Raubüberfälle

Ab 1953 – Banken und Spielhallen sind jeher beliebte Tatorte

Vorbemerkung: Nicht aufgelistet sind die zahlreichen Überfälle auf offener Straße auf Jugendliche und Erwachsene, um deren Geldbörsen oder Handys zu rauben. Die sind unter Kriminalfälle 2023, Kriminalfälle 2022, Kriminalfälle 2021, Kriminalfälle 2020, Kriminalfälle 2019, Kriminalfälle 2017/18, Kriminalfälle 2010/16 aufgezeichnet. Dort sind auch die übrigen Überfälle detailreicher beschrieben.

Täter von der Kamera erfasst

Täter beim Überfall von der Kamera erfasst

1953 bis 1958: 10. Januar: Rendant Weßling vereitelt einen Raubüberfall aus die Spar- und Darlehnskasse Lembeck vormittags 10 Uhr. Er schlug mit dem Kassenbuch in der Hand die drei maskierten Täter in die Flucht. – 5. Oktober 1956: Unbekannte Räuber erbeuten beim Überfall auf die Spar- und Darlehnskasse Hervest-Dorsten 3.400 Mark.

1961 bis 1969: 2. August 1962: Die Kreissparkasse Lembeck wird von einem Einzeltäter überfallen, der zunächst einen größeren Geldbetrag erbeutet. Mit Hilfe der Bevölkerung kann er gestellt und von der Polizei festgenommen werden. – März 1963: Bei einem bewaffnetren Raubüberfall auf die Spar- und Darlehenskasse Wulfen erbeuten vier Täter 57.000 DM. Bereits 45 Minuten danach können die Räuber am AnnabergIn Haltern gestellt und festgenommen werden. – 6. April 1963: Bewaffnete Täter überfallen die Spar- und Darlehnskasse Wulfen und rauben 57.000 Mark. Bereits nach 45 Minuten können die Täter am Annaberg in Haltern von der Polizei festgenommen werden. – 2. September 1964: Zwei maskierte Räuber überfallen die Kreissparkasse Rhade und erbeuten 8.790 Mark. Sie entkommen unerkannt. – 12. Oktober 1964:  6.000 Mark erbeutet ein Räuber, als er die Spar- und Darlehnskasse Rhade überfällt. Der aus Duisburg stammende Täter wird Mitte Januar 1965 festgenommen. – 25. November 1964: Die Nebenstelle der Kreissparkasse Altschermbeck wird überfallen und beraubt (27.000 DM). –
Januar 1965: Ein Bankräuber, der gerade vor einer Bank in Erle die Gesichtsmaske aufsetzte und die Bank überfallen will, wird von einer Zeitungszustellerin der „Ruhr Nachrichten“ vertrieben, ohne dass der Täter die Bank betreten hat. – 28. März 1965: Unbekannte brechen erneut in die Kreissparkasse Altschermbeck ein. Da der Tresor zu schwer ist, ziehen sie ohne Beute ab. In den letzten sechs Jahren wurde diese Bankfiliale  fünfmal heimgesucht. – 14. Juli 1965: Bei einem Einbruch in das Wulfener Postamt erbeuten Täter 1600 DM. – 23. September 1965: Unbekannte Räuber überfallen die Kreissparkasse Rhade und erbeuten 7.800 Mark. – 2. Oktober 1965: Wieder wird die Kreissparkasse in Altschermbeck von einem bewaffneten Bankräuber überfallen, der mit 2.165 Mark entkommt. – 25. November 1965: Drei Bankräuber überfallen die Kreissparkasse Altschermbeck. An ihrer Beute über 10.000 Mark erfreuen sie sich nicht lange. Bereits nach 20 Minuten werden sie in Dorsten von der Polizei festgenommen.
23. September 1966: Bei einem Überfall auf die Kreissparkasse Rhade werden 7.000 DM geraubt. – 19. Dezember 1966: Erneuter Überfall auf die Kreissparkasse in Lembeck. Zwei maskierte Männer erbeuten 33.100 DM. Trotz Großeinsatz der Polizei mit Hubschrauber, Reiter- und Gundestaffel muss bei anbrechender Dunkelheit die Fahndung erfolglos abgebrochen werden.
7. April 1967: Zum siebten Mal wird die Kreissparkasse Altschermbeck von Einbrechern heimgesucht. Allerdings für die Täter erfolglos.

