Integriertes Innenstadtkonzept: Projekte, Planung und Bürgerbeteiligung
Nach dem Stadtumbau in Barkenberg und dem Projekt Soziale Stadt Hervest möchte Dorsten ein drittes, großes Städtebauförderprogramm auf den Weg bringen: Unter dem Motto „Wir machen Mitte – Dorsten 2020. Das integrierte Innenstadtkonzept“ sollen die Altstadt und angrenzende Quartiere auf der Hardt und in der Feldmark untersucht und mit Bürgerbeteiligung Projekte und Konzepte für eine nachhaltige Stärkung entwickelt werden. Die Verwaltung rechnet damit, dass mit Projektförderung und privaten Investitionen ein zweistelliger Millionenbetrag in die Aufwertung der Altstadt fließt. Obwohl noch gar nicht fest steht, wie und ob sich die Ideen nachhaltig realisieren lassen, reden Kommunalpolitiker öffentlich von einem „Meilenstein der Stadtentwicklung“ und einem „Leuchtturmprojekt“. Bleibt zu hoffen, dass die Finanzierung dem Leuchtturm Dorsten nicht den Strom abstellt.
Das Integrierte Handlungskonzept Dorsten-Mitte ist Grundlage für den konkreten Förderantrag. Es soll bis zum Sommer 2016 ausformuliert und in den politischen Gremien der Stadt zur Diskussion gestellt werden. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich an der Entwicklung des Konzepts und später auch an der Umsetzung intensiv beteiligen. Möglichkeit zur Mitwirkung waren eine interaktive Seite, auf der Vorschläge gemacht werden konnten, eine Bürgerwerkstätte sowie Stadtspaziergänge insbesondere für Jugendliche.
Wohnsituationen, Wasser- und Freiflächen, Innenstadtstraßen
Problemthemen in der Innenstadt sind beispielsweise die Wohnsituation in der unmittelbaren Altstadt, die Aufwer- tung der Innenhöfe und oder das Bahnhofsumfeld sein. Neben den vielen Bürgern bekannten Problemlagen lassen sich darüber hinaus an vielen Orten Potenziale für neue Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten erkennen. Diese zum Teil versteckten Potenziale finden sich im gesamten Untersu- chungsraum. Anknüpfungspunkte für eine vielfältige und attraktive Stadtgestaltung bieten – für Bewohner und Besucher gleichermaßen – auch die vielen Wasser- und Freiflächen rund um die Altstadt. Ihre Lage an Wesel-Datteln-Kanal und Lippe sowie das Schölzbach-System sind ganz besondere Raummerkmale. Über die räumlichen Handlungsschwerpunkte hinaus sollen in dem Prozess „Wir machen Mitte – Dorsten 2020“ die Wege und Ziele für eine nachhaltige Stadtentwicklung diskutiert werden. Hier spielen vor allem die Themen altersgerechte, klimafreundliche und gesunde Stadt eine wichtige Rolle. In der im Frühjahr 2015 begonnenen Diskussion über eine zukunftsfähige Stadtgestaltung waren alle Akteure gefragt. Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen, Unternehmer und Kaufleute konnten im direkten Austausch mit der Stadt ihre Anregungen, Ideen und Wünsche in den Prozess einbringen. Das Dortmunder Büro plan-lokal unterstützte die Stadt Dorsten bei der Erstellung des Konzepts und bei den geplanten Veranstaltungen, deren Mitarbeiter ab März einmal in der Woche im den Räumen des „Fundbüro für Stadtideen“ in der Ursulastraße 9 für Fragen und Anregungen zur Verfügung standen.
Ideen können im Fundbüro abgegeben werden
Wer kreative Ideen und Anregungen hatte, sie gut fand, konnte sie im „Fundbüro für Stadtideen“ abgeben. Dort wurden sie gesammelt und auf Umsetzbarkeit für das städtische Projekt „Wir machen Mitte – Dorsten 2020“ geprüft. Übrigens ist das „Fundbüro“ selbst eine Idee für dieses „integrierte Innenstadt-Projekt“, für das die Stadt seit März 2015 Dorstens Bürger zu Beteiligung aufrief. Als Innenstadt gelten die Altstadt und die angrenzenden Stadtteile Feldmark und Hardt. Ein externes Planungsbüro in Dortmund unterstützt die Stadt bei diesem Vorhaben. Auf der Website der Stadt wird erklärt, was ein „integriertes Innenstadtkonzept“ ist.
