Sein halbes Leben suchte er Spuren vorgeschichtlichen Lebens
Geboren 1877 bis 1960 in Lembeck-Endeln; Bauunternehmer und anerkannter „Hobby-Archäologe“. – In den Dorsten angrenzenden Städten des Ruhrgebiets baute er Häuser und war dafür bekannt, dass er dabei ein künstlerisches Geschick für Details hatte. In seiner Freizeit durchstreifte er zu Fuß oder mit dem Rad die umgebende Natur, Felder und Wälder, Äcker und Auen. Oft hatte er einen kleinen Spaten dabei, mit dem er den im Boden seit Hunderten von Jahren verborgenen Altertümern zu finden suchte. So beackerte er sein halbes Leben lang den Boden, um Bodenschätze zu finden – erfolgreich. Küpper eignete sich mit der Zeit professionelle Kenntnisse an, konnte die unterschiedlichen Schattierungen von Wiesenoberflächen einschätzen und entdeckte so Gräber und Feuerstellen, fand 1950 in der Bakeler Mark eine vorgeschichtliche Eisenschmelze und Schlackenteile.
Vom Westfälischen Landesmuseum als Forscher anerkannt
Schon in den 1930er-Jahren erhielt er die Anerkennung durch das Westfälische Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte und hatte seither an einer Reihe aufsehenerregender Grabungen in und außerhalb der Herrlichkeit teilgenommen: 1929 an einer germanischen Siedlung beim Hof Heßling in Rhade mit einem Gräberfeld, 1933 Fund eines fränkischen Gräberfelds in Deuten sowie an einem bronzezeitlichen Friedhof mit 80 Bestattungsstellen in Sölten. In Rheine war er im Auftrag des Westfälischen Landesmuseums 1934 und 1935 dabei, nachdem ein großer bronzezeitlicher Friedhof entdeckt worden war, wobei es sich – wie auch in Sölten – um Rundgräber handelte. Die letzte große Ausgrabung, die auf Initiative Friedrich Küppers zurückzuführen war, fand 1953/54 in Lembeck-Beck statt. Dort fand man Sachsengräber. Die besondere Bedeutung dieser Entdeckungen lag darin, dass hier sowohl heidnische wie auch frühchristliche Beerdigungen stattgefunden hatten. Ein Häuptling und sein Pferd lagen Kopf an Kopf. Das Gesicht des Menschen war nach Osten hin zur aufgehenden Sonne gerichtet. Nicht immer gelang es Friedrich Küpper, Funde sicherzustellen oder unüberlegte Zerstörungen zu verhindern, wie beispielsweise die „swatte Borg“ (Schwarze Burg) in Lembeck oder die Einebnung vorgeschichtlicher Gräber in Rhade. Friedrich Küpper war dafür bekannt, dass er keine Hemmungen zeigte, einzelnen Widerstrebenden, die keinen Wert auf die Ausgrabung legten, seinen Standpunkt klarzumachen. Friedrich Küpper starb im April 1960 im Alter von 83 Jahren.
Siehe auch: Swatte Borg
Quelle: Fritz Oetterer in HK 1961