Als Königl.-Preuß. Justizrat machte er in Recklinghausen Kommunalpolitik
1809 in Dorsten bis 1898 in Recklinghausen; Königlicher Justizrat, Richter und Kommunalpolitiker. – Jurist war er mit Leib und Seele. Die Eltern waren Friedrich Peus (1780-1854) und Francisca Rensing (1787-1869) in Dorsten. Der Vater war Stadtsekretär, später Gerichtsregistrator und Kanzleirat sowie Ratsherr in Dorsten. Hugo Peus hatte sieben Geschwister. Sein schulisches Rüstzeug bekam er von 1822 bis 1827 auf dem Gymnasium Petrinum in Dorsten. Danach studiert er Rechtswissenschaft in Berlin. Seine Karriere-Stationen als Richter waren Bocholt, Nieheim, Delbrück und Wiedenbrück. 1846 wurde Peus Königlich-Preußischer Justizrat und Notar beim Land- und Stadtgericht Recklinghausen und drei Jahre später von der Stadtverordneten-Versammlung zum unbesoldeten Magistratsmitglied gewählt. Von 1851 bis 1852 war er kommissarischer Bürgermeister in Recklinghausen, da die preußische Regierung den freiheitsdenkenden Bürgermeister Franz Bracht gegen den Willen der Recklinghäuser Bürgerschaft abgesetzt hatte. Peus wurde die „selbstständige und verantwortliche Leitung der Stadtverwaltung übertragen“, schreibt die „Recklinghäuser Zeitung“ 1898 in ihrem Nachruf. Die preußische Regierung wollte aber auch die aufrührerischen Bürger strafen und verlegte das Kreisgericht von Recklinghausen 1851 nach Dorsten. Hugo Peus versuchte alles, um dies zu verhindern, was ihm aber nicht gelang. Hugo Peus wurde 1881 Ehrenbürger der Stadt Recklinghausen und ging 1883 in den Ruhestand ging. Da war er bereits Träger des Roten Adlerordens IV. Klasse und bekam bei der Pensionierung die III. Klasse mit Schleife verliehen. Hugo Peus starb 1898 an einem Schlaganfall. Ein Jahr zuvor war seine zweite Frau gestorben. Beide sind auf dem Lohtor-Friedhof bestattet.
Die erste Ehe in Dorsten, die zweite in Recklinghausen geschlossen
In erster Ehe, geschlossen 1838 in Dorsten, war Hugo Peus verheiratet mit Dorothea Sträter, Tochter eines Tuchgroßhändlers in Rheine. Sie starb 1845 in Wiedenbrück, wo Hugo Peus Richter am dortigen Amtsgericht war. Zwei Jahre später heiratete er in Recklinghausen die Witwe Carolina Averbeck aus Mülheim (Ruhr). Aus dieser Ehe stammt der Sohn August (1855-1939). Er war ebenfalls Jurist und von 1886 bis 1915 Landrat des Kreises Hümmling.
Siehe auch: Peus, Familie
Anmerkung: In Veröffentlichungen in Recklinghausen wird der Geburtsort mit Recklinghausen angegeben. Das ist falsch. Auch wird die zweite Ehe nicht erwähnt und das Todesjahr der zweiten Frau als das Jahr der Goldenen Hochzeit mit der ersten Frau angegeben. – Quelle: Deutsches Geschlechterbuch, Abt. Westfälisches Geschlechterbuch 4. und 5. Band, C. A. Starke-Verlag, Limburg an der Lahn 1976.