Raub, Diebstahl, Körperverletzung, Betrug und immer wieder Gewalt
Vorbemerkung: Die in diesem Lexikon als Einzeleinträge veröffentlichten Kriminalfälle sind hier nicht verzeichnet, auch nicht Sexualdelikte. Dafür gibt es eine eigene Erfassung unter Kriminalfälle – Sexualdelikte und Überfälle auf Banken unter Raubüberfälle. Auch Tötungsdelikte sind gesondert erfasst (Mord und Totschlag). Eine Übersicht aller Artikel ist unter Kriminalität anzuklicken. Im Übrigen erhebt diese listenmäßige Erfassung keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Im Jahr 2019 weniger Straftaten in Dorsten. Gemessen an der Gesamtbevölkerung ist in Dorsten die Kriminalität kreisweit am stärksten zurückgegangen und erreichte, so das Polizeipräsidium Recklinghausen, seit 2005 die niedrigste Straftatenzahl. 2019 wurden in Dorsten 4332 Straftaten verübt und damit 12,84 Prozent (- 638 Fälle) weniger als im Vorjahr. Wie auch in anderen Städten der Kreispolizeibehörde gab es einen Zuwachs von über 30 Prozent bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. „Sexuelle Übergriffe im häuslichen Bereich und umfangreiche Verfahren wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie sind ausschlaggebend für den Anstieg.“ 193 Kinder wurden 2019 Opfer eines sexuellen Missbrauchs: Hier handelt es sich allerdings nur um die polizeilich bekannt gewordenen Missbrauchsfälle. In Dorsten wurden 74 dieser Straftaten (2018: 68) angezeigt, darunter 14 Vergewaltigungen bzw. sexuelle Nötigung. Stalking wurde 33-mal angezeigt, neunmal mehr als 2018. Die Aufklärungsquote liegt bei über 85 Prozent. Nur einmal kam es 2019 zu einem Handtaschenraub, der angezeigt wurde. Der Rückgang der Diebstahlsdelikte ist deutlich. Es ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. 2019 gab es 1.866 Diebstahlsdelikte (im Vorjahr waren es 2181). 483-mal wurde eine Körperverletzung angezeigt. Hier verzeichnete die Polizei einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (+1,26 Prozent). Opfer von gefährlicher oder schwerer Körperverletzung wurden 135 Menschen in Dorsten, sechs weniger als im Jahr zuvor. Die Straßenkriminalität hat in Dorsten zwischen 2010 und 2019 stark abgenommen. Vor zehn Jahren wurden 2195 Fälle verzeichnet, 2019 waren es 1151 Fälle.
Raubüberfallserie 2019 in Dorsten: Ein Berg von Akten, aber keine Spur. Dorsten war 2019 ein Schauplatz für wiederholte Raubüberfälle. Neunmal wurden Supermärkte und ein dm-Laden sowie Tankstellen und Imbissbude von bewaffneten Männern überfallen. Ein Täter konnte gefasst werden und wurde im Mai 2020 verurteilt. Bei den anderen Taten verliert sich die Spur zu den Räubern. Am 5. Juni war der dm-Markt an der Händelstraße Ziel eines Unbekannten, am 18. Mai und 10. August der benachbarte Rewe-Markt. Am 19. September war Netto in Barkenberg an der Reihe, am 23. Oktober Edeka Weierstahl auf der Hardt. Zuletzt überfiel ein Unbekannter am 25. Oktober einen Imbissbetrieb in Wulfen. Bei einem Vorstoß an der Aral-Tankstelle an der Dülmener Straße beließ es der Täter beim Versuch. Die Ermittlungskommission lieferte der Staatsanwaltschaft Essen zudem Unterlagen für einen Überfall auf eine „Markant“-Tankstelle in Wulfen. Auch im benachbarten Schermbeck versuchte ein 23-Jähriger am 16. Dezember 2019 sein Glück. Er wurde gefasst, nachdem er einen Supermarkt an der Weseler Straße überfallen hatte. Aufgrund von konkreten Zeugenhinweisen konnte die Polizei den Räuber kurz nach der Tat vorläufig festnehmen.