1972: 18. Februar 1972: Zwei jugendliche Räuber aus Gladbeck überfallen einen Geldtransporter in Gladbeck und entführen ihn nach Gahlen. Unter der Kanalsbrücke schießen sie auf den 25-jährigen Dorstener Fahrer und eine 21-jährige Studentin, deren Verletzungen aber nicht schwerwiegend sind. Beute: 24.300 Mark. Die Täter werden einige Tage später festgenommen. – 28. November 1972: Überfall auf die Deutsche Bank. Der Räuber erbeutet 18.000 DM, wird aber eine halbe Stunde später gefasst.

1981: Die Filiale der Kreissparkasse in Holsterhausen wird am 2. April überfallen. Die Bankräuber entkommen mit 13.000 DM. – 27.Mai 1981: Carl-Friedrich Mergner, Leiter der Dorstener Commerzbank, wird Opfer einer Geiselnahme. Der Täter bedroht ihn und seine Familie und fordert die Herausgabe der Kassenschlüssel; der Täter flieht ohne Beute.

1982 bis 1983: 29. November 1982: Ein 21-jähriger arbeitsloser Mann aus Wulfen überfällt die Spielhalle im Handwerkshof in Wulfen, fesselt den 65-jährigen Spielhallenbetreiber und entkommt mit 2.300 DM. Der Täter wird gefasst, als er tags darauf die Spielhalle erneut betritt und sich unter den Personen befindet, die den Überfallenen aufgefunden haben. – 5. April 1983: Nur wenige Minuten nach seinem Überfall auf die Volksbank Wulfen, bei dem der Täter 40.500 Mark erbeutet, wird er gefasst.

1992: 18. September: Beim Überfall auf die Kreissparkasse Rhade entkommt der Täter unerkannt mit 10.000 Mark. – Am selben Tag entdecken Pilzsucher im Specking bei Lembeck eine männliche Leiche. Die Polizei schließt Fremdverschulden aus.

1996 bis 1997: September 1996: Ein 17-jähriger überfällt eine Spielhalle in Hervest-Dorsten. Angestiftet dazu hat ihn ein 23-jähriger Dorstener, der 16. Januar 1998 dafür als Mittäter von Landgericht Essen zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wird. – 18. August 1997: 40.000 Mark werden bei einem Raubüberfall auf die Volksbank in Holsterhausen erbeutet. – 5. November 1997: Zwei maskierte Männer überfallen die Kreissparkasse am Hellweg in Hervest-Dorsten und erbeuten mehrere tausend Mark. – Eine Sonderkommission „Vespa“ ermittelt und setzt 15.000 DM Belohnung aus.

1999 bis 2002: 11. März 1999: Ein Täter überfällt bewaffnet die Volksbank Deuten und wird wenige Stunden später gefasst. – 6. Mai 1999: Mehrere hundert Mark erbeuten zwei Täter bei einem Überfall auf eine Spielhalle in Hervest-Dorsten. – 16. August 2000: Mehrere tausend Mark erbeuten Bankräuber beim Überfall auf die Kreissparkasse in Erle. – 12. Dezember 2002: Die Filiale der Kreissparkasse am Hellweg wird überfallen.

2004: 8. Juni: Ein Mann mit der Werbemaske von „Meister Proper“ überfällt die Sparkasse Gahlen und entkommt mit Beute. – 14. Juli: Drei bewaffnete und maskierte Täter überfallen die Postfiliale in einem Schreibwarengeschäft in der Lembecker Schulstraße. – 7. Oktober: Ein mutmaßlicher Bankräuber löst in Wulfen Groß-Alarm aus, kann aber ohne Tat und Beute entkommen. – 1. Dezember: In Holsterhausen wird nachts die 65-jährige weibliche Spielhallenaufsicht erstochen und beraubt. Die Leiche wurde in unmittelbarer Näher in der Eschenstraße aufgefunden. Der oder die Täter konnten nicht ermittelt werden.

