Schauspieler mit Gesang, Klavier und großer Überzeugungskraft
Geboren 1980 in Dorsten; Schauspieler und Musiker, derzeit in Essen. – Schon im Gymnasiums St. Ursula entdeckte er in der Schulaula sein schauspielerisches Talent für das Theater. Er rezitierte aus Reclam-Heften klassische Texte und fand Gefallen daran. Bei einem Berufspraktikum im elterlichen Eisenwarengeschäft merkte er, dass das Handwerkliche seine Sache nicht war und konzentrierte sich weiter auf Bühne und Musik. Dabei erfuhr er, „dass man Musik auch ganz ohne Instrumente machen konnte“. Mit Freunden gründete er eine a-capella-Gesangsgruppe, die sich „Die Männer“ nannte, und die auch eine eigene CD herausbrachte. Im Frühjahr 2016 zieht es ihn erneut zu einem Theater-Engagement nach Bayern und zum „MusiKahlschlag“ in den Münchener Schlachthof.
Sprecher in Hörspielen
Seinen ersten Solo-Auftritt hatte Florian Schmidt-Gahlen in einer Bochumer Studentenkneipe. Da konnte er „Klavierspiel und Theater lustig verbinden“. Dort wurde ihm auch der erste Preis, der „Lisbeth-Elsbeth-Preis“, verliehen. In seiner Homepage steht: „Wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht, war ich der einzige Teilnehmer.“ Er entschied sich dann doch nicht für die Musik, sondern studierte die Schauspielkunst an der renommierten Otto-Falckenberg-Schule in München von 2002 bis 2006, konnte kurze Zeit später seine ersten Film-Erfahrungen machen, war Sprecher diverser Hörspiele beim Bayerischen Rundfunk und bekam am Theater Freiburg ein Engagement. Er wirkte u. a. mit in „Die Möglichkeit einer Insel“, „Othello. Der Mohr von Venedig“, „Die Wahlverwandtschaften“, „Der Process“, „Together“ und „Das Leben auf der Praça Roosevelt“.
Mit akrobatischen Klaviereinlagen
Die Theaterkritik bedachte Florian Schmidt-Gahlen stets mit lobenden Worten (Auswahl). Die „Aachener Zeitung“ schrieb am 19. Januar 2009 („Motortown“):
„Florian Schmidt-Gahlen gibt diesem traumatisierten, seelisch zutiefst verletzten jungen Mann mit bewegender Intensität und beunruhigender Überzeugungskraft Gestalt. Starke Muskeln, zittrige Hände, unberechenbar und zu plötzlichen Attacken fähig, dann wieder hemmungslos in seiner wirren Suche nach Zärtlichkeit, die aber rasch in Bedrängung ausartet, kantig in seinen Bewegungen, die doch ganz weich werden können, ein schmerzhafter Blick, in dem sich ein Lächeln in boshaftes Lauern verwandeln kann.“
Am 21. Dezember 2009 meinten die „Westfälische Nachrichten“ („Anni & Lesticz“):
„Florian Schmidt-Gahlen als Juri Nepomuk Lesticz (der aus dem wunderschönen Land Tebrinien stammt, wo alle Männer Kavaliere sind) ist nebenbei auch ein zuverlässiger Pianist, der ausgiebig die perkussiven Möglichkeiten des Klaviers nutzt. Mit ,Man in the Mirror’ legt er sogar eine tolle Gesangsnummer hin. Und weil er vorher den Whiskey der Kollegin getrunken hat, quält ihn das berühmte ,Bäuerchen’ – rhythmisch perfekt ins Lied eingebaut!“
Und die „Süddeutsche Zeitung“ lobte am 1. März 2010 („Zwei arme polnisch sprechende Rumänen“):
„Dank engagierter Darsteller, unter denen vor allem Florian Schmidt-Gahlen mit trockenem Unterspielen und akrobatischen Klaviereinlagen überrascht, gelingt [Katharina] Herold ein temporeicher Abend.“
Siehe auch:
Künstler, darstellende (Artikelübersicht)