Ruhrfestspiele 2025: Kunst und Demokratie

Diskussion am 8. Mai 2025 über die Befreiung vom Nationalsozialismus 1945

Elf städtisch getragene Theater im Ruhrgebiet sowie die beiden Festivals Ruhrtriennale und Ruhrfestspiele haben schon vor den Bundestagswahlen im Februar 2025 die aktuellen antidemokratischen Entwicklungen in den Fokus genommen und das enge Verhältnis von Kunst und Demokratie unterstrichen. „Kunst schafft Raum für kritische Auseinandersetzungen und neue Perspektiven“, sagt Olaf Kröck, Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen und Sprecher der RuhrBühnen. „Wir positionieren uns für eine Gesellschaft, die Pluralität und Diversität wertschätzt, und die ihre Verantwortung für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit nachhaltig wahrnimmt.“ Das Netzwerk beruft sich dabei auf ein bereits vor zwei Jahren formuliertes Mission Statement, in welchem als wichtiges gemeinsames Ziel benannt wird, die künstlerische Vielfalt im Ruhrgebiet zu bewahren und zu stärken. Auf diese Weise wird eine nachhaltige kulturelle Entwicklung und Erweiterung der Wirkungsräume der Kulturmetropole Ruhr aktiv mitgestaltet.

Rechtsgerichtete Kulturpolitik gefährdet die Freiheit der Kunst

„Diese Vielfalt ist in Gefahr, wenn ein Rechtsruck sich in der Gesellschaft breit macht und auch die Kulturpolitik erfasst“, betont Julia Wissert, Intendantin des Schauspiels Dortmund und zusammen mit Kröck Sprecherin der RuhrBühnen. „Denn eine rechtsgerichtete Kulturpolitik gefährdet die Freiheit der Kunst und wird sich absehbar auf die finanzielle Ausstattung von Kunst- und Kulturinstitutionen und somit auf die Gestaltungsräume auswirken.“ Im Zentrum der Kampagne „RuhrBühnen für die Demokratie“ stehen Diskursformate und ein Veranstaltungskalender auf der gemeinsamen Website www.ruhrbuehnen.de, der tagesaktuell online verfügbar ist. Dieser RuhrBühnen-Kalender für die Demokratie präsentiert ausgewählte Produktionen und Veranstaltungen der 13 Netzwerkmitglieder in unterschiedlichen Städten des Ruhrgebiets, die in besonderem Maße eine Relevanz für die Demokratie haben und Stellung beziehen zu den derzeitigen populistischen Strömungen.

Kampagne für die Demokratie des Deutschen Bühnenvereins

Die RuhrBühnen laden dazu ein, sich über künstlerische Produktionen und andere Interventionen mit den Werten und Entwicklungen unserer Gesellschaft kritisch auseinanderzusetzen, andere Perspektiven wahrzunehmen und über die eigene Vorstellungskraft hinauszudenken. Denn Theater schaffen Diskurs- und Experimentierräume, es sind Orte, an denen Zukunftsbilder entwickelt und gesellschaftliche Verhältnisse reflektiert werden, sie regen zur Partizipation an und zeigen Handlungsmöglichkeiten auf. Die RuhrBühnen laden gleichzeitig dazu ein, an diesen Orten anderen Menschen zu begegnen, denen gerade in diesen Zeiten daran gelegen ist, demokratische Werte zu verteidigen.
Die regional ausgerichtete Kampagne der RuhrBühnen ist Teil der im Frühjahr 2024 bundesweit gestarteten Kampagne Theater und Orchester für die Demokratie des Deutschen Bühnenvereins. In Kooperation mit dem Deutschen Bühnenverein und im Rahmen der Kampagne veranstalten die RuhrBühnen zudem am 8. Mai zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus eine Podiumsdiskussion bei den Ruhrfestspielen zum Thema Kunst und Demokratie: Welche Verantwortung hat die Kunst in Zeiten der Polarisierung und wie kann sie ihre kritische Stimme bewahren? Was bedeutet es für die Kunst, wenn die Meinungsfreiheit durch antidemokratische Kräfte zunehmend unter Druck gerät? Diese Fragen werden mit Vertretern des Netzwerks und prominenten Gästen aus Kunst und Kultur diskutiert.


Quelle: www.ruhrbuehnen.de

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