Von der Beschaulichkeit eines „grünen Kleinods“ wirklich zum Biergarten?
Am Rest der alten Stadtmauer am Westgraben befindet sich eine bislang der Öffentlichkeit verschlossene Garten-Idylle. Diese heißt „Paters Garten“, denn dieses Stückchen Natur in den früheren Wallanlagen gehörte zum Franziskanerkloster. Dort konnten die Patres ihr Gemüse anpflanzen, ebenso in der Stille dieses Ortes ihr Brevier lesen. Nachdem die ausladenden Gebäude des Kloster 1945 der Bombardierung zum Opfer fielen, danach kleiner wieder aufgebaut wurden, geriet der Garten in einem Tauschverfahren mit dem auf Franziskanerfläche gebautem Kaufhaus Woolworth in der Lippestraße an die britische Kaufhauskette. Als nach deren Wegzug das Gebäude von der Dorstener ipe-Immobiliengesellschaft übernommen wurde, kam auch „Paters Garten“ in den Besitz der Gesellschaft. Zum Garten gehört ein erhalten gebliebener und nur noch zur Hälfte erhaltener Turm der früheren Befestigungsanlage sowie ein eingepasster Wohnturm an der Mauerseite zum Garten hin. Die unweit davon in einem 1945 stehen gebliebenen Gebäude des Klosters residierende Caritas mietete das Anwesen, in dem dann bis zu seinem Tod der Geschäftsführer der Caritas wohnte. Danach benutzte die Caritas das Grundstück als Verwaltungsstelle weiter. Inzwischen wird über einen Verwendungszweck dieser innenstadtnahen Garten-Idylle laut nachgedacht. Die örtliche SPD machte den Vorschlag, das Idyll einer gastronomischen Nutzung mit Biergarten zuzuführen und dabei den gesamten Westwall neu und ähnlich zu überplanen. Offensichtlich ist dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Fragemann, der dies als „Attraktivitätssteigerung“ der Stadt forderte, die mittlerweile umfassende Vereinnahmung des unweiten Marktplatzes durch die Gastronomie und die kommende am ebenfalls unweiten Lippetor nicht ausreichend genug. Damit griff Fragemann einen Anstoß zur Öffnung des Gartens durch das Projekt „Stadtentdeckung“ im Sommer 2013 auf. Aber Nutzung als Biergarten? Da würde vom „grünen Kleinod“ und von der gelobten Beschaulichkeit des Gartens, welche das Idyll ausmacht, nichts mehr übrig bleiben.