Polizei / Kinderpornografie

Kreispolizeibezirk Recklinghausen: Hinter jedem Foto steckt eine Missbrauch

Im Kreispolizeibezirk Recklinghausen (Kreis RE, Bottrop) sind 16 Beamte im Kriminalkommissariat (KK) 12 darauf spezialisiert, Hersteller und Nutzer kinderpornografischer Foto zu verfolgen. Die Zahl der Delikte steigt. Viele Hinweise auf Täter, die Fotos und Videos mit kinderpornografischen Inhalten besitzen und verbreiten, erhalten die deutschen Behörden aus den USA. Über das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter gelangen die Fälle auf die Tische der örtlichen Kriminalkommissariate. IP-Adressen oder Mobilfunknummern führen schließlich zu den Tatverdächtigen. Mit Durchsuchungsbeschlüssen ausgestattet, stellt die Polizei dann Festplatten und andere Datenträger sicher. Dabei kommen teilweise auch Datenspürhunde zum Einsatz, die selbst gut verstecktes Beweismaterial mit ihrer feinen Nase erschnüffeln können. Die Beamten müssen sich in ihren Büros im Recklinghausener Polizeipräsidium durch Tausende von Fotos und Filmsequenzen arbeiten, deren Inhalte abstoßender nicht sein können. Täter und Kinder zu identifizieren, ist das vorrangige Ziel. Dabei können Details auf den Bildern wertvolle Hinweise liefern. Die Mitarbeiter im KK 12, stets freiwillig in dieser Dienststelle, haben spezielle Fort- und Ausbildungsprogramme absolviert, die ihnen Handlungssicherheit geben sollen. Doch der Druck, der auf ihnen lastet, bleibt groß. Im Polizeipräsidium Recklinghausen geht es nicht nur um die Personen, die kinderpornografisches Material besitzen und verbreiten, im Visier der Ermittler sind vor allem auch die Täter, die sich an den Minderjährigen vergehen. Die Zahl der Straftaten im Bereich Kinderpornografie und Missbrauch steigt, die Täter kommen, so die Ermittler, aus allen Gesellschaftsschichten. Wer kinderpornografische Inhalte erwirbt, besitzt oder verbreitet, kann mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden. Bei sexuellem Kindesmissbrauch drohen Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren. – Die Entwicklung im Kreispolizeibezirk Recklinghausen:

Verbreitung, Erwerb und Besitz von kinderpornografischen Inhalten:
2017: 40 Fälle (Aufklärungsquote 90 Prozent)
2018: 70 Fälle (AQ 94 Prozent)
2019: 157 Fälle (AQ 94 Prozent)

Sexueller Missbrauch von Kindern (bis 14 Jahre):
2017: 131 Fälle (AQ 76 Prozent)
2018: 98 Fälle (AQ 80 Prozent)
2019: 171 Fälle (AQ 92 Prozent)

Dabei handelt es sich um Ermittlungsverfahren, die vom Polizeipräsidium Recklinghausen geführt wurden. Wie viele Täter unentdeckt bleiben, darüber lässt sich noch nicht einmal spekulieren.

Siehe auch: Polizei (Artikelübersicht)
Siehe auch: Polizisten (Artikelübersicht)


Quelle: Michael Wallkötter in DZ-Kreisseite vom 31. Juli 2020

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