Müll – Sauerei des Monats

Viele Dorstener entsorgen ihren Hausmüll und anderes in der freien Natur

Mit der Kampagne „Sauerei des Monats“ weist die Stadt Dorsten seit August 2020 auf die Problemfälle der wilden Müllkippen und über die „Verantwortungslosigkeit der Müllferkel“ hin. Es ist ein trauriges Phänomen: Wenige Zeitgenossen sind zu faul, Abfälle zum Wertstoffhof des Entsorgungsbetriebs zu fahren oder wollen die kleine Gebühr dafür sparen und entsorgen ihren Müll deshalb im Grünen oder neben dem nächsten Altglascontainer.  Teilnehmer der jährlichen Besentage können ein langes Lied davon singen, was man so alles findet. Die Stadtreinigung des Entsorgungsbetriebes ist bemüht, Hinweisen auf solche illegalen Entsorgungen unmittelbar nachzugehen. Dennoch bleibt die Verantwortungslosigkeit der Müllferkel ein großes Ärgernis, denn während der Verursacher vielleicht ein paar Euro Gebühren spart, kostet das Abholen des Mülls je nach Menge schnell 50 bis 100 Euro und belastet so alle Bürgerinnen und Bürger. Um Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Müll zu wecken, veröffentlicht die Stadt daher besondere Fundstücke als „Sauerei des Monats“. Übrigens: Die Nennung des Fundortes soll keineswegs Nachbarschaften in ein schlechtes Licht rücken. Im Gegenteil. Müllsünder sind in der Regel „Touristen“, die ihren Abfall nicht in der eigenen Nachbarschaft entsorgen.

Oktober 2021: Zwei riesengroße Haufen Sperrmüll. An zwei Stellen n Lembeck wurden zwei große Haufen Sperrmüll abgelegt, vor allem auseinander gehauene Möbel wie Schränke etc. Eine Fundstelle war nahe des Wanderparkplatzes im Elwen, eine weitere etwa 500 Meter Luftlinie davon entfernt auf der anderen Seite der Autobahn am Kalten Bach. Beide Ablagerungen stammen erkennbar aus dem gleichen Haushalt. Eine solche Menge kann kaum mit einem Pkw oder mit einem Anhänger angeliefert worden sein. Es dürfte eher ein Transporter oder Lkw genutzt worden sein. Die Teile lagen wild verstreut, teils mitten auf dem Weg, so als wären sie in großer Eile abgeladen worden. Die Menge hat am Ende zwei Sieben-Kubikmeter-Mulden gefüllt. Mit dem Einsammeln waren drei Mann des Entsorgungsbetriebes am Montag den ganzen Vormittag beschäftigt.

März/April 2021: Schubkarre mit Plattfuß an Bushaltestelle entsorgt. Zur Sauerei des Monats April wurde das Abstellen einer ausrangierten Schubkarre an einer Bushaltestelle erklärt. Die Schubkarre hatte einen Plattfuß. Mehrere Tage lang stand eine Schubkarre an einer Bushaltestelle. Da sie auch kein Schrotthändler mitnehmen wollte, entsorgte sie der städtische Entsorgungsbetriebes (EBD), der sich bemüht, den Verursacher zu finden. Das „Müllferkel“ hätte die alte Schubkarre kostenfrei im Entsorgungsbetrieb abgeben können. So musste ein Fahrzeug des EBD vorfahren, die Schubkarre aufladen und mitnehmen. Die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten: rund 100 Euro.

Januar/Februar 2021 Biotonne. Sie ist genau der richtige Ort für Obst- und Gemüsereste, Kaffeefilter, Eierschalen und Gartenabfälle. Umso entsetzter waren die Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes, als bei der Leerung des Biomüllfahrzeugs auch Ölkanister, Holzkisten und alte Farbdosen zum Vorschein kamen. Solche „Sauereien“ gab es in den Januarwochen vermehrt. Daher werden zukünftig die Biotonnen intensiver kontrolliert und bei falscher Befüllung nicht geleert. Denn bei zu vielen Fehlwürfen kann es sein, dass dem Entsorgungsbetrieb der Bioabfall nur noch als Restmüll abgenommen wird. Plastiktüten, Joghurtbecher, Kunststoffdosen und Blumentöpfe gehören in die gelbe Tonne. Katzenstreu und andere Tierstreu, Einwegmasken und Holzkisten sind ein Fall für die Restmülltonne. Und Pappkartons gehören auf jeden Fall in die blaue Papiertonne.

November 2020 Gemeindedreieck: Bei der Leerung der Papierkörbe werden die Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes mehrmals in der Woche damit konfrontiert, dass die Behälter von der Halterung getreten wurden. Papierkorb samt Inhalt liegen dann auf dem Gehweg verstreut. Eine Erklärung für das Verhalten der Täter hat der Entsorgungsbetrieb nicht. Ist es Langeweile? Oder ist es Frustration über den verpassten Bus? Oder pure Aggression? Fakt ist: Für die Mitarbeiter ist es besonders ekelig, den Abfall wieder einzusammeln. Müll und abgerissene Papierkörbe stellen außerdem eine Verkehrsgefährdung dar. Und dieses zweifelhafte „Vergnügen“ kostet den Gebührenzahler auch noch eine Menge Geld. Wenn im Schnitt zwei Papierkörbe pro Woche ersetzt werden müssen, kommt man im Jahr auf Kosten von circa 6200 Euro (Foto: Stadt Dorsten).

Oktober 2020 Hervest: Unbekannte entsorgten ihr Bauholz (A4-Holz) am Brauckweg in Her-vest, anstatt es am Bauhof abgegeben zu haben. Das hätte ihnen etwa 60 Euro gekostet. A4-Holz wird in der Regel im Außenbereich eingesetzt und ist daher stark mit Holzschutzmitteln behandelt. Die Holzschutzmittel können die Umwelt bei unsachgemäßer Entsorgung stark belasten. Durch die Entsorgung dieser illegalen Müllkippe wurde die Kasse der Stadt Dors-ten mit über 600 Euro stark belastet. Zur Beseitigung waren im Einsatz: ein Einsatzleiter, ein Fahrer, drei Mitarbeiter und ein Containerfahrzeug. Die Arbeitszeit betrug etwa zwei Stun-den. Hinzu kamen noch die Entsorgungskosten für das belastete Holz. Hinweis: Ab sofort ist es möglich, am Wertstoffhof A4-Holz zu entsorgen. Zu den A4-Hölzern gehören z. B. behan-delte Hölzer aus dem Außenbereich wie Zaunelemente, Palisaden, Pergolen, Dachstuhlholz, Gartenmöbel, Gartenhäuser, Terrassendielen, Außentüren und Fensterrahmen (Foto: Stadt Dorsten).

September 2020 Lippeauen: In den Lippeauen wurde ein alter Grill und wilder Müll ent-deckt. Ein lauschiges Plätzchen an der Lippe? War es bestimmt – vor der Grillparty! Wäre es auch immer noch – wenn das Partyvolk den Müll nach der Feier mit nach Hause genommen und in der eigenen Mülltonne entsorgt hätte. Alternativ kann man die Abfälle auch im Ent-sorgungsbetrieb abgeben. Der Grill würde als Metallschrot umsonst angenommen und ein Sack mit Müll würde mit 3 Euro  berechnet. Die Kosten für die Abholung durch den Entsor-gungsbetrieb der Stadt liegen jetzt bei 100 Euro. Legale Müllentsorgung ist eigentlich ganz einfach: Für fast alle Abfallarten, Sperrmüll und Elektrogeräte bietet der Wertstoffhof des Entsorgungsbetriebes komfortable Abgabemöglichkeiten mit bürgerfreundlichen Öffnungs-zeiten und geringen Gebühren (Foto: Stadt Dorsten).

August 2020 Rhade: Im August wurde ein Abfallhaufen mit rund einem Kubikmeter Haus-müll an einer Bank neben einem öffentlichen Müllbehälter an der Kreuzung Wellbrock-weg/Im Forst in Rhade zur „Sauerei des Monats“ gekürt. Der Müllbehälter war kurz zuvor regulär geleert worden. Nur eine Stunde später erhielt der Entsorgungsbetrieb ein aktuelles Foto der Örtlichkeit, auf dem Hausmüll inklusive Windeln zu sehen war, abgeladen direkt neben dem Papierkorb. Die legale Entsorgung hätte den Verursachern nur wenige Euro ge-kostet, so die Verwaltung. Die Kosten für die Beseitigung dieser „Sauerei des Monats“ lägen hingegen „bei knapp 100 Euro – zu tragen von der Allgemeinheit!“ (Foto: Stadt Dorsten).

Hausmüll 2023: Pro-Kopf-Abfallaufkommen bei 441,2 Kilogramm.

In NRW ist die Menge des eingesammelten Hausmülls 2023 auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, wurden acht Millionen Tonnen Haushaltsabfälle eingesammelt. Damit wuchs das Abfallaufkommen im Vergleich zu 2022 um 0,3 Prozent. Über alle Abfallarten hinweg lag das Pro-Kopf-Abfallaufkommen bei 441,2 Kilogramm. In den kreisfreien Städten und Kreisen reichte das Abfallaufkommen je Einwohner von durchschnittlich 365,8 Kilogramm im Kreis Höxter bis zu 560,4 Kilogramm in der Stadt Bottrop. (dpa),

Siehe auch: Müll
Siehe auch: Sondermüll

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