  • Keine Verurteilung für mutmaßlichen Bankräuber. Zwölf Jahre nach dem versuchten Sparkassen-Überfall in Wulfen stellte das Essener Landgericht das Strafverfahren gegen den einzig Verdächtigen und Angeklagten, einen 40-jährigen Mann aus Polen, ein. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, bei dem versuchten Raubzug vom 7. Oktober 2004 in Wulfen dabei gewesen zu sein. Täter hatten frühmorgens ein Fenster aufgehebelt und im Innenraum der Sparkasse auf den Filialleiter gewartet. Weil sie jedoch gestört wurden, mussten sie die Tat abbrechen. Ihnen war damals nach einer wilden Verfolgungsjagd über die A31 gerade noch die Flucht gelungen. Richtig freuen konnte sich der Angeklagte über die Einstellung des Strafverfahrens allerdings nicht. Verurteilt wurde er nämlich trotzdem. Zwar nicht für den versuchten Sparkassen-Überfall in Wulfen, dafür aber für eine ähnliche Tat in der Nähe von Paderborn mit dreieinhalb Jahren Haft.

2005 bis 2006: 18. Januar 2005: Ein maskierter Räuber überfällt die Sparkasse Vest in Rhade und entkommt mit der Beute unerkannt. – 16. Juli 2006: Zwei bewaffnete Männer überfallen die Spielhalle in Alt-Wulfen und erbeuten mehrere tausend Euro.

2008: 11. Februar: Drei mit Sturmmasken versehene Dorstener überfallen nachts die Spielhalle an der Essener Straße und bedrohen die Aufsicht mit einem Elektroschockgerät. Da die Aufsicht sich losreißen kann, verschwinden die Täter ohne Beute. Die 17, 18 und 19 Jahre alten Räuber werden von der Polizei auf der Gladbecker Straße gestellt und festgenommen. – 23. Mai: Eine 59-jährige Frau aus Dorsten wird abends in einer Spielhalle in Recklinghausen Opfer eines Überfalls. Zwei Männer entreißen ihr die Handtasche, in der sich eine größere Geldsumme befindet, die sie im Laufe des Tages gewonnen hat. – 1. Dezember: Ein maskierter Täter überfällt die Verbandssparkasse an der Gahlener Kirchstraße und fordert mit einer Schusswaffe Geld. Er flüchtet unerkannt. Eine 65-jährige Dorstener Bankkundin, die der Täter als Geisel mitnehmen wollte, lässt er zurück.

2009: 20. Januar: Zwei Männer überfallen nachts um 2 Uhr eine Spielhalle an der Klosterstraße, halten die Spielhallenmitarbeiterin mit einer Pistole in Schach und brechen die Spielgeräte auf. Sie entkommen mit rund 5.000 Euro. – 11. Mai: Die 54-jährige Angestellte einer Spielhalle an der Dülmener Straße kann kurz vor Mitternacht einen Überfall vereiteln. Sie hatte die Tür bereits abgeschlossen, als ein Unbekannter klopft. Als sie die Tür einen Spalt weit öffnet, ruft der Unbekannte „Überfall“. Geistesgegenwärtig kann die Frau die Tür wieder verschließen.

