Polizisten – Nazi-Chats

Präsidium Recklinghausen 2023: Drei Beamte entlassen, einer angeklagt

Für drei Polizisten aus dem Präsidium Recklinghausen hatten ihre Gesprächsverläufe schwerwiegende Konsequenzen. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen ergriff im August 2023 unmittelbar Konsequenzen als bekannt wurde, dass es schwere Vorwürfe gegen junge Beamte ihrer Polizeibehörde gab. In Gruppen- und Einzelchats sollen Bilder kursiert sein, die den Nationalsozialismus verherrlichen und Kinderpornografie zeigen. Drei Polizisten, alle noch in der Probezeit, verbot sie das Führen von Dienstgeschäften. Das heißt: Sie sind für eine befristete Zeit vom Dienst freigestellt. Zur Wiederaufnahme der Arbeit kam es jedoch nicht. Hauptkommissarin Ramona Hörst sagt: „Inzwischen wurden drei Beamte entlassen, die internen Prüfungen bezüglich der menschenfeindlichen, diskriminierenden und antisemitischen Dateien auf den Handys und den Umgang damit haben erhebliche Zweifel an der charakterlichen Eignung für den Beruf eines Polizeibeamten ergeben.“ Die Jungpolizisten würden gegen ihre Entlassung klagen.
Insgesamt betrafen die Vorwürfe vier Beamte des Präsidiums Recklinghausen. Gegen den vierten Beamten hat die Behörde laut der Kommissarin disziplinarrechtliche Maßnahmen erlassen. Die Vorwürfe gegen ihn seien nicht vergleichbar mit den anderen Fällen. Von den Ermittlungen betroffen waren auch Beamte aus anderen Präsidien (Borken, Kleve), die in die Chats verwickelt gewesen sein sollen. Acht Beschuldigte gab es zu Beginn der Ermittlungen. Einer wurde inzwischen von der Staatsanwaltschaft Essen angeklagt. Gegen drei weitere Beamte wurden die Ermittlungen eingestellt.


Quelle: beiw in RN (DZ) vom 11. September2024

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone