Die Freikorps-Morde des späteren Admirals blieben ungesühnt
1879 in Spandau bis 1946 in Schleswig; Freikorpsführer und Vizeadmiral, Rechtsritter des Johanniterordens. – Die Familie führte bis Anfang des 19. Jahrhunderts den Namen „Höffer von Loewenfeld“, danach verblieb Höffer nur noch als Vorname. Friedrich Wilfried Höffer von Loewenfeld kommandierte 1920 die nach ihm benannte 3. Marine-Brigade „Loewenfeld“, mit der er im selben Jahr die Reste der Roten Ruhrarmee, die Dorsten besetzt hielten, mit äußerster Brutalität vertrieb, wobei er auch Zivilisten nicht schonte. Die Morde seiner Soldaten blieben bis heute ungesühnt. Ihm und dem ein Jahr zuvor in Dorsten wirkenden Freikorpsführer Otto Lichtschlag setzten die Dorstener 1934 das Freikorps Lichtschlag/Loewenfeld-Denkmal, das die Engländer nach dem Krieg in den Kanal kippten.
1897 trat Loewenfeld in die kaiserliche Marine eingetreten
Wilfried Loewenfeld entstammte einem Adelsgeschlecht, das seit dem 17. Jahrhundert in Schwaben auftritt und seine Abstammung auf einen kaiserlichen Stadtrichter in Wien zurückführt. Er war der Sohn des königlich-preußischen Generalmajors Julius von Loewenfeld (1838 bis 1916) und dessen Frau Elisabeth von Witzleben (1854 bis nach 1933). Loewenfeld heiratete 1927 in Berlin Dorothee Gräfin von Bismarck-Schönhausen. Sein Onkel war der königlich-preußische General der Infanterie, Alfred von Loewenfeld (1848 bis 1927). Wilfried von Loewenfeld trat im April 1897 in die kaiserliche Marine ein. Nach erfolgreicher Kadetten- und Offiziersausbildung wurde er im Jahr 1912 Erster Offizier auf dem modernen Kleinen Kreuzer „SMS Breslau“. Im November 1915 übernahm er die Dienststellung des Ersten Offiziers auf dem Großen Kreuzer „SMS Prinz Heinrich“ und im August 1916 den Hilfsminenleger „Deutschland“ als Kommandant. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde Korvettenkapitän von Loewenfeld Admiralstabsoffizier beim Befehlshaber der Marineanlagen in Kurland und beim Admiral der Marine im Großen Hauptquartier.
1928 Verabschiedung aus dem Marinedienst
Loewenfeld kommandierte von 1918 bis 1920 die 3. Marine Brigade, ein Freikorps aus Marineangehörigen, von denen über 60 später Generäle und Admiräle geworden sind, wurde von der Reichsmarine übernommen und kommandierte von 1922 bis 1923 den Schulkreuzer „Berlin“. 1924 wurde er Chef des Stabes der Marinestation der Ostsee und zugleich Führer des Verbandes der Aufklärungsstreitkräfte. 1928 erfolgte seine Verabschiedung aus dem Marinedienst mit dem Charakter eines Vizeadmirals. – Loewenfeld starb 1946 in Berlin und erhielt auf dem Nordfriedhof in Schleswig ein Ehrengrab, das noch existiert. Die „Kameradschaft der 3. Marine-Brigade Loewenfeld“ in Plön gab 1963 eine Broschüre heraus, in der sie ihren ehemaligen Kommandeur beschrieben haben:
„Loewenfeld war bekannt als ein Mann besonderer Prägung und Eigenart. Die Festigkeit seines Charakters, seine überragende Klugheit, sein Weitblick und sein Organisationstalent machten ihn zu einem hervorragenden Offizier. Darüber hinaus war ihm auch die glückliche Gabe verliehen, Menschen zu erkennen und zu gewinnen. Seine Redegabe, sein nie versiegender Humor, sein untrügliches Namensgedächtnis, seine Schlagfertigkeit in jeder Lage ließen ihn stets das rechte Wort finden. So gewann er die Herzen aller seiner Freiwilligen.“
Quellen:
Wikipedia, Online-Enzyklopädie. – Stegemann/Klapsing: „Dorsten zwischen Kaiserreich und Hakenkreuz. Die Krisenjahre der Weimarer Republik“ 1987.