Seit 2020 erstmals eine kompetente Fachfrau Leiterin des jüdischen Museums
Dr. Kathrin Pieren hat im Forschungsmanagement in der Schweiz und in mehreren Museen in Großbritannien gearbeitet. Sie studierte italienische Sprache und Literatur, Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Bern (Master of Arts: Magna cum laude) und am «Instituto universitario orientale» in Neapel, Italien. An der Newcastle University of London promovierte sie mit ihrer Arbeit über britisch-jüdische Geschichte. Ab 1995 war sie, zunächst als Sekretärin und Werkstudentin und seit 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin, im Generalsekretariat der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) tätig, seit Frühling 2002 als Stellvertreterin des Generalsekretärs der SAGW.
Von 2012 bis 2016 war sie verantwortlich für das Petersfield Museum und die Flora Twort Gallery in Petersfield, Hampshire. Ab 2016 war sie Sammlungsmanagerin und Kuratorin (Sozial- und Militärgeschichte) am Jewish Museum London. In ihrer freien Zeit, so Kathrin Pieren, besucht sie leidenschaftlich gerne Museen und Galerien, schwimmt und joggt regelmäßig. Während des Lockdowns habe sie zudem das Kochen und Backen wieder entdeckt.
Dr. Kathrin Pieren hat ihr Amt als hautamtliche Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten am 1. Juli 2020 angetreten. Damit wird das Museum erstmals seit seiner Gründung vor 28 Jahren von einer hauptamtlichen Fachfrau geführt. Sie ersetzt Dr. Norbert Reichling, der weiterhin Vorstandsvorsitzender des Museums blieb. In einer Erklärung des Museums heißt es, dass die Vollzeitstelle dank der in diesem Jahr vom Regionalverband Westfalen-Lippe gestarteten institutionellen Finanzierung ermöglicht wurde.
Kathrin Pieren fallen auf Anhieb viele Dinge ein, die sie sich in einem Museum vorstellen kann: Konzerte, Lesungen, Kinderprogramme, Wechselausstellungen. Für Dorsten alles nicht neu, aber ausbaufähig. Mit einer Mehrjahresplanung will Kathrin Pieren künftig die strategische Planung der Museumsarbeit auf sichere Füße stellen. Werbung wird dabei eine ebenso wichtige Rolle spielen wie Digitalisierung. Ihre internationale Vernetzung will Kathrin Pieren einsetzen, um das Dorstener Haus und seine Ausstellungsstücke noch weiter über die Grenzen der Region bekannt zu machen
Siehe auch: Jüdisches Museum (Artikel-Übersicht)