2011: 13. August: Eine 50-jährige Spielhallen-Angestellte in Wulfen-Barkenberg wird beim Abschließen nachts um 1,20 Uhr von zwei maskierten Männern mit Pistolen bedroht und zum Aufschließen des Tresors gezwungen. Die Täter entkommen unerkannt. – 21. August: Zwei maskierte Täter überfallen nachts um 1.10 Uhr die 51-jährige Angestellte einer Spielhalle an der Borkener Straße und zwingen sie mit Waffengewalt zur Herausgabe von Bargeld, mit dem sie unerkannt flüchten. – 10. September: Einer 77-jährigen Rentnerin wird vor ihrer Haustür an der Glück-Auf-Straße in Hervest von einem jungen Mann die Goldkette vom Hals gerissen. – 12. September: Gegen 10 Uhr bringt ein 52-jähriger Geschäftsmann seine Einnahmen in Höhe von 8.200 Euro zur Bank. Auf dem Weg dahin wird er auf der Straße „Am Voßkamp“ von hinten angegriffen und der Tasche mit dem Geld beraubt. Aufgrund von Zeugenaussagen stoppt die Polizei an der Gahlener Straße den Wagen. Die drei Insassen (18, 21, 25) aus Dorsten werden festgenommen und die Beute sichergestellt. Nach Feststellung der Personalien wird das Trio wieder auf freien Fuß gesetzt. Der jugendliche Haupttäter wird vom Jugendschöffengericht Anfang 2012 zu Jugendarrest verurteilt. Die beiden anderen Täter werden wenige Wochen später vom Schöffengericht zu 2.700 bzw. 1.800 Euro Geldstrafe verurteilt. Ihr Mitwirken wird vom Gericht nicht als Raub, sondern als Diebstahl bewertet.

2012: 27. April: Mit einer Schusswaffe überfallen drei maskierte Männer gegen 23.15 Uhr die Personen, die sich in der Spielhalle auf der Dülmener Stra0e in Wulfen aufhalten, und fordern die Herausgabe des Kasseninhalts. Zudem brechen sie Automaten auf und entnehmen das Geld. Anschließend flüchten sie mit einem PKW in Richtung Wesel. – 7. Juli: Mit einer Schusswaffe bedroht ein etwa 25 Jahre alter maskierter Mann die Mitarbeiterin einer Spielhalle an der Borkener Straße und verlangt Geld. Als sich die Kasse nicht öffnet, schlägt er auf die Frau ein und flüchtet. Dieser versuchte Raubüberfall in Holsterhausen bleibt möglicherweise für immer ungeklärt. Das Essener Landgericht musste den einzigen Verdächtigen im September 2013 freisprechen. Die Täterschaft konnte ihm nicht nachgewiesen werden, die Qualität der aufgezeichneten Überwachungskamera war zu schlecht. – 16. Dezember: In der Nacht überfällt ein maskierter Täter eine Spielhalle an der Freiheitsstraße in Holsterhausen. Der Mann drohte mit einem Messer und forderte Bargeld. Er flüchtet unerkannt mit der Beute.

2013: 1. Februar: Ein maskierter Mann überfällt gegen 21.35 Uhr eine Spielhalle auf der Dimker Allee in Wulfen. Er bedroht die Aufsicht mit einem unbekannten Gegenstand und fordert Bargeld. Als die Frau (48) um Hilfe ruft, flüchtet der Täter unerkannt ohne Beute. – 4. Februar: Zwei maskierte Männer betreten gegen 2 Uhr eine Spielhalle in der Straße „Im Harsewinkel“ in Hervest und bedrohen die weibliche Spielhallenaufsicht mit einer Schusswaffe. Sie fordern Bargeld und flüchten unerkannt mit der Beute. Das Landgericht Essen verurteilt die beiden im November 2014 zu siebeneinhalb bzw. acht Jahren Freiheitsentzug. – 10. Februar:  Mit einer Axt bedroht ein Unbekannter gegen 8.30 Uhr die 53-jährige Angestellte einer Spielhalle an der Borkener Straße in Holsterhausen, wobei er die Frau mit den Fäusten schlägt und schwer verletzt. Der Täter kann mit dem geraubten Geld in Richtung Waldstraße entkommen, wo sich seine Spur verliert. Zu seiner Verfolgung setzt die Polizei einen Hubschreiber, Streifenwagen und einen Hund ein. – 8. März: Kurz nach Mitternacht betreten zwei maskierte Räuber die Spielhalle an der Freiheitsstraße in Holsterhausen, bedrohen die 55-jährige Angestellte mit einem Messer und entkommen unerkannt mit dem geraubten Bargeld. Die Frau bleibt unverletzt. Das Essener Landgericht verurteilt im August die beiden 21-jährigen Dorstener Casino-Räuber zu je zwei Jahren und neun Monaten Haft. – 12. August: Ein unbekannter Einbrecher bricht am frühen Sonntagmorgen in die Sparkassen-Filiale in Rhade ein und bricht mehrere Kundenschließfächer auf. Der etwa 40-jährige Täter, der von einem Zeugen gesehen wurde, entkommt unerkannt.

