Als Obrist der Liga war er unter Hatzfeld in Dorsten stationiert
Um 1600 vermutlich in Lüttich bis 1672 in Münster; Stadtkommandant. – Als Obrist war er Kommandant eines Infanterieregiments und eroberte unter Hatzfeld im Jahr 1641 die Festung Dorsten und wurde Stadtkommandant. Mehrmals beschwerte er sich im Herbst 1641 in seiner Eigenschaft als Kommandant bei Hatzfeld über die schlechte Versorgungslage in der Garnison Dorsten (siehe Dreißigjähriger Krieg, siehe Hessen in Dorsten und Lembeck).
In zweiter Ehe war er mit der Münsterländerin Maria Dreyhues verheiratet
Seine Familie war seit dem 12. Jahrhundert in Wallonien, dem östlichen Belgien, ansässig, wo Johann von Reumont um 1590 geboren wurde. Als kaiserlicher Offizier heiratete er in erster Ehe Philibert d’Awans, die fünf Söhne gebar. Aus zweiter Ehe mit Maria Dreihues aus einer münsterschen Bürgerfamilie wurde ihm 1637 ein Sohn Johann Albert geboren. In dritter Ehe war er mit einer Johanna Sabina Catharina vermählt, deren Familie unbekannt ist; aus dieser Ehe stammen die Söhne Gerhard Cornelius und Joachim Dietrich, beide später auch fürstbischöfliche Offiziere. Noch als Festungskommandant in Dorsten erhielt Reumont die Nachricht, dass er Stadtkommandant in Münster werden soll. Kaiser Ferdinand III. schrieb am 17. Juni 1643, dass er einverstanden sei, „daß der in Dörsten liggende commendant Johan von Remundt (wan anderst die gegentheill umb willen er unser bestellter obrister ist darwieder kein bedencken haben) ihrem, der stadt Münster, begehren nach dhaselbst das commando führen, solange dieße tractaten wehren, von uns seiner pflicht erlassen und ihme sein regiment in aller wege vorbehalten sein und verpleiben solle“
Johann von Reumont verließ Dorsten am 2. Oktober 1643, um das von Münster angebotene Amt des Stadtkommandanten während der bevorstehenden Friedensverhandlungen zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges zu übernehmen. Dafür erhielt er 1.000 Taler jährlich und freie Wohnung. Er befehligte nicht nur die auf 1.200 Mann verstärkten städtischen Soldaten, sondern auch die in „Bürgerfahnen“ organisierten wehrfähigen Bürger und Einwohner, die auch zur Bewachung der Wälle und bei Paraden eingesetzt wurden.
Dienst zur Zufriedenheit des Rates erledigt
Eine weitere Aufgabe, die Reumont zu erledigen hatte, war der standesgemäße Empfang der eintreffenden Gesandten. Bei Handgreiflichkeiten zwischen Mitgliedern fremder Gesandtschaften oder zwischen Gästen und Bürgern musste Reumont mehrfach eingreifen. Reumont erfüllte seinen Dienst zur Zufriedenheit des Rates, der sich zu seinem Namenstag oder zu Neujahr des Öfteren mit großzügigen Geschenken, feisten Ochsen, Wein und insgesamt sechs Silberpokalen erkenntlich zeigte. Nach dem Friedensschluss blieb Reumont in Münster und wurde 1646 zum kaiserlichen Generalwachtmeister ernannt. Der Kaiser erhob Johann von Reumont 1649 in den Reichsritterstand. Nach Entlassung als Stadtkommandant im Jahre 1651 wurde Reumont Oberkommandant der fürstbischöflichen Truppen, die mit 3.000 Mann in Coesfeld stationiert waren. Als sich Münster weigerte, fürstbischöfliche Truppen aufzunehmen, kam es zu einem zeitweise kriegerisch geführten Streit zwischen Stadt und Bischof. Danach war Johann von Reumont zeitweise wieder Stadtkommandant, bis er 1660 den Dienst quittierte und sich auf sein 1656 erworbenes Gut Holthausen bei Wolbeck zurückzog. Er starb 1672 auf seinem Gut oder in Münster. Seine Grabstätte befindet sich in der Lambertikirche.
Erläuterung zum Foto: Auf dem Bild wird Johann von Reumont als militärischer Befehlshaber dargestellt, der Harnisch und die Feldbinde sind typische Charakteristika hierfür. Da Reumont die Garnison von 1200 Soldaten befehligte, die auf den Rat der Stadt vereidigt war, erscheint das Stadtwappen auf dem Porträt über dem Kopf des Obristen. Die Inschrift auf dem Rahmen lautet in der Übersetzung: „Standhaft im Krieg, damit der Frieden verwirklicht werde.“ Dies ist ein Hinweis auf den Auftrag, den Reumont zu erfüllen hatte: Seine Aufgabe war es, mit militärischer Macht für den Schutz der Gesandten und für die Einhaltung der städtischen Neutralität zu sorgen.
Quellen:
Nach Silvia Dethlefs, LWL. – Baron de Thomassin de Montbel „Histoire Généalogique de la Maison de Reumont en Luxembourg“, Nancy 1922. – Wilhelm Kohl „Christoph Bernhard von Galen. Politische Geschichte des Fürstbistums Münster 1650-1678“, Münster 1964. – Katalog „Frieden“, 1988.