Schüler produzieren Hörspiel-Krimis mit prominenten Gastsprechern
Pommes-Soko ist der Titel einer Hörspielserie mit regionalen Bezügen zu Dorsten, zum Ruhrgebiet, Münsterland und Niederrhein. Autor und Regisseur ist der Ursulinen-Gymnasiast Fritz Schaefer (geboren 1997). Die Sprecher der Serie sind Laien und Prominente aus der Region. Es handelt sich um ein einmaliges Jugend- und Non-Profit-Projekt mit mehreren erwachsenen Unterstützern. Seit Juni 2011 wurden vier Folgen mit etwa einer Stunde Spielzeit produziert, die auf CD erschienen sind. „Schmutzige Bilder … und Astrid“, „Schmutzige Geschäfte und ein Toter in der Lippe“, „Schmutzige Wäsche … und ein Festival“, „Schmutzige Schokolade … und ein Schwein“ (2013). Vom letzten 55 Minuten langen Hörspiel wurde 1.000 CDs angefertigt.
Erfolgreiche Aktion: 500 Hörspiel-CDs gepresst und verkauft
Die erste Hörspiel-CDs entstand 2011 im Dachgeschoss des Schermbecker „Ramirez“. Fritz Schaefers Projekt wurde auch unterstützt vom städtischen Kinder- und Jugendhaus „Treffpunkt Altstadt“ in Dorsten. Nach einem Aufruf in den Dorstener Tageszeitungen meldeten sich mehrere Jungen und Mädchen, die als Sprecher und Sprecherinnen bei der „Pommes-Soko“ mitmachen wollten. Fritz Schaefer hatte inzwischen ein Manuskript geschrieben, mit dem Titel „Schmutzige Bilder … und Astrid“. Die Erwachsenen-Rollen darin sollten bekannte Dorstener und aus Dorsten stammende Persönlichkeiten spielen. Der Dorstener Bürgermeister Lambert Lütkenhorst als Erzähler, der TV- und Filmschauspieler Norbert Heisterkamp als Pommesbuden-Besitzer Gerd Gimmel oder der Theaterschauspieler Rainer Kleinespel – sie alle waren von dem Projekt so begeistert, dass sie sofort ihre Zusage gaben. Professionell aufgenommen wurde dann im Studio des Dorstener Musikers Karim Laiquddin. 500 CD-Exemplare wurden gepresst und erstmalig beim Dorstener Aktionstag „WDR 2 für eine Stadt“ im Juni 2012 verkauft. 2014 erschien die Pommes-Soko Nr. 5 Pommes-Soko „Schmutziges Geschirr“.
Olaf Thon, Björn Freitag, Hella Sinnhuber u. a.
Inzwischen gingen noch wesentlich mehr CDs über die Ladentheken. Und das gilt auch für die Folgen 2, 3 und 4 der Pommes-Soko-Reihe, die im Studio des Dorstener „6000media“-Teams aufgenommen wurden. Inhaltlich liegt jeder Folge ein Kriminalfall zugrunde, der von wiederkehrenden komischen Elementen geprägt ist. Ermittler sind zwei Jugendbanden, die sich mehrmals pro Folge an der „Pommes-Bude“ treffen und ihre Fälle durch gegenseitige Hilfe lösen. Wegen ihrer Nähe zum Ruhrgebiet, Münsterland und Niederrhein (Schermbeck) ist der Ausgangspunkt der Geschichten die Stadt Dorsten. Neben den jugendlichen Amateur-Sprechern sind in jeder Folge prominente Gastsprecher zu hören. Neben den bereits erwähnten sind dies u. a. Ex-Fußball-Star Olaf Thon, Fernseh-Koch Björn Freitag, DJ Phil Fuldner, 1Live-Moderator Mike Litt, Journalistin Hella Sinnhuber und Jazz-Musiker Stephan Schulze. – Die siebte Pommes-Soko-Hörspielfolge „Schmutziges Lachen und ein Supermarkt“ erschien im Juni 2016.
WDR produzierte Film über den Pommes-Soko-Erfinder Fritz Schaefer
Auf den Pommes-Soko-Erfinder Fritz Schaefer wurde der WDR aufmerksam und brachte am 4. März 2017 im überregionalen Programm ein Porträt. Gedreht wurde der Film in Dorsten und Schermbeck. Mit seinen 19 Jahren kann der Schermbecker Anfang 2017 bereits auf 10.000 verkaufte Hörspiel-CDs, acht Studio- und zwei Live-Produktionen sowie auf einen eigenen Film zurückblicken. Schaefer wuchs in Dorsten und Schermbeck auf und besuchte das Gymnasium St. Ursula und studiert derzeit in Köln. Er absolvierte zunächst diverse Praktika in der Medienbranche u. a. bei 1Live und Radio Wissen und gewann Wettbewerbe im musischen Bereich. Das Feature „Die Hürland-Ausfahrt“, für dessen technische Umsetzung Schaefer verantwortlich war, wurde 2011 mit dem Sonderpreis des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung prämiert.
Bislang jüngstes Mitglied in der Grimme-Preis-Jury in Marl
Bereits während seiner Schulzeit produzierte Fritz Schaefer Hörspiele. Im Rahmen der 2012 gestarteten Ruhrgebiets-Hörspielserie „Pommes-Soko“ arbeitete er u. a. mit Cornelia Funke, Olaf Thon, Maddin Schneider, Norbert Heisterkamp, Torsten Sträter und Björn Freitag zusammen. Seit Schaefers 14. Lebensjahr wurden sieben Folgen produziert, an denen er als alleiniger Autor, Regisseur und Produzent beteiligt war, und für deren Umsetzung er nach seinem Abitur 2015 das „Pfad.finder“-Stipendium der Universität Witten/Herdecke erhielt. Über die Hörspielarbeit hinaus schreibt Schaefer eine monatlich erscheinende Kolumne. Seit 2016 arbeitet er regelmäßig für den WDR und gehört als bislang jüngstes Mitglied der Grimme-Preis-Jury in Marl an. Im Januar 2017 wurde Fritz Schaefers erster Film „Gerd seine Bude“ veröffentlicht, basierend auf Charakteren der „Pommes-Soko“. Der WDR begleitete die Produktion und die Premiere im Dorstener Central-Kino und war an mehreren Schauplätzen in Schaefers Wohnort Schermbeck zu Gast.
Neuer Spielfilm 2019 „Bis ganz nach oben“
„Bis ganz nach oben“ heißt Schaefers 35 Minuten langer Film, den der 21-jährige Dorstener im Januar 2019 im Dorstener Kino vor geladenen Gästen zeigte. Der Unterhaltungsfilm im 1970er-Jahre-Stil ist ein No-Budget- und Non-Profit-Projekt. Die 40 mitwirkenden Personen vor und hinter der Kamera machen alle ohne Gage mit: die Schauspieler Florian Schmidt-Gahlen, Norbert Heisterkamp, Rainer Kleinespel, Barbara Feldbrugge, Torsten Knippertz, Tina Podstawa oder TV-Regisseur Daniel Drechsel-Grau zum Beispiel. – Die Internet-Adresse, unter der der Film „Bis nach ganz oben“ nach der Premiere abrufbar ist, lautet: www.fensterblau.de/bgno
Siehe auch: Fritz Schaefer
Quellen:
Helmut Scheffler in „Rheinische Post“. – Homepage von Pommes-Soko (2014). – Wikipedia, Online-Enzyklopädie. – Radio Vest.