2014: 13. Januar: Beim Abschließen der Spielhalle in Hervest-Dorsten wird eine 47-jährige Angestellte am frühen Morgen von einem etwa 17-jährigen Mann mit einem Messer bedroht. Als sie laut schreit, flüchtet der Unbekannte in Richtung Burgsdorffstraße.

2015: 23. Januar: Ein maskierter und bewaffneter etwa 30-jähriger Mann überfällt die Sparkassen-Filiale am Johann Breuker-Platz in Kirchhellen. Er kann mit erbeutetem Bargeld unerkannt entkommen. – In Hervest-Dorsten überfällt am 25. September ein etwa 30-jähriger Mann eine Bankfiliale an der Halterner Straße und entkommt mit 10.000 Euro Beute zunächst unerkannt. Im Juli 2016 wird der 22-jährige Täter aus Dorsten vom Landgericht Essen zu neun Jahren Haft verurteilt.

2016: In der Spielhalle an der Essener Straße wird am 15. Januar gegen 22 Uhr eine 52-jährige Angestellte von einem maskierten Mann mit dem Messer bedroht. Mit Bargeld in Höhe von etwa 300 Euro entkommt der etwa 20 bis 25 Jahre alte Täter. – Sechs Monate später wird der 24-jährige Täter aus Dorsten vom ESsener Landgericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Zeugin erkannte ihn an seinem After Shave-Duft wieder.

In der Vorweihnachtszeit 2016 im Kreis 15 bewaffnete Raubüberfälle
In der Adventszeit 2016 häuften sich im Kreis Recklinghausen die bewaffneten Raubüberfälle. 15 Geschäfte, Imbissbuden und Spielhallen wurden beraubt. In allen Fällen hatten die Täter Messer oder Pistolen dabei. Fast alle Städte im Kreis waren betroffen. Zwei Männer überfielen in Datteln einen Baumarkt, in Recklinghausen ein Lottogeschäft und die Burger-King-Filiale, in Dorsten eine Tankstelle und die Fressnapf-Filiale in Herten. Für die Polizei sind solche Überfälle in dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches. Durch die Dunkelheit können Täter schneller flüchten. Obwohl bei der Fahndung mehrfach ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam, konnten die meisten Räuber entkommen.

2017/2018: Eine sechsköpfige Bande überfiel zwischen Dezember 2017 und ihrer Festnahme im März 2018 mehrere Tabakläden bzw. Lieferfahrer der Firma „Tabaccoland“ in Dorsten, Waltrop und Dortmund. Dabei verursachten sie einen Gesamtschaden in Höhe von 100.000 Euro. Bei dem Überfall an der Glück-Auf-Straße in Dorsten-Hervest hatte ein Täter-Duo das spätere Opfer beim Besteigen seines Lieferfahrzeugs mit einer Pistole bedroht. Erbeutet wurden laut Anklage fast 12.000 Euro Bargeld plus Zigaretten im Wert von rund 24.000 Euro. Im Oktober 2018 wurden die sechs Täter der so genannten „Tabaccoland-Bande“ vom Landgericht Bochum zu Haftstrafen zwischen sechseinhalb und acht Jahren und zwei zu Bewährungsstrafen von 24 bzw. 20 Monaten verurteilt.

