Rüter, Diethard

30 Jahre im Dienst der Berliner Stadt- und Landespolitik

1936 in Dorsten bis 2008 in Berlin; Jurist und Politiker. – Von 1979 bis 1989 gehörte der Sozialdemokrat dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Insgesamt war Diethard Rüter über drei Jahrzehnte in der Berliner Kommunal- und Landespolitik tätig. Nach dem Besuch des Gymnasium Petrinum in Dorsten, ließ er sich 1955/56 zum Dolmetscher in modernen Fremdsprachen ausbilden und machte sein Examen in Englisch. r-rueter-diethardDanach studierte er Rechtswissenschaften und Betriebswissenschaft in München und Münster mit Erstem Staatsexamen in Hamm. 1961/62 ging er einer wissenschaftlichen Tätigkeit nach, besuchte 1964 die Hochschule für Verwaltungswissenschaften, legte 1966 in Berlin das Zweite Staatsexamen ab, betätigte sich von 1966 bis 1973 als Rechtsanwalt und gleichzeitig von 1967 bis 1970 als kaufmännisch-juristischer Berater einer Bank. 1969 promovierte Diethard Rüter zum Dr. jur. in Münster und war seit 1971 Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin. Der Jurist trat im Jahr 1965 in die SPD ein, war ab 1967 Mitglied des Abteilungsvorstandes in Tegel, seit 1969 Kreisdelegierter und Beisitzer im Kreisvorstand. 1971 wurde er Bezirksverordneter in Berlin-Reinickendorf und ab 1973 Abteilungsvorsitzender in Tegel sowie Landesparteitagsdelegierter. Von 1975 bis 1977 war Dr. Rüther stellvertretender Fraktionsvorsitzender und von 1977 bis 1979 Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf. Diethard Rüter wurde 1979 zum Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin gewählt, dem er bis März 1989 angehörte. In den zehn Jahren seiner Abgeordnetenhaustätigkeit gehörte er zunächst den Ausschüssen für Arbeit und Soziales, für Bau- und Wohnungswesen sowie für Schulwesen an. Über zwei Legislaturperioden wirkte er im Hauptausschuss. Als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz setzte er sich vor allem engagiert für eine stärkere Beachtung des Umwelt- und Naturschutzes in Berlin ein. Nach seiner Parlamentstätigkeit wurde Diethard Rüter 1989 von der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf zum Bezirksstadtrat für Volksbildung gewählt und war anschließend von 1995 bis 1999 Bezirksstadtrat für Bau- und Wohnungswesen in Reinickendorf.

Vorsitzender vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Berlin

Für seine Partei, die SPD, war er lange Jahre als Abteilungsvorsitzender in Tegel, als Mitglied des Kreisvorstandes Reinickendorf und als Landesparteitagsdelegierter tätig. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bezirksamt arbeitete er als Rechtsanwalt. Darüber hinaus engagierte sich Diethard Rüter im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Berlin, dessen Vorsitzender er von 2003 bis zu seinem Tod war. Die Sorge für angemessene Grabanlagen für die Toten der Kriege und Gewaltherrschaft waren ihm ein großes Anliegen. Diethard Rüter starb 72-jährig in Reinickendorf. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 29. Mai 2008 würdigte Präsident Walter Momper den gebürtigen Dorstener vor den sich erhobenen Abgeordneten:

„Der Sozialdemokrat Dr. Diethard Rüter wird uns allen mit seiner Sachkenntnis und bürgernahen Haltung als ein Vorbild für engagierte und sachliche Politik in unserer Stadt unvergessen bleiben.“


Quellen:
Elena Herzberg, Öffentlichkeitsarbeit des Berliner Abgeordnetenhauses – Wikipedia, Online-Enzylopädie (2011). – Handbuch II des Abgeordntetenhauses Berlin, 10. Wahlperiode.

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