„Das integrierte Innenstadtkonzept ist ein Instrument zur Beantragung von Fördermitteln. Mit Hilfe der Städtebauförderung ist es möglich, in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren verschiedene Projekte zur Stärkung und Aufwertung von Stadträumen umzusetzen und bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Ähnlich wie im Stadtteil Hervest könnten zukünftig auch in Dorsten-Mitte Projekte aus verschiedenen Themenbereichen realisiert werden – vorausgesetzt, die Stadt Dorsten wird durch Land, Bund und EU mit Fördermitteln unterstützt.“
Land signalisiert Förderung – „Wir machen Mitte“ auf einem guten Weg
Das Fundbüro sammelte einen Monat lang Ideen, um die Konzeption „Dorsten 2020“ erstellen zu können, von der die Stadt hofft, dass das Land sie gut findet und finanziell fördern wird. 72 Ideen wurden eingebracht, davon 60 in Erwägung gezogen. Die meisten Anregungen wurden zu den Themenfeldern „Stadtgestaltung“ und „Tourismus, Freizeit und Naherholung“ gegeben, über 30 Kommentare zu den Ideen geschrieben und mehr als 1.000 Bewertungen „finde ich auch“ und „finde ich nicht“ zu den Ideen abgegeben (Stand Oktober 2015). Abspecken mussten die Lokalpolitiker bereits. Ursprünglich hatten Verwaltung und Politik ein Gesamtpaket von 40 Millionen Euro geschnürt. Für eine Stadt, die ihre Finanzen durch höhere Parkgebühren aufbessern muss, eine vielleicht abenteuerliche Finanzplanung, auch wenn der städtische Anteil an dem mittlerweile reduzierten Finanzpaket in Höhe von nunmehr 32 Millionen Euro nur noch 4,4 Millionen Euro betragen soll. Fördergelder werden von der EU, vom Bund und Land erwartet, falls diese mitmachen. Unter den 60 Projekten sind in der Planung bzw. im Gespräch: die Umgestaltung des gesamten West- und Südwalls zu einer Promenade, der Umbau des Platzes Essener Tor und des Stadteingangs Klosterstraße, eine komplette Neupflasterung der Fußgängerzöne, die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds inklusive Abriss der Unterführung, die Bebauung des Lippetals mit Wohnhäusern.
Erster Spatenstich für die neue Pflasterung im September 2018
Die Dorstener Fußgängerzone soll moderner und attraktiver werden. Überall werden neue Pflastersteine verlegt. Es gibt neue Bänke, neue Bäume werden gepflanzt und die Eingänge zu den Geschäften werden behindertengerecht. 3,5 Millionen Euro kostet das Ganze. Das bezahlt die Stadt aber nicht alleine, auch EU, Bund und Land beteiligen sich. Bis 2020 soll der Umbau fertig sein. Der erste Spatenstich dazu war am 3. September 2018.
Baustellen in der Fußgängerzone vertreiben Kunden
Der Umbau der Fußgängerzone stellt seit 2018 Kunden und Kaufleute vorerst auf der Lippe- und Klosterstraße auf eine Geduldsprobe. Etliche Geschäfte blieben geschlossen, andere sind schon leergezogen. Die Laufgassen für Passanten links und recht der Baustelle sind zu schmal, reklamierten Geschäftsinhaber und Kunden. Zeitweise wurde auch total abgesperrt ohne dass die Stadt die Geschäftsinhaber benachrichtigte. Der Umbau der Fußgängerzone wird Kunden und Kaufleute noch mindestens die nächsten zwei Jahre auf eine harte Geduldsprobe stellen. Für 4,6 Millionen Euro bekommt die Innenstadt in zwei großen Bauabschnitten, die wiederum in mehrere kleinere unterteilt sind, ein neues Gesicht.
Gerichtsurteil 2020: „Laufteppiche“ sind zu entfernen
Während der Neupflasterung der Fußgängerstraßen in der Innenstadt wurden die Straßen aufgerissen. Und zwar von einer Häuserfront zur anderen. Für Passanten und Geschäftskunden wurden links und rechts an den Häuserfronten und Geschäftseingängen schmale Streifen freigelassen, deren Begehung äußerst gefährlich war, da die Pflasterung aufgerissen war, wegen der Versorgungsleitungen an den Häusern teils tiefe Löcher. Während der Neupflasterung der Fußgängerstraßen in der Innenstadt wurden diese Straßen aufgerissen. Und zwar von einer Häuserfront zur anderen. Für Passanten undGeschäftskunden wurden links und rechts an den Häuserfronten und Geschäftseingängen schmale Streifen freigelassen, deren Begehung äußerst gefährlich war, da die Pflasterung aufgerissen war, wegen der Versorgungsleitungen an den Häusern teils tiefe Löcher gegraben waren, die unterschiedlich oder gar nichtaufgefüllt wurde und Steine jede Größe kantig das Gehen erschwerte. Um diesen Gehverhau optische zu überdecken, wurden „Laufteppiche“ längs gelegt (Foto links: Andrea Schüller). Dieser verhinderte nicht das Stolpern, sondern beförderte es, da dieser dünne Laufteppich das unter ihm liegende Stolperfallen verdeckte. Wer hier entlangging, konnte beispielsweise auf der Lippestraße bei jeder Begehung beobachten, wie ein Passant stolperte, umknickt und oft genug von Passanten vor einem Sturz bewahrt wurden oder sie gerade noch sich an der Hauswand oder am Drahtzaun festhalten konnte. Der Herausgeber dieses Lexikon stolperte selbst und konnte sich gerade noch festhalten. Daraufhin beobachtete er die gefährliche Situation und meldete dies dem zuständigen Amt der Stadtverwaltung, die seinen Anruf freundlich entgegengenommen hatte. Doch nichts geschah. Fünf Monate lang. Erst der Sturz einer Frau im Februar 2019 in diesem Baustellenbereich, der im April 2020 vom Dorstener Amtsgericht verhandelt wurde, brachte einen Erfolg. Die beklagte Baufirma musste die Teppiche entfernen. Die „Dorstener Zeitung“ schrieb dazu: „Die Teppiche suggerieren nach Ansicht des Gerichts eine Sicherheit für Passanten, die nicht gewährleistet werden könne. Nach dem Richterspruch hat die Baufirma die Teppiche in Abstimmung mit der Stadt entfernt.“
Der Rechtsanwalt der Klägerin, Bernd Schwane, hatte für seine Mandantin 3000 Euro Schmerzensgeld erstritten. Ein weiterer ähnlicher Fall steht bei Gericht an. Eine 78-jährige Dorstenerin schilderte der „Dorstener Zeitung“, dass sie im Juni 2019 am alten Woolworth-Haus im Teppichbereich stürzte und ebenfalls schwere Schulterschäden erlitt, die eine Operation erforderten. Noch heute habe sie mit den schmerzhaften Folgen zu kämpfen. Sie lasse sich von einem Anwalt vertreten. „Die gegnerische Versicherung will trotz Aufforderung nicht zahlen“, sagt sie. Ihr Anwalt bestätigte, er habe Klage vor Gericht erhoben.
Umbau und Umnutzung von etlichen Gebäuden in der Stadt vorgesehen
Für die planerische Schaltzentrale des Projekts „Wir machen Mitte – Dorsten 2020“ soll am Bahnhof ein Pavillon (Container) aufgestellt werden, der mit 185 Quadratmetern 300.00 bzw. 400.000 Euro kosten würde. Wegen der hohen Kosten eines solchen Containers und aufgrund von Protesten ist die Stadt wieder davon abgerückt und macht sich Gedanken, das Stadtteilbüro räumlich anderweitig unterzubringen. Weitere Teilprojekte: Qualifizierung Treffpunkt Altstadt, Umnutzung des Euroquarz-Gebäudes, ökologische Optimierung des Schölzbachs, Integration des St. Elisabeth-Krankenhauses, Umbau Passage Franziskanerkloster, Umbau Georgsplatz, Planetenufer am Kanal (steht bereits), Umgestaltung Freizeitgelände Maria Lindenhof, Aufwertung Gebäudekomplex Petrinum/VHS/Bibliothek, Konzeption Bereich Lippe-Insel, Aktivierung der Dorstener Innenhöfe, modellhafte Entwicklung des Johannes-Quartiers, Umbau und Umnutzung des Bahnhofsgebäudes.
Berücksichtigung der Interessen von Jugendlichen
Im Zuge des Beteiligungsprozesses zur Erstellung des integrierten Innenstadtkonzepts wurde auf einer Wiese zwischen Lippe und Kanal der „Lippe-Polder-Park“ errichtet, ein „Sehnsuchtsort Stadt am Wasser“, ein Ort der Kommunikation und der kulturellen Erlebnisse und eine Stadtteilzeitung in Kooperation mit dem Gymnasium Petrinum herausgegeben. Auch fanden so genannte „Projekt-Hearings“ im Alten Rathaus statt, die Ideen bewerteten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Beteiligung und der Interessen-Berücksichtigung von Jugendlichen. Dazu dienten auch Streifzüge durch die Innenstadt und ein Workshop, an denen auch Schulklassen teilnahmen. Bei anschließenden Treffen zur „Konzeptwerkstatt“ im Alten Rathaus wurden dann Meinungen ausgetauscht und über Ergebnisse diskutiert. In sechs Arbeitsgruppen diskutierten die Bürger die Themen: Verkehr, Bahnhof, Leben und Arbeiten, Tourismus – Freizeit – Naherholung, Freiraum sowie Stadtgestaltung. Viele Ideen und Anregungen, die dabei entstanden sind, erweiterten die bereits lange Vorschlagsliste aus der Online-Beteiligung.
Befürwortungs- und Ablehnungssignale vom Land
Das Land als Fördergeber hat weitere Anträge aus Dorsten für das Projekt 2020 aus Mitteln des NRW-Programms „Soziale Stadt“ grundsätzlich anerkannt. Als positives Signal möchte das Land, dass auf dem ehemaligen Schulgelände der Johannesschule an der Marler Straße die soziale Wohnraumförderung erweitert und die Fußgängerzone modernisiert werde. Die Projekte „Online-City“ und „Attraktivierung des Schölzbachtals“ sind allerdings mit dem Programm „Soziale Stadt“ nicht förderungsfähig. Das Land schlug andere Forderprogramme dafür vor (Bezirksregierung Münster, Umweltministerium). Gleiches gilt für die Sanierung des Bahnhofsgebäudes.
City-Manager soll die Innenstadt ökonomisch mitgestaltet
Im Juli 2016 wurde von der Stadt ein „City-Management“ eingerichtet, das sich im künftigen Stadtteilbüro etablieren soll. Nach einer Ausschreibung übernahm die Dortmunder Agentur StadtRaumKonzept GmbH das Dorstener „City-Management“. Zuständig ist darin als „City-Manager“ Christoph Krafczyk (37), der nun den ökonomischen Bereich der Entwicklung der Dorstener Innenstadt mitgestaltet. Das „City-Management“ leitet die Geschicke des Stadtumbausprogramms „Dorsten 2020 – Wir machen Mitte“ und betreut auch den Altstadtfonds, in dem es bis zu 200.000 Euro für Projekte in der Innenstadt zu Verfügung stehen (50 % Förderung, also bis 400.000 Euro). Christoph Krafczyk absolvierte 2008 den Master of Science mit dem Thema „Stadt- und Regionalentwicklungsmanagement“. Für ihn wird an der Gahlener Straße 9 ein Stadtteilbüro eingerichtet, von dem an drei Tagen in der Woche die Innenstadtentwicklung im Bereich des Einzelhandels koordiniert werden soll. Ziel soll es u. a. sein, den Bedarf an Gewerbeflächen zu ermitteln.
Altstadtfonds zur Unterstützung von privaten Projekten 2016 gestartet
Im Rahmen der Innenstadterneuerung „Wir machen Mitte“ startete im Herbst 2016 der „Fonds zur Stärkung der Altstadt“. Mit diesem Fördertopf werden jährlich bis zu 50.000 Euro zur Verfügung gestellt für private Ideen, die im öffentlichen Raum umgesetzt werden oder der Öffentlichkeit zu Gute kommen. Der Fonds richtet sich vor allem an Privatpersonen, Vereine, Initiativen oder Interessengemeinschaften, die ein nachhaltiges und bleibendes Projekt umsetzen wollen. Dies können zum Beispiel kleinere Bauprojekte sein, atmosphärische Beleuchtungen, Gestaltungs- oder Kunstaktionen.
Die Kosten werden in der Regel zur Hälfte mit einem Zuschuss unterstützt – das heißt, jeder privat eingesetzte Euro kann mit Hilfe des Fonds verdoppelt werden. Spender und Sponsoren können auch Geld in diesen Fonds einzahlen, ohne ein eigenes Projekt zu haben. Ihr Geld würde dann einem anderen Vorhaben zu Gute kommen und ebenfalls durch den Fonds verdoppelt. Ob ein Projekt gefördert wird, entscheidet ein Beirat, der gebildet wird aus Akteuren, die in der Innenstadt tätig sind. Erste Treffen dazu gab es bereits, Interessenten, die in diesem Beirat mitwirken wollen, können sich aber auch noch melden. Christoph Krafczyk vom Citymanagement Dorsten-Mitte ist Ansprechpartner für alle, die ein Projekt umsetzen und einen Antrag auf Förderung aus dem Fonds stellen möchte. Bei ihm sind alle Unterlagen zum Altstadtfonds erhältlich, er erläutert das Verfahren und hilft bei der Antragstellung.
Hochbeete als grüne Inseln im Straßenbild – Paten gesucht
Nach dem Vorbild der Stadt Bottrop sollen auch in Dorsten im Rahmen des Stadtumbauprojekts „Wir machen Mitte 2020“ unter dem Motto „Die Mitte blüht auf“ nachbarschaftlich gepflegte Gärten im Stadtgebiet entstehen. Darunter kann man sich in Holz gefasste Hochbeete vorstellen, die insekten- und bienenfreundlich bepflanzt werden können, mit Wildblumen und auch mit essbaren Pflanzen, die jedem zu Gute kommen. Für die erst einmal 20 geplanten Hochbeete werden von der Stadt „Paten“ gesucht, an die dann die Beete kostenfrei zur ehrenamtlichen Pflege verliehen werden. Beim Kauf der Erde und der Pflanzen werden die Bürger durch Fördergelder unterstützt. Für das urbane Gärtnern stehen bis 2020 insgesamt 18.000 Euro zur Verfügung. Jetzt sicht die Stadt weitere Paten, die solche Hochbeete betreuen. In der Alleestraße haben sich bereits Bewohnere gefunden, die gleich mehrer solcher Hochbeete aufstellen wollen. – Allerdings sollte besser darauf geachtet werden, dass diese Gestelle nicht einfach in den Straßen da hingestellt werden, wo eben Platz ist. Auf das Gesamtbild einer Straßenarchitektur sollte geachtet werden, was derzeit da und dort nicht erkenntlich ist. Auf manchen Innenstadtstraßen, wie beispielsweise auf der Recklinghäuser Straße, sieht es schon aus wie bei „Hempels unterm Sofa“.
