Glanzpunkt war 1982 die Ausstellung „Deutsche Impressionisten“
Der 1977 gegründete Verein verfolgt den Zweck, die bildende Kunst im Dorstener Bezirk durch vielfältige Veranstaltungen zu fördern (Vorträge, Ausstellungen, Atelierbesuche, Kunstreisen, tätige Mitarbeit beim Aufbau einer städtischen Kunstsammlung usw.). Schon gleich nach der Gründung begann der Verein unter Vorsitz von Manfred Ludes eine Artothek und eine Sammlung Glasmalerei einzurichten, gab in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund der Herrlichkeit und Dorsten den ersten Band „Kunst in unserer Stadt“ heraus, der sich mit der Herz-Jesu-Kirche in Deuten befasste. Die redaktionelle Bearbeitung hatte Wolf Stegemann. Aus finanziellen Gründen kam es zu keinen weiteren Ausgaben. Der Verein konnte zumindest noch Anfang der 1980er-Jahre mit bemerkenswerten Ausstellungen in Schloss Lembeck auf sich aufmerksam machen („Deutsche Impressionisten“ 1982, Julia Lohmann als sogenannte „Junge Wilde“ 1986).
Kunstreisen, Atelierbesuche, Aktionen und Ausstellungen
Bis 1983 war Manfred Ludes Vorsitzender des Kunstvereins, dessen Bilanz in den ersten sechs Jahren des Bestehens eine breite Palette von Ausstellungen und Aktionen aufweist: 244 Mitglieder, Herausgabe „Kunst in unserer Stadt“, Beginn der Sammlung Glasmalerei mit weiteren Ankäufen, achtzehn große Ausstellungen, Jugendwettbewerbe und Museumsbesuche. Nachdem Ludes 1983 nicht mehr kandidiert hatte, wurde der Architekt Peter Broich Vorsitzender, der es bis März 2020 blieb. Die Mitglieder des Kunstvereins kürten ihn wegen seines 37 Jahre langen Engagements zum Ehrenvorsitzenden. Sein Nachfolger wurde Peter Schwanenberg, der ebenfalls schon viele Jahre dem Kunstverein angehört. Aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens schenkte der Kunstverein der Stadt 2002 eine Steinskulptur des Bildhauers Christoph Wilmsen-Wiegmann, die vor der Ursulinenkirche aufgestellt wurde (siehe Denkmale) und gab ein Jubiläumsheft „25 Jahre Kunstverein“ heraus, in dem der Verein das Vierteljahrhundert Kunstvereinsgeschichte mit den Anfängen, Exkursionen, Kunstreisen, Atelierbesuchen, Aktionen und Ausstellungen Revue passieren lässt. 2016 wollte der Kunstverein an den den im Zweiten Weltkrieg weggebombten Drubbel (zusammenhängender Häuserblock in der Lippestraße) mit Eisenblöcken künstlerisch erinnern. Doch der Rat lehnte dieses Projekt des Künstlers Christoph Wilmsen-Wiegmann ab.
„Puzzle-Steine“ für 62.000 Euro – Hälfte der Finanzierung gesichert
Der Kunstverein Dorsten profitiert vom Altstadtfonds: Für das geplante Puzzle-Steine-Kunstwerk am Bahnhof gibt es mehr als 30.000 Euro. Die Skulptur heißt „Puzzle-Steine“. Das aus drei großen, jeweils bis 1,40 Meter hohen Natursteinquadern bestehende Kunstwerk des Steinbildhauers Rainer Kuehn soll als Geschenk des Dorstener Kunstvereins an die Stadt demnächst den neu gestalteten Bahnhofvorplatz schmücken. Es soll die „vernetzende und verbindende Funktion“ des Bahnhofs symbolisieren – und sogar als Sitzmöglichkeit dienen. Nun ist auch die Finanzierung des 62.000 Euro teuren Projekts geklärt. Die Hälfte der Kosten wird aus dem Altstadtfonds beglichen. Diesen Zuschuss hatte der Altstadtfonds-Beirat Anfang Februar 2022 genehmigt, wie der Citymanager Christoph Krafczyk vom Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“ der „Dorstener Zeitung“ mitteilte. Der Rest soll aus Spenden und Eigenmittel des Kunstvereins aufgewendet werden. – Foto: Kunstvereinsvorsitzender Schwanenberg li. und Bildhauer Kuehn.
Fahrt zur Düsseldorfer Ausstellung mit Gerhard Richters Werken
Der Dorstener Kunstverein lädt seine Mitglieder und Freunde für den 13. Oktober (Sonntag) zur Fahrt nach Düsseldorf in den Kunstpalast ein. Hier wird die Ausstellung „Verborgene Schätze“ von Gerhard Richters gezeigt. In der bedeutendsten Gerhard-Richter-Ausstellung seit über einem Jahrzehnt werden Arbeiten gezeigt, die sein Schaffen von den frühen 1960er-Jahren bis zur jüngsten Vergangenheit umfassen. Die Schau betont, wie das Rheinland seit Richters Umzug aus Dresden 1961 zum idealen Standort für seine Kunstentwicklung wurde. Dort vernetzte er sich mit Künstlern wie Sigmar Polke und Günther Uecker und fand inspirierende Persönlichkeiten wie Joseph Beuys. Zudem bildete sich eine aktive Sammlerschaft, die seit den 1980er-Jahren auch große Unternehmen einschließt. Mit etwa 120 Werken gibt die Ausstellung Einblick in Richters vielseitiges Schaffen, mit einem Fokus auf Malerei, einschließlich schwarz-weißer Fotobilder, Farbtafeln, grauen Bildern und freien Abstraktionen. Los geht es am 13. Oktober um 10 Uhr ab Busbahnhof. Die Kosten für Busfahrt, Eintritt und Führung betragen für Mitglieder 35 Euro, Freunde 38 Euro, Schüler und Studenten frei. Anmeldung bis 10. Oktober unter Tel. (02853) 3112 sowie Tel. (0152) 22711929 (Peter Schwanenberg). – In Vorbereitung zu dieser Kunstfahrt wird in Kooperation mit dem Central-Kino-Center Dorsten vorher der Film gezeigt: „Gerhard Richter Painting“: am Sonntag (6. Oktober) um 11 Uhr. Kino-Tickets online:central-dorsten.de
- Aktueller Vorstand: Der Vorstand des Kunstvereins besteht mit Stand vom 1. Juni 2021 aus Peter Schwanenberg (Vorsitzender), Mechthild Deeken-Jatzkowski (Stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Friedhelm Zehner (Schatzmeister) und Maria Rosezin (Beisitzerin). Jürgen Biermann (Geschäftsführer), Gisela Wiethoff (Beisitzerin: Archiv), Manfred Lauffs (Beisitzer: Website) haben den Vorstand am 13. Mai 2021 auf eigenen Wunsch verlassen. Die Website wurde geschlossen.
- Erläuterung zum obigen Bild: Podiumsdiskussion des Kunstvereins 1983 im Forum der VHS. Von links: Dr. Uwe Rüth (Glaskasten Marl), Prof. Alfred Schmitz (Bremen), Gerhard Schute (Journalist WAZ, Moderator), Peter Broich (Kunstverein), Wolf Stegemann (Kulturredakteur RN).
Siehe auch: Peter Broich
Siehe auch: Glasmalerei
Siehe auch: Drubbel
Siehe auch: Manfred Ludes
Siehe auch: Vestischer Künsterbund
Siehe auch: Kunstverein Virtuell-Visuell