Mehr Kultur für Kinder – 2016 hat auch Dorsten den Rucksack gepackt
Ab 2016 ist Dorsten in das NRW-Landesförderprogramm „Kulturrucksack“ eingebunden. Jährlich werden in den städtischen „Kulturrucksack“ 20.000 Euro gesteckt, von denen das Land 80 Prozent beisteuert. Bis 2018. Den Dorstener Rücksack haben nun vier Jahre nach Einrichtung dieser Landesförderung Kooperationspartner erst einmal für 2016 gepackt: Volkshochschule Dorsten, Treffpunkt Altstadt, Stadtbibliothek Dorsten, Jüdische Museum Westfalen, Soziokulturelles Zentrum „Leo“, Gemeinschaftshaus Wulfen, Cornelia-Funke-Baumhaus. Sie präsentieren rund 20 kreative Angebote, von denen rund 3700 Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren profitieren werden. Denn für jedes dieser Kinder erhält die Stadt 4,50 Euro. Mit diesem Geld werden in den Kulturinitiativen Workshops angeboten (Tanzen, Malen, Internet-Blog, Schreibkurse, Videos u. a.). Zeitlicher Schwerpunkt dieses Projekts werden die Herbstferien mit der Aktionswoche „Mach mit“ sein.
Den Kindern in Nordrhein-Westfalen die Tür zu Kunst und Kultur öffnen
Nordrhein-Westfalens Kulturministerin Christina Kampmann erläuterte den Sinn des 2012 entstandenen Projekts: „Kulturelle Bildung kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten. Voraussetzung allerdings ist, dass wir die Tür zu Kunst und Kultur für alle Kinder und Jugendliche so früh und so weit wie möglich öffnen.“ Nordrhein-Westfalen hat eine reiche Kulturlandschaft. Dazu gehören kommunale, aber auch freie Theater und viele Museen, die zur Auseinandersetzung mit Kunst und Geschichte einladen wie Konzerthäuser, Chöre, Tanzkompanien, Literaturhäuser, Kulturfestivals, Jugendzentren und soziokulturelle Zentren. All diese Kompetenzen sollen genutzt werden, um Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den Kommunen zum „Kinder- und Jugendkulturland“ zu machen, so der Anspruch des Landes. Dafür soll es viele spannende altersgemäße kulturelle Angebote geben, die nicht nur erreichbar, sondern auch für alle Kinder und Jugendlichen bezahlbar sind. Deshalb hat das Land gemeinsam mit den Kommunen und Kultureinrichtungen den „Kulturrucksack Nordrhein-Westfalen“ auf den Weg gebracht und stellt dafür jährlich rund drei Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung.
Der „Kulturrucksack NRW“ knüpft an bestehende Programme wie zum Beispiel „Künstler in die Kita“, „Jedem Kind ein Instrument“, „Kultur und Schule“, „KulturScouts“ oder „Kulturstrolche“ an, die bereits in den Kindertageseinrichtungen und Schulen Nordrhein-Westfalens angeboten werden. Kommunen, in denen mehr als 3.500 junge Menschen im Alter von 10 bis 14 Jahren leben, können sich direkt beteiligen, kleinere Städte und Gemeinden können sich im Verbund mit anderen bewerben. Das Land unterstützt die „Kulturrucksack“-Kommunen mit jährlich 4,40 Euro pro Kind oder Jugendlichen in der genannten Altersgruppe.
“Kulturrucksack”-Projekt des Landes jetzt bis 2018 verlängert
Der „Kulturrucksack NRW“ startete 2012 mit 28 Pilotkonzepten in 55 Städten und Gemeinden für insgesamt rund 320.000 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren. Ab 2013 waren über 130 Städte und Gemeinden beteiligt an 51 Standorten, 2014 stieg diese Zahl auf 175 Städte und Gemeinden an 60 Standorten. 2015 waren es 196 Städte und Gemeinden an 68 Standorten, die sich im „Kulturrucksack NRW“ engagieren. Diese Zahl stieg für 2016 erneut: 220 Kommunen an insgesamt 71 „Kulturrucksack“-Standorten sind dabei, die sich in 35 Einzelkommunen, darunter Dorsten, 26 kommunalen Verbänden, neun Kreisen und einer Städteregion organisieren. Das Landesprogramm „Kulturrucksack“ wird bis 2018 fortgesetzt. Der „Kulturrucksack“ stößt bei Kindern und Jugendlichen auf riesiges Interesse. Dass im Jahr 2016 mehr als die Hälfte der Kommunen in NRW daran teilnimmt, spricht für Akzeptanz.
Kulturrucksack 2022 gestartet: 10- bis 14-Jährige kostenlosen eingeladen
Füße fliegen und Flöße schwimmen lassen, Bühnen erobern und Bilder erschaffen – im Jubiläumsjahr „10 Jahre Kulturrucksack“ zündet das Amt für Schule und Weiterbildung der Stadt Dorsten für Kinder und Jugendliche 2022 ein Feuerwerk an vielfältigen Projekten: Da knallen Hip-Hop-Workshop und „Sing my Song“ um die Wette, da explodieren Krimi-Theater-Workshop und Airbrushkunst vor Fantasie und Kreativität. Einfache Regenschirme verwandeln sich dank individuell aufgetupfter Acryl-Farbe zu Schutz-Schirm-Unikaten und gesammelter Müll formt sich zu ästhetischer Trash-Stone-Skulpturenkunst. Seit 2016 schnürt die städtische Kinder- und Jugendkultur jedes Jahr aufs Neue mit lokalen Kooperationspartnern den „Kulturrucksack“ – ein landesgefördertes Projekt, das sich mit kostenlosen und vielfältigen Kultur-Angeboten speziell an 10- bis 14-Jährige richtet. In diesem Jahr 2022 warten insgesamt 20 Angebote über das Jahr verteilt darauf, „ausgepackt“ zu werden. Am 30. Oktober 2022 steigt dann im LEO die große Abschlusspräsentation.