Konzept zur Attraktivierung des Schölzbachs und seiner Nebengewässer
Ein Projekt im Rahmen des Innenstadtkonzeptes „Wir machen Mitte“ ist die ökologische Optimierung des Schölzbachtales und Attraktivierung des Schölzbachtals. Hierzu soll ein „Konzept zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern“ (KNEF) erarbeitet werden. Zur Beurteilung der Bestandssituation soll in der Zeit von Oktober 2016 bis Januar 2017 das Gewässer einschließlich deren Zuläufe begangen werden. Die im Rahmen des Konzepts entwickelten Maßnahmenkataloge gelten dann als Leitlinie für jegliche Art von Maßnahmen an dem Gewässer.
Bewilligtes Projekt berücksichtigt die sozialen Belange der Einwohner
Anfang September 2016 bewilligte die das Land über die Bezirksregierung Münster der Stadt eine Zuwendung in Höhe von 702.000 Euro für das Teil-Projekt „Soziale Stadt“ im Rahmen des Handlungskonzepts „Wir machen Mitte – Dorsten 2020“. Mit dem Projekt „Soziale Stadt“ soll u. a. der öffentliche Raum attraktiv gestaltet, Wohnungsbestände dem demografischen Wandel angepasst und klimaschädliche Emissionen beim Energieverbrauch reduziert werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 878.200 Euro. 20 Prozent dieser Kosten muss die Stadt aufbringen, das sind 176.200 Euro.
Ein Stadterneuerungsprogramm soll die Altstadt nicht nur städtebaulich erneuern, sondern auch soziale Belange der Bewohner berücksichtigen. Das Land NRW hat im September 2016 Geld für das Konzept „Dorsten hält zusammen … für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“ bewilligt. Das Projekt soll die Situation benachteiligter Gruppen verbessern: Kinder, Jugendliche und Familien mit oder ohne Migrationshintergrund, die keine Arbeit oder Ausbildung haben und vom „normalen“ sozialen Leben ausgeschlossen sind. Wissenschaftler sollen nun das Konzept einer „integrierenden Sozialplanung“ entwickeln. Dafür sind rund 116.000 Euro vorgesehen, wovon das Land rund 923.000 Euro übernimmt. Die restlichen 20 Prozent, das sind 23.2000 Euro, muss die Stadt bezahlen.
Zusätzliche 6,8 Mio. Euro vom Land – kommt auch dem Bahnhof zugute
Das Land stellt der Stadt Dorsten im Rahmen des Programms „Wir machen Mitte“ zu den bereits 38,5 Millionen Euro zusätzlich 6,8 Millionen Euro zur Verfügung. Damit werden bis zum Jahr 2020 rund 50 Maßnahmen wie Sanierung und Instandsetzung von Altstadt und Bahnhof, von Wohnprojekten und sozialen Angeboten finanziert. Durch diese Aufstockung muss die Stadt ihren Eigenanteil an der Finanzierung um 800.000 Euro erhöhen. Die zusätzlichen Millionen sollen vor allem dem Bahnhofsprojekt zugute kommen. Die Frist der Umgestaltung wurde auf das Jahr 2022 verlängert.
Weitere fast 15 Millionen Euro für „Wir machen Mitte“ vom Land
Fast 141,7 Millionen Euro Städtebauförderung des Landes fließen in die Metropole Ruhr. Im aktuellen Förderprogramm wurden insgesamt 71 Projekte aus den Kommunen des Ruhrgebiets bedacht. Die höchste Einzelförderung geht nach Dorsten: 14.583.000 bewilligte das Land für das Projekt der Sozialen Stadt „Wir machen Mitte – Dorsten 2020“. In dem Betrag enthalten sind der Umbau des denkmalgeschützten Bahnhofs zum Bürgerbahnhof mit 10 Millionen Euro, die Erweiterung des Treffpunkts Altstadt mit 4 Millionen Euro sowie 2,369 Mio. Euro für die ökologische Optimierung des Schölzbachs und die Aufwertung des Schölzbachtals. Die Stadt muss jeweils einen Eigenanteil von zehn Prozent zuschießen. Dorsten hat seit 2015 bereits mehrere Millionen Euro für das Programm „Wir machen Mitte“ erhalten. Aus diesem „Topf“ wird auch die Umgestaltung der Fußgängerzone in der Altstadt größtenteils bezahlt.
