Mercaden – Postbank-Automat

Wegen eines Defekts lange außer Betrieb – bislang keine Instandsetzung

Nach vier bis fünf Monaten nach der Auftsellung des Postbank-Automat in der Postfiliale in den Dorstener Mercaden war er bereits außer Betrieb, sagte Filialleiterin Silke Boek. Am 10. Oktober 2024 war ein Techniker vor Ort – nicht das erste Mal. Die Fehlersuche habe sich laut Boek in den vergangenen Monaten schwierig gestaltet. Unter anderem sollte ein defektes Datenkabel oder auch die Festplatte des Automaten für die Fehlermeldung verantwortlich sein. Der Austausch brachte aber keine Änderung. Laut Aussage des Technikers scheint nun ein anderer Fehler wahrscheinlicher: „Die Automaten werden gesteuert von der Telekom“, so Boek nach Rücksprache. Dabei gebe es zwei Server, die für die Postbank-Automaten zuständig seien. Das Problem laut Boek: „Der Automat meldet sich beim falschen Server an.“ Eingestellt werden könne dies allerdings nur von der Server-Seite aus, so Silke Boek. Nach dem Ärger in den vergangenen Monaten will sie nun keine Prognose abgeben, wie lange die Fehlerbehebung dauern könnte. Sie habe mehrfach versucht, bei der Postbank telefonisch die Dringlichkeit zu schildern – unter anderem jetzt, weil in dieser Woche die Postbank-Filiale an der Borkener Straße geschlossen hat. „Wir sind jetzt die einzigen in Dorsten“, so Boek. Den Ärger der Kunden bekommen Boek und die Mitarbeiterinnen der Postfiliale hautnah ab, obwohl sie keine Chance haben, etwas an der Situation zu ändern. Verschärft wurde das Problem kürzlich, als auch noch die Geldboten streikten. „Ich musste den Leuten ihr Geld teilweise in Zehn-Euro-Scheinen ausbezahlen“, sagte Silke Boek. Und irgendwann war selbst das nicht mehr möglich. „Ich habe den Kunden gesagt: Ich habe nichts mehr. Was soll ich denn machen?“

„Musste Kunden rauswerfen“

Manche Kunden vergessen in solchen Fällen offensichtlich ihre Manieren. Silke Boek: „Ich musste einen Kunden rauswerfen, weil er anfing, gewalttätig zu werden.“ Am 16. Oktober gebe es weitere Verhandlungen und ein Streik ab dem 17. Oktober sei möglich. Dies könne dann auch andere Banken betreffen. Ärger wäre dann natürlich wieder vorprogrammiert. Boek über ihren Beruf: „Man muss ein dickes Fell haben.“
Nach Beendigung des Postbank-Services an der Borkener Straße steht der Filiale in den Mercaden das gleiche Schicksal bevor. „Aber erst im September nächstes Jahr“, sagte Silke  Boek. Ob Kunden in Dorsten dann komplett auf jeglichen Postbank-Service verzichten müssten und immer nach Marl fahren müssten, bleibe abzuwarten, sagt Silke Boek. Ute Ketteler hatte nach der Beendigung des Postbank-Services im Lotto- und Postshop an der Borkener Straße Sorgen geäußert, dass dies möglicherweise auch zu Kürzungen beim Personal führen könnte. „Für die anderen Filialen tut es mir leid“, sagt Boek. In den Mercaden sei die Situation etwas anders, weil es neben der Filialleiterin nur zwei Mitarbeiterinnen gebe. Sie verschweigt aber nicht, dass auch ihr die Situation Sorgen bereite. Denn es gebe einige Kunden, die nur Geld einzahlen oder abheben würden.

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