Im Wechsel mit den Altstädtern gibt es alle zwei Jahre ein Schützenfest
Im Jahre 1921 fand in der Gastwirtschaft Maas-Timpert ein Kriegerheimkehrfest statt, aus der die erste Anregung kam, aus den beiden Feldmarken und deren näheren Umgebung einen eigenen Schützenverein zur Pflege der Nachbarschaft und des Heimatgedankens zu gründen. Bereits seit 1487 gab es in Dorstens Stadtmauern eine Schützengilde, doch die zahlreichen Bauern und Bewohner der Außenbezirke Feldmark I und II fühlten sich von den Städtern und Poalbürgern nicht richtig akzeptiert und beflügelte den Wunsch nach einem eigenen Verein. Doch dafür fehlte es 1921 noch an der Anzahl von mitmachenden Bürgern. Daher wurde erst sechs Jahre später von den Herren Wickler und Heinrich Schmidt-Langenberg zur Gründungsversammlung in den neu erstellten Saal Maas-Timpert an der Bochumer Straße eingeladen. Rund 100 Männer kamen dun wurden Mitglieder, die B. Börmann zum Gründungsvorsitzenden wählten. Beschlossen wurde zudem eine Generalversammlung mit Vorlegung der Statuten. Der Verein sollte den Namen „Bruderschaft Dorsten Feldmark I u. II“ erhalten. Von da an stieg das Interesse der Bürger stetig an. Die Initiatoren und der provisorische Vorstand erstellten in wenigen Wochen die Statuten.
Sommerfeste immer in Verbindung mit Kinderschützenfesten
Mittlerweile 270 Mitglieder trafen sich im August 1927 zur Gründungsversammlung im Saal Maas-Timpert. wieder. Als Versammlungsleiter fungierte Heinrich Schmidt-Langenberg und der Verein bekam jetzt den Namen „Allgemeiner Bürgerschützenverein Dorsten-Feldmark I u. II“. Zum Vorsitzenden und Oberst wurde Heinrich Börmann gewählt. In der ersten Generalversammlung im März 1928 zählte der Verein bereits 330 Mitglieder. Durch Beschluss wurde das Bataillon gebildet und in drei Kompanien mit den Hauptleiten Johann Risthaus, Franz Haake und Heinrich Schmidt-Langenberg. Wilhelm Neumann löste den bisherigen Vorsitzenden ab, konnte wegen eines Ortswechsels das Amt nur ein Jahr ausüben, dann wurde Johann Breuer Vorsitzender. Zehn Monate nach der Gründung konnte das erste Schützenfest der Feldmärker im Festzelt nahe der Wirtschaft Maas-Timpert gefeiert werden –bis Krieganfang 1939 alle zwei bis drei Jahre. Danach wurde das erste Schützenfest im Jahr 1949 gefeiert und noch mit der Armbrust geschossen, denn die Deutschen dürften damals noch keine Gewehre besitzen. 1951 beteiligten sich die Feldmärker an der 700-Jahrfeier der Stadt Dorsten. Von da an veranstaltete die Feldmark mit ihren derzeit rund 700 Mitgliedern alle zwei Jahre im Wechsel mit den Altstadtschützen in der Feldmark 1 und II, das dazwischen liegende Sommerfest immer in Verbindung mit einem Kinderschützenfest. Von Anfang an gibt eine im Schützenverein eine Karnevalsgruppe, die zur Jeckenzeit zu ihren „Klapper- und Kostümfesten“ einlädt, auf denen dann Mitglieder, die sich eigens dafür zusammengeschlossen haben, karnevalistischen Humor versprühen, wie die „Salonlöwen“, die „Feldmärker Verunsicherung“, die „Schweinshaxen“. Auch beteiligen sich die Feldmärker Schützen-Karnevalisten mit einem eigenen Wagen am Rosenmontagszug der Dorstener Karnevalsvereine.
Der aktuelle Vorstand – gewählt 2019
Nach den Wahlen von 2019 gehören zum Vorstand an: 1. Vorsitzender Dieter Dreckmann, 2. Vorsitzender Stefan Lukassen (Wiederwahl), Oberst Sebastian Schneider (Neuwahl), Major Dirk Baukholt (Neuwahl), 1. Geschäftsführer Klaus Frank Ebel, 2. Geschäftsführer Hermann Steinrötter, 1. Schriftführer Wilfried Lange, 2. Schriftführer Thomas Döring, Schatzmeister Wolfgang Lange, die Beisitzer Siggi Surray, Thomas Dreckmann (Wiederwahl), Stephan Ekamp, Andreas Kock, Bastian Lange (Wiederwahl), Björn Reckwardt (Wiederwahl), Johannes Schneider und Patrick Teuber. Des Weiteren gehören dem Vorstand qua Amt die drei Hauptleute Tim Balster, Dirk Baukholt (bis zur Neuwahl seines Nachfolgers), Martin Lukassen und Schießgruppenleiter Bernd Hemmer an. – Mitte August 2019 holte Theo Grote-Westrick mit dem 250. Schuss den Vogel von der Stange und wurde Feldmärker Kinderschützenkönig. Zu seiner Regentin erwählte er sich Milla Goldhagen.