2,3 Millionen Euro Fördermittel fließen 2019 vor allem in „Mitte“-Projekte
Im Oktober 2019 bewilligte die Bezirksregierung eine Förderung von insgesamt über 2.31 Euro für Projekte aus dem Integrierten Handlungskonzept „Wir machen Mitte“. Mit einer Summe von 1.583.100 Euro, die für die Umgestaltung des Freizeitparks Maria Lindenhof bewilligt wurde, soll der Freizeitpark auf der Lippe-Insel ökologisch revitalisiert, aktiviert und geöffnet werden. Mit geplanten Gesamtkosten von 1.759.000 Euro liegt der Fördersatz hierfür bei 90 Prozent. Mit der darüber hinaus bewilligte Summe von 736.200 Euro sollen im Rahmen der Gesamtmaßnahme „Spielflächen- und Bewegungsprogramm“ die Einzelmaßahmen „Dorstener Fitness-Routen“, „Gesundheitspark St. Elisabeth-Krankenhaus“ und „Bolzplatz Agathaschule“ umgesetzt werden. Bereits Anfang Oktober wurde der Stadt mit zwei Förderbescheiden eine Summe von insgesamt 1.224.000 Euro aus der Förderrichtlinie Stadterneuerung 2008 durch die Bezirksregierung Münster bewilligt. Mit dem Geld soll zum einem die Aufwertung des Freiraums am Petrinum in Form einer parkartig gestalteten Grünfläche (Fördersumme 957.000 Euro/Fördersatz 90 Prozent) und zum anderen weitere Einzelmaßnahmen in der Gesamtmaßnahme „Wir machen Mitte unterstützt werden (267.000 Euro/90 Prozent).
Baustellen-Nachrichten – Momentaufnahme Juli 2020
Bisher gab es keine Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bauablauf oder den Zeitplan zur Umgestaltung der Dorstener Fußgängerzone. Die Beleuchtung auf dem Marktplatz wurde fertiggestellt und am 22. Juni in Betrieb genommen. In der westlichen Recklinghäuser Straße sind die Bauarbeiten nahezu abgeschlossen. Das Nestkarussell und die Mülleimer sind freigegeben, die bereits aufgestellten Bänke werden in den nächsten Tagen noch mit Natursteinen eingefasst. Auch die Ursulastraße wurde Mitte Juni wieder freigegeben. Hier wird in der nächsten Pflanzperiode (im Herbst) noch der fehlende Baum gepflanzt. Der gesamte Bereich ist etwa sechs Wochen vor dem ursprünglichen Zeitplan fertiggestellt worden. Die Bauarbeiten in der östlichen Recklinghäuser Straße (Baufeld I) sind im Zeitplan. Aktuell finden die Vorbereitungen für die Klinker-Pflasterarbeiten statt. Ursulastraße: Das Parkverbot aufgrund der Zu- und Abfahrt zur Baustelle über die Ursulastraße ist weiter eingerichtet, die Einbahnstraßenregelung ist entsprechend aufgehoben. Der Dorstener Frischemarkt ist seit Mitte Mai wieder auf den Marktplatz und den angrenzenden Teil der Recklinghäuser Straße zurückgekehrt. Er findet wie gewohnt dreimal pro Woche montags, donnerstags und samstags statt.
Umbau der Fußgängerzone in der Innenstadt früher fertig gestellt
Drei Monate war der Umbau der Fußgängerzone Anfang September fertig gestellt. Ursprünglich hatte man eine Bauzeit bis zum 30. November angepeilt, die Geschäftsschließungen in der Coronazeit haben dann jedoch die am 14. April an der Ursulastraße begonnenen Arbeiten für den letzten Abschnitt des Umbaus der Fußgängerzone beschleunigt. Insgesamt wurde inzwischen eine Fläche so groß wie 17 Tennisplätze neu gepflastert, und zwar mit 8200 Quadratmetern Klinker, 3000 Quadratmetern Grauwacke und 300 Quadratmetern Granit. Die Europäische Union trug mit 2,3 Millionen Euro den größten Anteil der 4,6 Millionen Euro Kosten. 1,1 Millionen Euro schoss das Land NRW zu, 0,8 Millionen Euro kamen vom Bund. Die Stadt Dorsten zahlte rund 400.000 Euro. Die Anlieger wurden nicht belastet.
Fußgängerzone: Umbau ist 700.000 Euro teurer geworden als geplant
Für die im Sommer 2020 abgeschlossene Sanierung der Fußgängerzone in Dorstens Innenstadt war bei Beginn der Arbeiten im Februar 2018 Baukosten in Höhe von 5,3 Millionen Euro festgelegt worden. Aus welchen Gründen auch immer stiegen sie um 700.000 Euro auf sechs Millionen. Die Stadt hatte daher einen Kostenerhöhungsantrag bei der Bezirksregierung Münster eingereicht, über den noch nicht entschieden wurde (Stand Dezember 2020). Die erheblichen Mehrkosten, so die Verwaltung in einer Umwelt- und Planungsausschusssitzung, seien „durch hohe abgerechnete Mengen der Baufirma“ zustande gekommen. Die Bezirksregierung hatte der Stadt für die Umbauarbeiten im Zuge von „Wir machen Mitte“ einschließlich der Planung, der Bauleitung und der Hochsicherheitspoller-Anlagen 5,3 Millionen Euro bewilligt. „Bereits im Bauablauf hatten sich Kosterhöhungen und Zusatzkosten ergeben“, so die Stadt. Daher steht die Stadt dazu in Gesprächen mit der ausführenden Baufirma über einzelne Positionen in den Rechnungen, die gegenüber der Kalkulation höher ausgefallen sind.
