Katholischer Geistlicher lebte mit seinen Kindern im Konkubinat
Geboren um 1512 in Dorsten (auch Smithals); Pastor von St. Paulus in Hervest. – Ein „Joh. Smythaltz de Dursten“ ließ sich am 13. Februar 1534 an der juristischen Fakultät der Kölner Universität einschreiben. 1564 hatte er als Pastor von Hervest Schwierigkeiten, die ihm die Stadt Dorsten bereitete. In dieser Zeit ließ die Stadt die Boote des Pfarrers auf der Lippe pfänden und machte ihm seine Fischereigründe streitig. Während in der Reformationszeit andere Gemeinden wie Erle, Rhade, Wulfen und Lembeck evangelisch wurden, blieb Hervest offiziell katholisch, wenn auch vernachlässigt. Von ihm wird in einem gegenreformatorischen Visitationsprotokoll von 1569 berichtet, dass er im benachbarten Vest Recklinghausen in den Pfarreien Buer und Polsum ohne Billigung der zuständigen Pastoren Trauungen vollzog. Am 9. Mai 1572 wurde er in Hausdülmen visitiert.
Nach Visitation wieder als Katholik eingestuft
Als „Her Johan Smythaels, Pastor in Hervest“ führte ihn um 1576 das Mitgliederverzeichnis der Dorstener Marienbruderschaft. Am 15. Oktober 1589 wird Pastor Schmithals letztmalig in einer Urkunde erwähnt. In reformatorischer Zeit lebte er im Konkubinat und hatte mehrere Kinder. Er hätte seine Frau allerdings verlassen, wenn der Bischof dies von ihm verlangt hätte. Das zumindest versprach er den bischöflich-münsterschen Kommissaren, die seine Pfarrei 1571 visitierten. Sie stellten fest, dass Kirchenschmuck, Kelche, Monstranzen und liturgische Gewänder sorgfältig aufbewahrt und die Altäre vollständig waren. Nach der Erklärung des Pastors, dass in seiner Kirche alles nach katholischer Überlieferung gehalten werde, wurde Johannes Schmithals wieder als Katholik eingestuft