Lebenstein, Sonja Sophie

Als junges jüdisches Mädchen verfolgt, deportiert und schließlich ermordet

1928 in Lembeck bis nach 1942 in Riga, Schülerin, die irgendwann nach der Deportation nach Riga 1942 ermordet wurde. Ihre Eltern waren Moritz Lebenstein (1894 in Lembeck bis 1942 in Auschwitz) und Antonia (Toni) Wolff (1901 in Südlohn bis nach 1942 in Riga). Sie hatte noch zwei Geschwister: Kurt L. (1930 Lembeck bis nach 1942 in Riga) und Werner L. (1934 in Südlohn bis nach 1942 in Riga).
1931 verzog die Familie von Lembeck nach Südlohn, wo der Vater die Metzgerei vom Großvater seiner Frau übernahm. Mit elf Jahren verzog Sonja Lebenstein am 10. Januar 1939 in ein Heim für Flüchtlingskinder nach Noorderhuis in Holland. Im Februar 1939 brach dort eine Diphterie-Epidemie aus, so dass Sonja Lebenstein und alle anderen Kinder im April 1939 in anderen Heimen untergebracht wurden. Sonja kam in das Heim „Onze Bliscap“ für Flüchtlingskinder in Amerongen. Im März 1939 emigrierte der Vater nach Antwerpen, die Mutter blieb mit den beiden Söhnen Werner und Kurt in Südlohn und Sonja, inzwischen 13 Jahre alt, kam am 5. Dezember 1941 zu ihrer Mutter und den Brüdern nach Südlohn zurück. Drei Tage später wurden die Südlohner Juden zur Deportation aufgefordert und am 10. Dezember 1941 ins Sammellager Gertrudenhof nach Münster verbracht. Von dort wurden Sonja, ihre Mutter und die beiden Brüder am 13. Dezember 1941 über Bielefeld nach Riga transportiert, wo sie laut Transportliste am 15. Dezember gegen 23 Uhr am Güterbahnhof Skirotawa bei Riga ankamen. Dort verliert sich ihre Spur. Im Rigaer Kaiserwald wurden Tausende aus dem Reich deportierte Juden erschossen, andere in die Todeslager in Polen verbracht. – Für Moritz Lebenstein, seine Frau Toni und die Kinder Sophie, Kurt und Werner wurden in der Kirchstraße 18 in Südlohn Stolpersteine gelegt und die Gemeinde errichtete 1989 einen Gedenkstein.

Siehe auch: Jüd. Gemeinde Dorsten
Siehe auch: Jüd. Familien 1933 bis 1942
Sieje auch:
Jüdische Gedenktafel


Umfassende Dokumentation zum Thema in:  www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de

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