Stand der Maßnahmen und Bauprojekte „Wir machen MITte“, Stand 2021
Im Stadterneuerungsprogramm „Wir machen MITte“ befinden sich viele Projekte aktuell 2021 in der Bauphase: Treffpunkt Altstadt, Schölzbach, Bahnhofsumbau und Grün- und Wegeverbindung entlang der Bahntrasse, Bürgerpark Maria Lindenhof, Klosterstraße, Petrinum und VHS, Gesundheitspark St. Elisabeth). Mit dem Stadterneuerungsprogramm „Wir machen MITte“ werden mit Zuschüssen der EU, des Bundes, des Landes NRW und mit Eigenanteilen der Stadt Dorsten rund 40 Millionen Euro in 30 Projekte in der Altstadt und Teilen der Hardt und Feldmark investiert.
„Spielflächen- & Bewegungsprogramm“ macht 2022 Fortschritte
Die an mehreren Standorten stattfindenden Bauarbeiten der „Wir machen MITte“-Maßnahme „Spielflächen- und Bewegungsprogramm“ schritten zügig voran. Im März 2022 wurden vier von den insgesamt sieben geplanten Aktivpunkten fertiggestellt, die nach Abschluss der Baumaßnahme durch die „Dorstener Runden“ miteinander verbunden werden. Die Kombination aus Fitnessrouten und Aktivpunkten soll generationsübergreifende Bewegungsanreize schaffen, aber auch die Möglichkeit bieten, das gesamte „Wir machen MITte“-Programmgebiet sportlich zu erkunden. Die Aktivpunkte bieten dabei die Möglichkeit, an den Fitnessgeräten unterschiedliche Körperregionen zu mobilisieren und zu trainieren. An den vier Standorten wurden dazu unterschiedliche Geräte installiert, die für das Kraft-, Balance-, Geschicklichkeits- und Konzentrationstraining genutzt werden können. Zwei dieser Aktivpunkte liegen entlang des Schölzbachs an der Freifläche „Finkennest“ und im Winks Mühlenpark. Weiterer befindet sich an der neuangelegten Grün- und Wegeverbindung südlich des Bahnhofs und direkt am Bahnhof. Mit dem bereits im letzten Jahr angelegten Gesundheitspark St. Elisabeth-Krankenhaus waren somit fünf der insgesamt sieben Aktivpunkte nutzbar. Aber auch die anderen beiden Aktivpunkte – der Bolzplatz an der Agathaschule und das Parcourssportfeld am Kanaluferweg vor dem Gymnasium Petrinum – werden voraussichtlich Mitte des Jahres 2022 nutzbar sein. Die Maßnahme wurde und wird unterstützt mit Fördermitteln von EU, Bund und Land NRW.
Stadt erhielt 3,7 Millionen Euro Fördermittel vom Land NRW
Die Stadt Dorsten erhielt über 3,7 Millionen Euro aus dem Landesprogramm „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“, um eine neue Perspektive für das Zentrum Wulfener Markt zu entwickeln. In der Summe enthalten sind – wie von der Stadt beantragt – die Kosten für den Abriss der leerstehenden Ladenzeile, für Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit sowie für einen Investoren- und Architektenwettbewerb. Unter dem Titel „Leben findet INNENstadt“ erhalten 91 Kommunen in NRW insgesamt rund 29,3 Mio Euro, um unter anderem dem Leerstand von Läden, Gaststätten und Kaufhäusern durch neue frequenzbringende Nutzungen für ihre Innenstädte zu begegnen. Dorsten erhält mit 3,7 Mio Euro die höchste Förderung aus diesem Programm. Mit einer großen Kraftanstrengung wird hier der Umbau des Nahversorgungsgebietes Wulfener Markt angegangen, indem mit dem Abriss des leer stehenden Gebäudes der trennende Riegel zwischen der Einzelhandelslage und dem Marktplatz beseitigt und die Fläche für eine Neunutzung geöffnet wird. Aus dem gleichen Förderprogramm hatte die Stadt Dorsten im Bewilligungsjahr 2020 bereits Mittel erhalten, um die leerstehende Ladenzeile erwerben zu können. Im März wurde eine von der Entwicklungsgesellschaft Wulfen in Auftrag gegebene und von Architekt Hans Schmidt-Domogalla erarbeitete Rahmenplanung für den Wulfener Markt vorgestellt – kein Konzept für eine Neubebauung, sondern eine dezidierte Ausarbeitung von Bedingungen und Möglichkeiten. Im April traf sich zudem erstmals ein Arbeitskreis, der den Umbau des Wulfener Marktes in der Öffentlichkeitsarbeit und der Bürgerbeteiligung begleiten wird.
