Öffentlichkeitswirksamer Ostermarschierer und grüner Lokalpolitiker
Geboren 1940 in Duisburg, gestorben 2022 in Oelde; Pädagoge und Lokalpolitiker. – Wer sich in den 1980er- und 90er-Jahren für die Dorstener Lokalpolitik interessierte, sei es als Leser der Lokalzeitungen oder als Lokalpolitiker selbst, der konnte den etwas wildbärtigen Heinzbert Peeters und sein ehrenamtliches sowie politisches Engagement für die Grünen und die Stadt nicht übersehen. In der Erinnerung wird er, der 1981 nach Dorsten kam, als „radikaler Pazifist“, „konsequenter Befürworter“ und „öffentlichkeitswirksamer linker Demonstrant und Ostermarschierer“ bezeichnet. Schlagzeilen machte er in der Tat, als der studierte Pädagoge 1991 vor der Wulfener Munitionsanstalt (Muna) gegen Krieg und Nachrüstung aufrief und anfangs 14 Friedensgruppen mit rund 1000 Menschen sich beteiligten. Drei Jahre später waren es nur es nur noch 40. Peeters war auch Mitbegründer der Partei Die Grünen in Dorsten und gehörte als solcher dem Rat der Stadt Dorsten von 1984 bis 1989 als Fraktionsvorsitzender an. Er schied nach Ablauf der Ratsperiode aus, weil er die damals von den Grünen befürwortete Rotation (keine zweite Wahlperiode) befolgte. Peeters blieb dennoch in der Lokalpolitik tätig und engagierte sich als Sachkundiger Bürger in den Ratsausschüssen. Seine lokalpolitischen Interessen waren weit gesteckt: Er gehörte dem Haupt- und Finanzausschuss ebenso an wie den Fachgremien für Wahlen, Schule und Jugend, beriet mit im Ausländer- und im Seniorenbeirat. Von 1999 bis 2004 war er dann wieder Mitglied im Rat.
„Darüber hinaus“, so im Nachruf der Stadt Dorsten, „engagierte er sich für internationale Gerechtigkeit und gehörte der ersten kleinen Delegation an, die 1987 die nicaraguanische Partnerstadt Waslala besuchte und sich dann jahrelang für die Städtepartnerschaft engagierte. Als Lehrer an der Gesamtschule war er darüber hinaus gewerkschaftlich aktiv, unter anderem als Mitglied des Hauptpersonalrates für Gesamtschulen im Regierungsbezirk Münster.“ Zudem war er Stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes Dorsten-Haltern-Marl der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Heinzbert Peeters blieb unverheiratet und verzog 2017 zu seiner Schwester nach Oelde.
Die Stadtverwaltung gedachte ihm in ihrem Nachruf: „Menschlich wird Heinzbert Peeters den Ratskolleginnen und -kollegen als scharfsinniger Mensch in Erinnerung bleiben, der in der Sache leidenschaftlich, doch immer mit einem Augenzwinkern streiten konnte. Bürgerschaft, Rat und Verwaltung der Stadt Dorsten werden Heinzbert Peeters in Dankbarkeit ein ehrendes Andenken bewahren.“ – Das jahrzehntelange leidenschaftliche Engagement Heinzbert Peeters galt nicht nur der Politik und den Grünen, sondern auch dem Nikotin und den „Rothändle“-Zigaretten, was ihn zum „starken Raucher“ machte. Das war er auch. Er starb 82-jährig im August 2022 an Lungenkrebs.
Siehe auch: Ostermarsch
Siehe auch: Bündnis 90/Die Grünen
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