Die meisten Bewohner lebten im Rechtsstand der Eigenhörigkeit
1017 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Paderborner Bischof Meinwerk in Lehmbecke eine Hufe Land. Das war die Grundlage für die Besiedlung und das Entstehen des Dorfes. Noch vor 1150 ist ein Haupthof am lehmigen Bach nachgewiesen, der dem Ort den Namen Lembeck geben sollte. Ab 1170 traten die Herren von Lembeck als Ministeriale des Bischofs von Münster auf, die Inhaber von Anteilrechten und des Patronats der Lembecker St. Laurentius Kirche waren. Die Pfarrei ist seit 1217 nachweisbar, die jetzt zur münsterschen Mutterkirche gehört. Aus dem Jahre 1498 stammt die erste Namensliste der Lembecker Eingesessenen mit 93 Familien und 301 steuerpflichtigen Personen. Die meisten Lembecker lebten im Rechtsstand der Eigenhörigkeit.
Im Jahr 1920 gab es im Lembeck elektrisches Licht
Die Unruhen der Reformationszeit (im Schloss wurde kalvinisch gepredigt) und die Wirren des Spanisch-Niederländischen Kriegs (1595 bis 1609) griffen auch auf Lembeck über. Die Bauern hatten die spanische Soldateska mit Raub, Hunger, Totschlag, Erpressung jahrelang zu ertragen. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) besetzten 1633 die protestantischen Hessen unter General-Lieutenant Peter Melander von Holzappel Schloss und Kirchspiel (bis 1641). Nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs war die Bevölkerung total ausgeplündert. 1758 brachte der Siebenjährige Krieg wiederum große Not. 20.000 Franzosen lagerten in der Nähe der Midlicher Mühle und die Bevölkerung musste zur Verköstigung beitragen. Die Wirren der Französischen Revolution und der anschließenden französischen Kaiserzeit brachte dem Dorf viel Ungemach und die Herrlichkeit wurde in diesen Zeiten ständig organisatorisch verändert: Amt Ahaus, Fürstentum Salm-Salm, dann wurde Lembeck französisch (Mairie Lembeck) und danach preußisch. 1920 bekam Lembeck elektrisches Licht und 1975 wurde das Dorf Stadtteil von Dorsten.
2017 wurden in Lembeck gleich drei Jubiläen gefeiert: 1000 Jahre Dorf, 800 Jahre Kirchengemeinde St. Laurentius und 325-jährige Fertigstellung des Schlossumbaus von einer Burg zu einer Renaissance-Anlage. Die Festwoche fand vom 29. September bis 8. Oktober 2017 statt. Bereits 2016 kam ein Jubiläumslikör mit dem Etikett „Lembecks 1000er“ auf den Markt, den die Klein Rekener Brennerei Beckmann herstellte. Eine Jubiläumskrawatte und ein Damentuch sollen demnächst erscheinen.
Wappen: Es wurde von den Herren von Lembeck übernommen, das durch ein Siegel aus dem Jahre 1254 überliefert ist. Das Wappen zeigt ein silbernes Nesselblatt auf rotem Schild.
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