Stand der Maßnahmen und Bauprojekte „Wir machen MITte“ 2021
Im Stadterneuerungsprogramm „Wir machen MITte“ befinden sich viele Projekte aktuell 2021 in der Bauphase: Treffpunkt Altstadt, Schölzbach, Bahnhofsumbau und Grün- und Wegeverbindung entlang der Bahntrasse, Bürgerpark Maria Lindenhof, Klosterstraße, Petrinum und VHS, Gesundheitspark St. Elisabeth). Mit dem Stadterneuerungsprogramm „Wir machen MITte“ werden mit Zuschüssen der EU, des Bundes, des Landes NRW und mit Eigenanteilen der Stadt Dorsten rund 40 Millionen Euro in 30 Projekte in der Altstadt und Teilen der Hardt und Feldmark investiert.
„Wir machen MITte“ mit großem Festwochenende 2022 beendet
Noch gibt es Baustellen beim Stadtumbau-Projekt „Wir machen Mitte“ in Dorsten. Doch das 43-Millionen-Euro-Förderprogramm, 2015 begonnen, läuft Mitte 2022 aus. „Wir machen Mitte“ hat der Dorstener Innenstadt ein neues Gesicht gegeben. Gut 30 bauliche und soziale Einzel-Projekte wurden von EU, Bund und Land mit gut 43 Millionen Euro gefördert. Zahlreiche Veranstaltungen, Aktionen und attraktive Anschaffungen fanden statt. Mit Stand von April 2022 gab es verzögerungsbedingt noch einige „Wir machen Mitte“-Baustellen: am Bahnhof, am Treffpunkt Altstadt, am Schölzbach, an der Hochstadenbrücke und am Gymnasium Petrinum. Am Wochenende 7./8. Mai 2022 feierte die Stadt Dorsten sich selbst. Nach fast sieben Jahren Laufzeit zogen die Beteiligten eine positive Bilanz. Bürgermeister Tobias Stockhoff ins Amphitheater des Bürgerparks eingeladen. Mit dabei waren die NRW-Ministerin für Heimat, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach, und Regierungspräsidentin Dorothee Feller, die für das „Wir machen MITte“-Projekt und das ehrenamtliche Engagement der Bürger lobende Worte fanden. Im Bühnenhintergrund wurden Fotos projiziert, in denen sich die Vielfältigkeit der Aktivitäten und Mitwirkenden widerspiegelte.
Ab in die Mitte: Stadtteilbüro zog in die Altstadt um
Sechs Jahre war das Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“ an der Gahlener Straße 9 ansässig. Mitte 2022 ist es in die Altstadt-Mitte umgezogen. Das neue Büro befindet sich in der Franziskaner-Passage in der Lippestraße 5, wo früher eine Filiale des holländischen Billig-Textilanbieters Zeeman ansässig war und zuletzt eine Corona-Teststelle betrieben wurde. Das Team betreut die letzten Arbeiten des Stadtumbau-Projekts „Wir machen Mitte“.
Kommentar: Keine homogene Stadt – auch nicht in den Köpfen
Das bis heute erhaltene Gefühl der Nichtzugehörigkeit bei den Stadtteilbewohnern und der strukturellen Auseinandergezogenheit des Stadtgebildes brachte und bringt etliche gesamtstädtische Probleme für Dorsten mit sich. Dorsten ist keine homogene Stadt. Auch nach fast 70 Jahren der Zugehörigkeit von Hervest und Holsterhausen zu Dorsten und 35 Jahre nach der Eingemeindung der Herrlichkeitsdörfer hat sich bei den früher selbstständigen Gemeinden ein nur distanziertes Gefühl der Gemeinsamkeit entwickelt. Das seit 1975 bestehende Gesamtgebilde Stadt Dorsten ist auch heute noch ein künstliches. Eigenständige Traditionen in den früheren Landgemeinden beherrschen auch heute noch vorherrschend die Strukturen in der Gesamtstadt, das Kaufverhalten und das Feiern von Festen. Bis heute hat sich das Einkaufsverhalten der Stadtteilbewohner nicht geändert: Altendorfer sind überwiegend nach Gelsenkirchen-Buer ausgerichtet, Lembecker und Wulfener nach Haltern und Rhader nach Borken. Auch konnte sich trotz etlicher Bemühungen beispielsweise kein gesamtstädtisches Fest entwickeln. Was Wirtschaftstrukturen, Kaufkraft- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung betrifft, so wäre das Heranziehen der Gesamteinwohnerzahl von rund 78.000 für „Dorsten“, was vor allem in der Wirtschaftswerbung für die Stadt als Kaufkraft immer wieder angeführt wird, nicht unbedingt korrekt.
Siehe auch: Fußgängerzone I
Siehe auch: Fußgängerzone II
Siehe auch: Fußgängerzone III
Siehe auch: Fußgängerzone IV