Stadt unterstützte den Streetworker in Wulfen-Barkenberg
Geboren 1962 in Sarmersbach/Struth; Streetworker. – Der dem Kloster der Redemptoristen in Kirchhellen zugehörige Pater Winfried Pauly betrieb von 2002 bis 2009 als Streetworker in Wulfen-Barkenberg Sozialarbeit für Kinder und Jugendliche.
Er besuchte das Gymnasium der Redemptoristen in Bonn, machte 1982 das Abitur schon mit dem Gedanken, Ordensgeistlicher zu werden, und trat danach in den Orden ein. Pauly unterbrach im 8. Semester sein Theologiestudium in Hennef für ein Jahr und zog in eine Obdachlosensiedlung nach Wuppertal, um dort das Leben gemäß der Bibelweisheit „Ihr müsst es vorleben“ unmittelbar kennen zu lernen Weitere wichtige Eindrücke gewann er bei seinem Broterwerb als Hilfsarbeiter in einem Werk der Chemischen Industrie, wo 90 Prozent der Mitarbeiterschaft Ausländer waren. Nach Abschluss des Studiums ging er für sieben Monate als Diakon in eine Kölner Innenstadtpfarrei. Nach seiner Priesterweihe 1990 in der Hilgerather Kirche ging Pauly in die Telefonseelsorge nach Trier, ein Jahr später mit zwei Mitbrüdern in die Stahlstadt Brandenburg an der Havel, wurde dort Streetworker und kümmerte sich um Jugendliche, Strafgefangene und Obdachlose.
Vom NRW Ministerpräsidenten geehrt
2004 kam er in das Redemptoristenkloster nach Kirchhellen und erarbeitete für Wulfen-Barkenberg ein Streetworker-Projekt. Nach anfänglichen Finanzierungsproblemen unterstützte auch die Stadt Dorsten die anerkannte Arbeit Pater Paulys mit jährlich rund 20.000 Euro. Weiterhin finanzierte sich die Sozialarbeit Pater Paulys auch aus Spenden. Im Februar 2009 wurde er zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von rund 60 nordrhein-westfälischen Initiativen und Projekten von Ministerpräsident Rüttgers in der Staatskanzlei Düsseldorf empfangen und geehrt. Mitte 2010 ging Pater Pauly als Streetworker nach London. Sein Wulfener Projekt wird in Trägerschaft des LWL-Jugendhilfezentrums Marl weitergeführt. Im Londoner Stadtteil Clapham kümmert sich Pater Pauly in der Gemeinde der dortigen Redemptoristen-Pfarrei um Obdachlose. Er lebt dort nicht in einem Kloster oder Pfarrhaus, sondern mitten unter den Bedürftigen.