Für das Seelenheil des Erschlagenen ein Sühnekreuz errichtet
An den Resten der alten Stadtmauer am Westgraben steht ein unscheinbarer Stein, das Mordkreuz. Man fand es an der Feldhausener Straße, kurz vor dem Anstieg zur ehemaligen Hohen Brücke mit Erde bedeckt. Nur der obere verwitterte Teil mit dem grob zugehauenen Kreuz war sichtbar. 1963 wurde es von einem LKW angefahren, worauf es zerbrach und die untere Hälfte, auf der erst jetzt ein Kreuz-Relief entdeckt wurde, ausgegraben. Historiker vermuten, dass die Steinmetzarbeit an diesem Stein nicht zu Ende geführt wurde. Vermutlich diente der Stein als Sühnekreuz. Bis 1600 bestand die Möglichkeit, eine außergerichtlich bestimmte Sühne für einen Mord zu entrichten, wobei es üblich war, zum Seelenheil des Erschlagenen ein Sühnekreuz aufzustellen.
Quelle:
Dr. Butzert in „Dorsten ein Spaziergang“, städt. Broschüre 1995.