2019: Dorsten war 2019 ein Schauplatz für wiederholte Raubüberfälle. Neunmal wurden Supermärkte und ein dm-Laden sowie Tankstellen und Imbissbude von bewaffneten Männern überfallen. Ein Täter konnte gefasst werden und wurde im Mai 2020 verurteilt. Bei den anderen Taten verliert sich die Spur zu den Räubern. Am 5. Juni war der dm-Markt an der Händelstraße Ziel eines Unbekannten, am 18. Mai und 10. August der benachbarte Rewe-Markt. Am 19. September war Netto in Barkenberg an der Reihe, am 23. Oktober Edeka Weierstahl auf der Hardt. Zuletzt überfiel ein Unbekannter am 25. Oktober einen Imbissbetrieb in Wulfen. Bei einem Vorstoß an der Aral-Tankstelle an der Dülmener Straße beließ es der Täter beim Versuch. Die Ermittlungskommission lieferte der Staatsanwaltschaft Essen zudem Unterlagen für einen Überfall auf eine „Markant“-Tankstelle in Wulfen. Auch im benachbarten Schermbeck versuchte ein 23-Jähriger am 16. Dezember 2019 sein Glück. Er wurde gefasst, nachdem er einen Supermarkt an der Weseler Straße überfallen hatte. Aufgrund von konkreten Zeugenhinweisen konnte die Polizei den Räuber kurz nach der Tat vorläufig festnehmen. Die Ermittlungskommission der Polizei in Recklinghausen überprüfte in diesem Zusammenhang, ob es Parallelen zu den in Dorsten verübten Straftaten gibt. Lediglich ein Mann verbüßt gerade seine Freiheitsstrafe wegen räuberischer Erpressung, nachdem er im Dezember 2019 in seiner Dorstener Wohnung verhaftet worden war. Der 32-Jährige legte vor Gericht ein Geständnis ab. Er hatte den Netto-Supermarkt an der Bochumer Straße überfallen und 300 Euro erbeutet. –
Die unheimliche Überfall-Serie in Dorsten ging weiter. Diesmal war eine Tankstelle das Ziel eines Räubers. Doch er wurde gestört. Mitte November 2019 betrat um 21.40 Uhr ein mit Kapuze und Schal maskierter Mann den Verkaufsraum der Aral-Tankstelle auf der Dülmener Straße in Wulfen. Der Mann zückte ein Messer und forderte von der Angestellten Bargeld. Als weitere Kunden die Tankstelle betraten, flüchtete der Täter ohne Beute in Richtung Matthäuskirche. Die Fahndung der Polizei blieb bislang erfolglos. – Die Überfall-Serie auf Supermärkte in Dorsten ging weiter. Am 6. November gegen 21 Uhr lauerte ein unbekannter Mann zwei Mitarbeiterinnen von Edeka-Supermarkt an der Seikenkapelle am Hinterausgang des Supermarkts auf. Er bedrohte sie mit einer Schusswaffe und versuchte, in das Gebäude zu gelangen. Da sich die Tür nicht öffnen ließ, flüchtete der Täter in unbekannte Richtung. – Fünf Wochen nach dem Überfall auf den Netto in Wulfen ist erneut ein Dorstener Supermarkt von einem Räuber heimgesucht worden. – Ende Oktober 2019 zückte gegen 21 Uhr ein männlicher Täter, 20 bis 30 Jahre alt, im Kassenbereich eines Edeka-Geschäfts eine Schusswaffe und forderte eine Angestellte zur Herausgabe von Bargeld auf. Das Geld steckte er in seine Jackentasche und flüchtete. – Im Mai wurde der dm-Markt an der Händelstraße überfallen, danach zweimal der Rewe an der Händelstraße. – Mitte Oktober 2019 überfiel gegen 22 Uhr ein mit einer Maske versehener und mit einer Pistole bewaffneter Mann eine Imbissbude an der Dülmener Straße, drohte mit einer Schusswaffe der Verkäuferin und verlangte Bargeld. Mit seiner Beute flüchtete der Mann. – Ein unbekannter Täter „mit dunklen Augenringen“ und Sturmhaube zwang am 18. September gegen 22.15 Uhr mit vorgehaltener Pistole Mitarbeiter des Netto-Markts an der Fritz-Eggeling-Allee, in den Laden zurückzugehen. Dort forderte er Bargeld und verstaute die Beute in einem dunklen Rucksack. Der Täter flüchtete anschließend zu Fuß in unbekannte Richtung. – In Dorsten hat es in jüngster Vergangenheit mehrere Überfälle auf Supermärkte gegeben. Im Mai wurde der dm-Markt an der Händelstraße überfallen, danach zweimal der Rewe in unmittelbarer Nähe. Die Polizei fahndet öffentlich mit Fotos einer Überwachungskamera bislang (Stand Sept. 2019) erfolglos nach einem Tatverdächtigen. –  Mit einer Schusswaffe überfiel Anfang Oktober 2019 ein unbekannter Täter die Tankstelle an der Hervester Straße. Laut Auskunft der Polizei betrat der Mann, der eine Sturmmaske trug, gegen 22.30 Uhr das Gelände der Tankstelle und bedrohte den Mitarbeiter mit einer Schusswaffe. Der Mitarbeiter hatte den Verkaufsraum gerade abschließen wollen. Der Unbekannte forderte Geld aus der Kasse. Mit der Beute flüchtete er. – Ein 21-jähriger Dorstener wurde Anfang August 2019 nachts auf der Klosterstraße ausgeraubt. – In den Nachtstunden des 10. Juni 2019 machte ein 23-jähriger Dorstener auf der Polizeiwache Angaben zu einem Raub am Europaplatz. Drei Männer sollen demnach einen ihm flüchtig bekannten Mann geschlagen und anschließend das Mobiltelefon und Geld entwendet haben. Beim Eintreffen der Polizei war der Geschädigte allerdings nicht mehr vor Ort. – Kaltblütig und dreist: Ein Unbekannter, teilmaskierter Mann, hatte Mitte Mai 2019 den dm-Markt an der Händelstraße überfallen und die Kassiererin mit einer Schusswaffe bedroht. Der Täter flüchtete mit dem ihm ausgehändigten Geld Richtung Innenstadt. – Tage später hatte ein weiterer Unbekannter oder der noch unbekannte Räuber vom dm-Markt einen zweiten Laden an der Händelstraße überfallen. Gegen 22 Uhr betrat der Räuber die Rewe-Filiale im Feldmärker Einkaufszentrum, bedrohte den 23-jährigen Kassierer mit einer Waffe und forderte Geld. Nachdem der 23-Jährige dem Mann das Geld ausgehändigt hatte, flüchtete der Täter zu Fuß.

