Engagierter Mitbegründer des Kunstvereins und Motor der Heimatpflege
1929 in Duisburg bis 2018 in Dorsten; kulturell engagierter Sparkassendirektor der Hauptstelle Dorsten. – Er gehörte zu den Menschen in Dorsten, denen man ihre Aktivitäten und vielfältige Kommunikation nicht gleich ansah. Denn Rolf-Josef Schmich trug seine ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht zu Markte – sprich in die Medien, wenngleich er von seinem Büro aus den verglasten Blick über den Marktplatz hatte. Denn Schmich war von Beruf 33 Jahre lang Marktbereichsleiter der Dorstener Sparkassen-Hauptstelle. Sein Privatleben aber gehörte neben seiner Frau und zwei Töchtern sowie seinem Garten auch dem Kunstverein Dorsten, dem Heimatbund der Herrlichkeit Lembeck, dem Chorgesang, dem Tennisspiel und der Kirchengemeinde St. Antonius in Holsterhausen, in jenem Stadtteil er auch wohnte.
Rendant der Gemeinde St. Antonius und Mitglied im Kirchenvorstand
Rolf Schmich war Rheinländer aus Duisburg. In der Stadt- und Kreissparkasse in Borken erlernte er von der Pike auf den Beruf des Bankkaufmanns, erzählte oft, dass er als Lehrling angefangen hatte, wechselte 1955 zur Kreditabteilung der Kreissparkasse Recklinghausen und kam 1958 nach Dorsten, wo der Sparkassenoberinspektor 1962 die Leitung der Hauptzweigstelle, damals noch am Markt (heute Gebäude C&A), übernahm und wie eingangs angemerkt, einen von seinem stets akkurat blitzblank aufgeräumten Schreibtisch Überblick über den historischen Kern der wieder aufgebauten Stadt Dorsten hatte. Das mag ihn bewogen haben, die Dorstener Künstlerin Tisa von der Schulenburg, die als Sr. Paula im Dorstener Ursulinenkloster lebte, zu animieren, den Marktbrunnen vor der Sparkasse zu schaffen und sorgte auch gleich für die Finanzierung. Aus diesem Kontakt entstand eine langjährige Freundschaft zwischen ihm und Sr. Paula und das wechselseitiges Engagement für das Aussätzigenhilfswerk (Leprahilfe). Der Brunnen zeigt Szenen der Dorstener Geschichte und weist daher auch auf Rolf Schmichs Faible für Heimatgeschichte hin. Vielleicht mag ihn das dazu gebracht haben, als Vorsitzender den Heimatbund der Herrlichkeit Lembeck und Dorsten wieder zu beleben und von 1982 bis 1993 den jährlich herausgegebenen Heimatkalender zu redigieren. Auch drängte er darauf, den Dorstener Vereins für Orts- und Heimatkunde wieder zu aktivieren. 1977 gehörte Rolf Schmich zu den Gründern des Dorstener Kunstvereins, deren Geschäftsführung er bis 1990 innehatte. Als Holsterhausener gehörte er zur Kirchengemeinde St. Antonius, in der er bis zur Gründung der Zentralrendantur im Jahre 1980 als Rendant und anschließend bis 1994 im Kirchenvorstand tätig war. 1991 schied Rolf Schmich aus dem Berufsleben aus, spielte Tennis, sang im Chor und jätete in seinem Garten Unkraut. Er starb 2018 im Alter von 88 Jahren.