Pfarrer bewirkte 1843 die öffentliche Krankenpflege in der Stadt
1807 in Münster bis 1870 in Dorsten; Pfarrer und Krankenhausgründer. – Er kam 1939 als Nachfolger von Pfarrer Deffte nach Dorsten zu St. Agatha. Mit 23 Jahren erhielt er 1830 die Priesterweihe. Danach war er vier Jahre lang Vikar an St. Lamberti in Münster, ging anschließend für fünf Jahre nach Telgte Danach wurde er als Pfarrer an St. Agatha in Dorsten installiert. Überall in der Stadt und in der Kirche war Pfarrer Schmitz präsent, so dass die Gläubigen auf die Frage, wo der Herr Pfarrer sei, stets zu antworten wussten: „Der Herr Pastor ist überall!“ Seinen Charakter erklärte P. Guardian Basilius in seiner Grabrede für Pfarrer Schmitz am 23. August 1870 mit nur zwei Eigenschaften: „Er war anspruchslos und liebvoll!“ Darunter zählte auch Wilhelm Schmitz’ rastloses Streben, in Dorsten ein Krankenhaus zu errichten, was ihm auch gelang. Mit der Stiftung „Kranken-Pflege-Anstalt zur heiligen Elisabeth in Dorsten“ durch den Bischof von Münster und dem Oberpräsidenten von Westfalen begann 1843 die neuzeitliche öffentliche Krankenpflege in Dorsten. Schon 1850 legte Bischof Johann Georg den Grundstein für das alte Krankenhaus am Westwall, das 1989 abgerissen wurde, da an der Gahlener Straße eine moderne Krankenanstalt entstand war (siehe Elisabeth-Krankenhaus). 1854 wurde die „Kranken-Pflege-Anstalt zur heiligen Elisabeth in Dorsten“ mit drei Ärzten in Betrieb genommen. Im Kuratorium führte Schmitz den Vorsitz, leitete Gespräche und Verhandlungen. Nach 26 Jahren rastloser Dienst als Pfarrer an St. Agatha trat er ab, um in ruhigerem Fahrwasser weiter für die Gemeinde tätig zu sein. Nach weiteren fünf Jahren starb er 1870. Sein sehnlichster Wunsch war es, in Dorsten zu bleiben und hier bestattet zu werden. Dieser Wunsch erfüllte sich. Er sah das Gute im Menschen und übersah dabei, dass etliche sein Vertrauen und eine ihm eigene Naivität nicht verdienten. Rückblickend vermerkte dazu die „Dorstener Volkszeitung“:
„Er ist äußerlich weniger in Erscheinung getreten und war mehr der stille Arbeiter am Schreibtisch als der Organisator im äußeren pfarrlichen Leben und der kirchlichen Verwaltung. Bekannt war seine Gutmütigkeit, die von manchen in einer eigennützigen Weise ausgenutzt wurde zum Schaden des Kirchenvermögens (Pachtzins u. a.).“
Des Pfarrers Wirksamkeit erstreckte sich aber auch auf seine Tätig im Dorstener Progymnasium (Petrinum), dem er zuerst als Rektor, dann als Präses vorgestanden hatte.