„Kulturrucksack“-Projekte werden auch ausgezeichnet
Im Rheinischen Landestheater Neuss wurde im Dezember 2015 der Preis „Kinder- und Jugendkulturland NRW 2015″ vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport verliehen. Unter den sechs Gewinnern des Projektpreises, der mit jeweils 7.500 Euro dotiert ist, waren auch drei „Kulturrucksack“-Projekte aus Duisburg, Münster und Dortmund.
2023 reichhaltiges buntes Programm für Kinder und Jugendliche
Im Jahr 2023 gab es im Rahmen des „Kulturrucksacks“ rund 30 Angebote für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren. Anke Klapsing-Reich, Leiterin der Kinder- und Jugendkultur: „So viele hat es noch nie vorher gegeben!“ Das Programm war vielfältig: Von Tanz und Theater über Fotografie, Mangas gestalten bis hin zu einem Skateworkshop ist alles dabei. Alle Angebote waren für die Teilnehmer kostenlos, da es sich um ein vom Land NRW gefördertes Projekt handelte. Zum ersten Mal mit dabei war das Dorstener Stadtarchiv mit einer Führung. Zudem lernten Teilnehmer/innen alte Handschriften kennen und durften eine eigene Urkunde gestalten. Weitere Veranstalter waren der „Treffpunkt Altstadt“ mit einem Skateworkshop mit Wettbewerb und Outdorparty. Ansonsten machten noch das Cornelia-Funke-Baumhaus, das Leo, das Haus der Jugend, die Pfarrgemeinde St. Paulus, die KÖB St. Urbanus, die Kinder- und Jugendkultur, die VHS, die Musikschule und die Stadtbibliothek mit. Zum Abschluss des Kulturrucksacks gab es wie immer eine Abschlussveranstaltung am 12. November im Leo.
Kulturrucksack lud ein zum Tanzworkshop
Wer Lust hatte, sich in den Sommerferien 2023 einmal im Tanzen auszuprobieren, der konnte das tun. Das städtischen Kulturrucksack-Angebot lud in den Sommerferien kostenlos zum Tanzen ein. Tanzprofi Daniele Schwander, die seit vielen Jahren Tanz unterrichtet, brachte in der VHS Kindern im Alter von 13 und 14 Jahren die technischen Grundlagen bei, an der Stange wie im Raum. Anschließend studierten die Teilnehmer zusammen choreografische Elemente ein, teils vorgegeben, teils improvisiert. Das Ganze wurde am Ende zu einer kleinen Choreografie zusammengefasst.
Im Jahr 2024 wieder aktionsreiche neue Angebote
Geschnitzt, getöpfert und gebaut wird in den Herbstferien der „Wild Art Week“ der Biologischen Station in Dorsten-Lembeck. Etwa 30 weitere Angebote für Kinder von zehn bis 14 Jahren Platz finden über das Jahr verteilt statt. Anmeldungen für die unterschiedlichen Workshops können bereits bei den jeweiligen Veranstaltern kostenfrei gebucht werden. Neben klassischen Angeboten gibt es vielseitige Neuzugänge im Kulturrucksack. Musikalisch wird es beim japanischen Trommelzauber TAIKO der Musikschule Dorsten und handwerkliche Fähigkeiten können im Töpfer-Workshop erlernt werden. Filmreif wird es in dem Action-Movie-Stunt Workshop und Raum für Kreativköpfe bietet der Druck-Workshop. Etwas filigraner und ruhiger geht es hingegen im Workshop der Stadtbibliothek Dorsten her, bei dem alte Bücher in neue, individuelle Kunstwerke verwandelt werden können.
Die kulturelle Teilhabe fördern
Seit 2016 bietet die Stadt Dorsten den landesgeförderten Kulturrucksack an. Diese Projekte gewinnen immer mehr an Relevanz. Die Kostenbarriere führe häufig dazu, dass Kinder und Jugendliche nicht an solchen Angeboten teilnehmen können, so Anke Klapsing-Reich, Leiterin der städtischen Kinder-, Jugend- und Schulkultur. Der Kulturrucksack soll dagegen angehen. „Solche Projekte sind goldwert, weil sie kostenlos sind und die kulturelle Teilhabe somit nicht ausstirbt“, fügte sie hinzu. Außerdem gelte der Kulturrucksack häufig als Startpunkt für neue Hobbys und Leidenschaften – einige der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer melden sich nach den Workshops in jeweiligen Vereinen an oder probieren sich Jahr für Jahr durch die zahlreichen Angebote. Im November findet dann im Treffpunkt Altstadt eine Abschlusspräsentation statt, in der Kinder und Jugendliche ihre Ergebnisse des Jahres in Form von handwerklichen Objekten, Bühnenauftritten oder musikalischen Interpretationen vorstellen. Das Besondere: etwa eine Woche im Voraus bekommt das Moderatoren-Team ein Coaching durch eine professionelle Moderatorin, sodass die Präsentation für Besucherinnen und Besucher ein wahres Spektakel wird. – Weitere Informationen zum Kulturrucksack gibt es auf www.kulturrucksack-dorsten.de (Quelle: DZ vom 6. März 2024).