2020: Bei dem bewaffneten Raubüberfall am 6. Juni 2020, frühmorgens um 8,35 Uhr auf eine Tankstelle im Lembecker Gewerbegebiet Endelner Feld hatte der unbekannte Täter genau den richtigen Moment abgepasst. Zu diesem Zeitpunkt waren keine weiteren Kunden in der Nähe. Dabei ging er äußerst dreist vor. Er zückte eine Pistole und bedrohte die junge Kassiererin, warf ihr einen Jutebeutel zu und forderte sie auf, das Bargeld einzupacken. Unterdessen kam ein weiterer Mitarbeiter hinzu, der ebenfalls sofort mit der Waffe bedroht wurde. Nachdem der Täter seine Tasche mit dem Geld bekommen hatte, verließ er die Tankstelle und flüchtete zu Fuß. – Nicht zum ersten Mal war der Discounter Netto an der Fritz-Eggeling-Allee in Wulfen zum Ziel von Räubern geworden. Diesmal schlug der Mitte Februar 2020 kurz nach 22 Uhr zu. Ein Unbekannter hatte sich maskiert und drei der Mitarbeiter vor der Filiale abgefangen. Er bedrohte sie mit einer Schusswaffe, drängte sie wieder ins Geschäft und forderte sie auf, Geld herauszugeben.

2021: Ende Juli 2021 bemerkte ein 18-jähriger Dorstener abends gegen 23 Uhr einen weißen Mercedes auf der Gemener Straße. Aus dem Auto stiegen drei Männer. Weil ihm die Situation merkwürdig vorkam, lief der 18-Jährige weg. Die Männer holten den Dorstener ein und griffen ihn körperlich an raubten ihm sein Mobiltelefon.