2022: Michael Seidel und Anja Lukassen neues Regentenpaar
Beim Schützenfest der Feldmärker Schutzen Mitte Juni 2022 holte mit dem 186. Schuss Michael Seidel den Vogel von der Stange und wurde Schützenkönig. Zu seiner König nahm er such Anja Lukassen. Damit endete die Regentschaft des Königspaares Tobias Nordmann und Ramona Nitsch (2018 bis 2022). Das Königsschießen bildete den Höhepunkt des viertägigen Feldmarker Schützenfestes.
Alexander Büning veröffentlichte Song über Schützenfeste
Wegen der Corona-Epidemie haben in Dorsten keine Schützenfeste mehr stattgefunden – erst wieder 2022. Aus der Sehnsucht heraus, wieder Schützenfeste besuchen zu können, hatte der Dorstener Alexander Büning (Foto) einen Schützensong geschrieben, der beim Schützenfest in der Feldmark Premiere hatte. Somit traf Ballermann-Schlager auf Schützenfest-Tradition. Genauso könnte man das Lied „Endlich Schützenfest“ beschreiben, das sich der 26-jährige Dorstener ausgedacht hatte. Das Cover für den Song hat Alexander Büning auf der Festwiese der Feldmark aufnehmen lassen. Drei Minuten und 18 Sekunden dauerte der Song, den der 26-jährige Büning am 9. Juni 2022 auf der Videoplattform Youtube hochgeladen hatte. Vier Tage später hatte es bereits mehr als 1500 Aufrufe.
Der Titel „Endlich Schützenfest“ machte direkt deutlich, dass wieder Schützen feiern konnten – die Feldmärker nach vier Jahren. Die Idee Bünings, ein Lied zu schreiben, entstand aus der Bierlaune heraus. „Im Internet habe ich schnell einen passenden Beat gefunden“, sagt Büning der Dorstener Zeitung. „Den Text habe ich dann relativ schnell innerhalb von ein bis zwei Stunden frei Schnauze runtergeschrieben.“ Herausgekommen ist ein Schlager-Song, der an zahlreiche Ballermann-Hits erinnert. Im Fokus stehen allerdings nicht die Partys auf Mallorca, sondern eben die Schützenfeste. Dabei ist Schlager eigentlich nicht das bevorzugte Musikgenre des Dorsteners: „Ich habe vorher eher Hip-Hop und Deutschrap gemacht.“ – „Endlich Schützenfest“ ist nicht speziell auf das Feldmarker Schützenfest getextet. Es könnte also auf jedem Schützenfest gespielt werden. Denn davon gibt es viele in Dorsten (Quelle: Julian Preuß in der DZ vom 10. Juni 2022).
Theo und Lotta neues Kinderkönigspaar Feldmark
Bei bestem Wetter fand am 3. Juni 2023 das Feldmärker Kinderschützenfest auf dem Gelände der Gärtnerei Dreckmann an der Gelsenkirchener Straße statt. Das letzte Kinderkönigspaar Theo Groote-Westrick & Milla Goldhagen regierte wegen der Corona-Pandemie vier Jahre lang, konnten jetzt aber ihre Insignien Hut, Königskette und Krönchen abgeben. Nach einem spannenden Vogelschießen mit 12 Anwärtern gelang Theo Dreckmann mit dem 180. Schuss der entscheidende Treffer, und der Vogel fiel. Zu seiner Königin wählte er Lotta Schneider (Tochter von Oberst Sebastian Schneider).
Feldmärker Schützen gaben Walter Baukholt letztes Geleit
Der Schützenverein Dorsten-Feldmark I und II trauerte um sein langjähriges Vereinsmitglied und Schützenbruder, Walter Baukholt, der am 17. November 2023 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Er war 65 Jahre Vereinsmitglied und hat den Verein als Diakon bei vielen Veranstaltungen seelsorgerisch unterstützt. Die Messe für den Verstorbenen fand am 25. November in der Heilig-Kreuz-Kirche in Altendorf-Ulfkotte statt, anschließend erfolgte die Beisetzung auf dem Friedhof an der Gladbecker Straße.
Siehe auch: Schützenwesen (Essay)
Alle Artikel zum Thema Schützen: Schützen-Artikel, Übersicht