Schriftsteller und Dichter aus der Region kamen nach Dorsten
1971 gründete sich auf Initiative des Dorstener Kulturjournalisten Rudolf Boden in der Gaststätte „Zur Postkutsche“ an der Gahlener Straße bzw. in den „Ratsstuben“ der „Literarische Frühschoppen“, an dem hauptsächlich auswärtige Literaten teilnahmen: Arbeiterdichter Josef Büscher (Gelsenkirchen), Richard Limpert (Gelsenkirchen), Kurt Küther (Bottrop) und Max von der Grün (Dortmund). Dazu kamen die Dorstener Autoren Carl Ridder und Reinhard Zuschlag; Dorstens Kulturdezernent Werner Moers übernahm bei Lesungen die Moderation. Dabei ging es um Toleranz im Schöpferischen: Gegenüberstellung von Lyrik und Prosa in klassischer und in moderner Form. Carl Zuckmayer hatte den Dorstenern aus seinem Wohnort in Saas-Fee (Schweiz) per Handschreiben ein herzhaftes „Prosit“ gewünscht. Beteiligt waren auch die Autoren Hugo Ernst Käufer, Wolf Stegemann (beide Gelsenkirchen), Liselotte Rauner (Bochum) und Frank Göhre. Der Dorstener Literarische Frühschoppen fand Nachahmer in Marl, Gelsenkirchen, Hilchenbach und Sylt. Ende der 1970er-Jahre verlagerte sich die Einrichtung mit den auswärtigen Autoren nach Gelsenkirchen und Marl. Dorstener Literaten fanden sich danach beim Künstlertreff Dorsten im Eiscafé Filippin und in dem vom Künstlertreff 1983 abgespalteten Literarischen Arbeitskreis Dorsten (LAD) wieder ein.