Ein zusammengeschachteltes französisches Verwaltungsgebiet
Das Département Lippe war eines von vier französischen Verwaltungsbezirke, zu dem Dorsten und die Herrlichkeit in französischer Kaiserzeit von 1811 bis 1814 gehörte. Es wurde am 27. April 1811 gebildet, nachdem Teile des Großherzogtums Berg von Frankreich annektiert worden waren. Es bestand bis November 1813 und wurde nach dem Namen der Lippe benannt. Es bestand aus Teilen des ehemaligen Bistums Münster und des Herzogtums Kleve sowie aus den Grafschaften Bentheim und Steinfurt. Das Département mit der Hauptstadt Münster wurde gebildet aus den Arrondissements Münster und Rees, Dépt. Ober-Yssel (Yssel-Supérieur), aus dem Arrondissement Steinfurt Dépt. Yssel-Mündung (Bouches-de-l’Yssel), aus dem Arrondissement Neuenhaus, Dépt. West-Ems (Ems-Occidental). Die Gerichtsbarkeit im Département war dem kaiserlichen Gerichtshof in Lüttich unterstellt. Das Département Lippe war in vier Arrondissements und mehrere Kantone unterteilt: 1) Münster (Munster), mit den Kantonen Dülmen, Haltern, Münster, Nottuln und St. Mauritz (Saint Maurice); 2) Neuhaus, mit den Kantonen Bad Bentheim, Heede, Neuhaus, Nordhorn und Wesuwe; 3) Rees mit den Kantonen Bocholt, Borken, Emmerich, Rees, Ringenberg und Stadtlohn; 4) Steinfurt mit den Kantonen Ahaus, Billerbeck, Coesfeld, Ochtrup, Rheine und Steinfurt. – Nach der Niederlage Napoleons 1814 wurde das Département zwischen den Königreichen Hannover und Preußen aufgeteilt.