2022; Gewaltsame Überfälle nahmen im Kreis Recklinghausen zur Adventszeit 2022 zu. Daher zeigte die Polizei in den Städten mehr Präsenz. Die Polizei ging nicht davon aus, dass die Überfälle auf das Konto von reisenden Banden gingen. Vielmehr war es wohl so, dass es sich um Einzeltaten handelte, begangen von Personen, die auch aus dem Umfeld kamen. Die Nähe zu Weihnachten ließ zudem vermuten, dass akute Geldprobleme häufig Ursache für die Überfälle und Einbrüche sein konnten. Allein in der ersten Dezember-Hälfte 2022 schlugen Täter acht Mal im Kreis Recklinghausen zu. Überfälle gab es zum Beispiel auf einen Supermarkt in Marl, wo ein bewaffneter Mann Bargeld erbeutete und die Kassiererin verletzte (12. Dezember). In Gladbeck wurde von zwei Unbekannten, die mit Messer und Baseballschläger ausgerüstet waren, eine Tankstelle ausgeraubt (12. Dezember). Auf einen Baumarkt in Marl hatte es ein maskierter, mit einer Pistole bewaffneter Täter am 2. Dezember abgesehen. Hinzu kommen Geldbörsen-Raube auf offener Straße oder sogar Überfälle in der eigenen Wohnung. So erging es einer Seniorin in Datteln, die am 1. Dezember an ihrer Wohnungstür von einem Kriminellen zu Boden gestoßen wurde und am Ende den Verlust von Geld und Schmuck zu beklagen hatte. Die acht Dezember-Tatorte lagen in Castrop-Rauxel, Datteln, Recklinghausen, Marl (2) und Gladbeck (3). Erst in einem Fall ist es der Polizei gelungen, einen mutmaßlichen Täter festzunehmen; und zwar nach einem Straßenraub in Recklinghausen. Bei der Tat selber greifen Räuber seit Corona oft zu FFP2- und auch OP-Masken, um ihr Gesicht zu verbergen. Aber auch die Sturmhaube kommt wieder vermehrt zum Einsatz. –  Zwei unbekannte Täter überfielen am 18. August den Verkaufsraum der Tankstelle „Hoyer Tank-Treff Dorsten“ an der Schleusenstraße, bedrohten den Angestellten mit einer Pistole und flüchteten schließlich mit Bargeld aus dem Tresor.

2023: Am frühen Montagmorgen des 28. August hatte es erneut einen Tankstellenüberfall auf der Gahlener Straße gegeben. Gegen 3.30 Uhr kam ein maskierter Mann in die Westfalen-Tankstelle, bedrohte den 29-jährigen Mitarbeiter mit einer Schusswaffe und forderte Bargeld aus der Kasse. Anschließend flüchtete der Täter mit der Beute zu Fuß in Richtung Autobahn. – Ein unbekannter Mann mit Maske und Schusswaffe hatte am 22. August um 22.07 Uhr eine Dorstener Tankstelle auf der Gahlener Straße überfallen. Mit vorgehaltener Schusswaffe hatte er den Mitarbeiter bedroht und flüchtete mit der Beute. –  Mit zwei Raubüberfällen musste sich die Polizei am 27.Juni (Dienstag) in Dorsten beschäftigen. Zunächst stürmte um 1 Uhr in der Nacht ein Unbekannter in die Westfalen-Tankstelle an der Gahlener Straße. Gegen 14.30 Uhr drang ein Unbekannter in eine Lotto-Annahmestelle an der Borkener Straße ein. Beim Tankstellenüberfall sprach die Polizei von einem männlichen Täter, der akzentfrei deutsch gesprochen hatte. Nach der Täterbeschreibung konnte die Polizei annehmen, dass es sich bei beiden Überfällen um dieselbe Täterperson handelte.

(Kein Anspruch auf Vollständigkeit)

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