Die Dorstener Innenstadt ist im Vergleich ein teures Pflaster
Nach Ansicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist die Innenstadt von Dorsten ein vergleichsweise teures Pflaster, wobei nun nicht der Straßenbelag gemeint ist. Wie hoch sind die Gewerbemieten im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region? Orientierung bietet der „Gewerbliche Mietpreisspiegel“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. Die vor wenigen Tagen veröffentlichte Neuauflage offenbart für Dorsten erstaunliche Zahlen. Nach IHK-Recherchen im Internetportal Immobilienscout 24 sind die Ladenmieten in den Jahren 2017 und 2018 nirgends im Kreis Recklinghausen höher gewesen als in der Dorstener Altstadt. Sie lagen demnach bei durchschnittlich 11 bis 18 Euro pro Quadratmeter. Auf dem gleichen Niveau bewegen sich die Mieten lediglich in der Recklinghäuser Innenstadt, die Toplagen in anderen Kreisstädten sind mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 6 bis 13 Euro deutlich preiswerter. Der stationäre Einzelhandel gerät allerdings durch den Wettbewerb mit dem Onlinehandel zunehmend unter Druck. Während der Mittelwert für Ladenflächen in Innenstädten und Nebenzentren 2017 noch bei 9,20 Euro pro Quadratmeter lag, sank er in der aktuellen Auswertung von 2019 auf 8,95 Euro. Doch es gibt hier auch weiterhin überzogene Mietansprüche.
Dorsten ist offenbar ein Sonderfall. Während in vielen Mittel- und Grundzentren viele Ladenlokale bereits leer stehen, ist der Leerstand in der Altstadt derzeit überschaubar – sieht man von den Mercaden ab. Nicht mehr überschaubar ist der Leerstand in dem kurzen Stück „Holsterhausener Einkaufszentrum“ entlang der Borkener Straße bis zum Supermarkt Honsel in der Freiheitsstraße. Da stehen gezählte 14 Schaufensterläden leer (Stand Juli 2019). Die Ladenmieten in den Stadtteilen liegen zwischen 3,50 und zehn Euro pro Quadratmeter. Da befindet sich die Dorsten Stadtteile im Vergleich zu anderen Kreisstädten eher am unteren Ende der Skala.
Quelle: Nach Stefan Diebäcker in DZ vom 3. Okt. 2019
