und das Konto rutscht ins Minus: Schulden sind schnell gemacht. Genauso schnell wachsen sie vielen Menschen aber auch über den Kopf. Wer 2023 eine Schuldnerberatungsstelle aufgesucht hat, war im Schnitt bereits mit 31.749 Euro verschuldet. Das zeigen neue Daten des Statistischen Bundesamts, die am Mittwoch vorgelegt wurden. 2022 hatten die Statistiker noch 30.940 Euro Schulden pro Person gemeldet.
Auffällig dabei: Vergleicht man die Haushaltsgrößen, ist auffällig, dass es am ehesten Alleinlebende sind, die ins Minus rutschen und deshalb Hilfe suchen. Jede zweite Person (51 Prozent), die eine Schuldnerberatung in Anspruch nahm, lebte in einem Single-Haushalt. Unter den Alleinlebenden sind Männer nicht nur häufiger, sondern auch höher verschuldet als Frauen. Von den beratenen Singles waren 61 Prozent männlich und 39 Prozent weiblich. Während bei Männern die durchschnittliche Schuldenlast 31.792 Euro betrug, waren es bei Frauen 26.464 Euro.
Deutlich seltener nehmen dagegen Menschen in größeren Haushalten die Hilfe von Schuldnerberatern in Anspruch. Ein Fünftel der beratenen Verschuldeten lebte in einem Zwei-Personen-Haushalt, 13 Prozent in einem Haushalt mit drei Personen, acht Prozent in einem Haushalt mit vier Personen und sechs Prozent in einem Haushalt mit fünf und mehr Personen. Die meisten Leute, die in der nun vorgelegten Überschuldungsstatistik erfasst wurden, hatten Schulden bei öffentlichen Gläubigern (57 Prozent). Dazu zählen gesetzliche Renten- und Krankenversicherungsträger oder die Bundesagentur für Arbeit und deren Jobcenter. Fast die Hälfte (49 Prozent) der beratenen Personen stand bei Telekommunikationsunternehmen in der Kreide. 39 Prozent waren bei Gewerbetreibenden wie etwa Handwerkern verschuldet. 30 Prozent hatten Schulden bei Versandhändlern.
Gründe für Zahlungsausfälle und Verschuldungen gibt es viele. Das Statistische Bundesamt nennt etwa Erkrankungen, Süchte oder den Verlust des Arbeitsplatzes. Was auffällt: Bei der größten Gruppe – also den Alleinstehenden – waren besonders häufige Auslöser eine Erkrankung, eine Sucht oder ein Unfall. Mit einem knappen Viertel (24 Prozent) lag ihr Anteil über dem Durchschnitt aller beratenen Personen (18 Prozent). Der Verlust des Arbeitsplatzes war für 18 Prozent die Hauptursache für die Verschuldung und den Gang zur Beratung. Alleinlebende unterschieden sich mit 19 Prozent zwar kaum davon, allerdings war bei alleinlebenden Männern der Verlust des Arbeitsplatzes mit 20 Prozent häufiger Hauptursache für die Überschuldung als bei Single-Frauen (16 Prozent).

Siehe auch: Schulden in NRW
Siehe auch: Schulden im Portemonnaie
Siehe auch: Schulden-Städte im Kreisi
Siehe auch: Schulden der Städte

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