Die Ermittlungskommission der Polizei in Recklinghausen überprüfte in diesem Zusammenhang, ob es Parallelen zu den in Dorsten verübten Straftaten gibt. Lediglich ein Mann verbüßt gerade seine Freiheitsstrafe wegen räuberischer Erpressung, nachdem er im Dezember 2019 in seiner Dorstener Wohnung verhaftet worden war. Der 32-Jährige legte vor Gericht ein Geständnis ab. Er hatte den Netto-Supermarkt an der Bochumer Straße überfallen und 300 Euro erbeutet (Quelle: Claudia Engel in DZ vom 1. Aug. 2020).
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Ex-Petrinum-Lehrer kassierte betrügerisch 500.000 Euro. Acht Jahre lang kassierte eine Dorstener Lehrer am Gymnasium Petrinum nach seiner Pensionierung volles Gehalt und schädigte den Staat um 492.000 Euro. Wegen Betrugs verurteilte den in Gelsenkirchen lebenden Ex-Pädagogen (67) das Amtsgericht Düsseldorf Ende Dezember 2019 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Das Arbeitsverhältnis des Gymnasiallehrers war zum Jahresende 2009 nach 20-jähriger Tätigkeit mit einem Vergleich beendet worden: Der angestellte Pädagoge für Katholische Religion und Physik, zuletzt am Petrinum tätig, soll nebenberuflich einen Artikel über ein Golfturnier in der Schweiz verfasst haben, war aber während dieser Zeit krankgeschrieben. Als „Rentner“ kassierte er danach aber acht Jahre lang volles Gehalt. Die Bezirksregierung Münster hatte nämlich wegen „eines Übertragungsfehlers in der Übermittlung der Daten“ dem Landesamt für Besoldung nicht mitgeteilt, dass das Arbeitsverhältnis aufgelöst wurde. Das Landesamt zahlte bis zum 31. Januar 2018 die vollen Bezüge weiter – insgesamt 492 000 Euro. Der Ex-Lehrer informierte die Behörde über das Versäumnis zu seinen Gunsten nicht. Im Gegenteil: Er stelle jahrelang Anträge auf Krankenkassen-Zuschuss und hielt den Anschein aufrecht, im Lehrerdienst zu sein.
Versuchter Überfall auf einen Supermarkt. Mitte Dezember versuchte ein bewaffneter etwa 30 bis 35 Jahre alter Mann, den Edeka-Markt an der Seikenkapelle auf den Hardt vormittags um 11 Uhr zu überfallen. Der unbekannte Mann bedrohte einen Mitarbeiter mit einer Schusswaffe. Anschließend flüchtete er ohne Beute auf einem Herrenrad in das angrenzende Wohngebiet.
Tankstellenräuber zückte ein Messer. Die unheimliche Überfall-Serie in Dorsten geht weiter. Diesmal war eine Tankstelle das Ziel eines Räubers. Doch er wurde gestört. Mitte November 2019 betrat um 21.40 Uhr ein mit Kapuze und Schal maskierter Mann den Verkaufsraum der Aral-Tankstelle auf der Dülmener Straße in Wulfen. Der Mann zückte ein Messer und forderte von der Angestellten Bargeld. Als weitere Kunden die Tankstelle betraten, flüchtete der Täter ohne Beute in Richtung Matthäuskirche. Die Fahndung der Polizei blieb bislang erfolglos.
Räuber zückte die Waffe. Die Überfall-Serie auf Supermärkte in Dorsten geht weiter. Am 6. November gegen 21 Uhr lauerte ein unbekannter Mann zwei Mitarbeiterinnen von Edeka-Supermarkt an der Seikenkapelle am Hinterausgang des Supermarkts auf. Er bedrohte sie mit einer Schusswaffe und versuchte, in das Gebäude zu gelangen, wie die Polizei mitteilte. Da sich die Tür nicht öffnen ließ, flüchtete der Täter in unbekannte Richtung. Verletzt wurde niemand. Der Supermarkt an der Straße An der Seikenkapelle war erst zwei Wochen vorher überfallen worden.
Hardt: Erneut ist ein Supermarkt in Dorsten überfallen worden. Fünf Wochen nach dem Überfall auf den Netto in Wulfen ist erneut ein Dorstener Supermarkt von einem Räuber heimgesucht worden. Ende Oktober 2019 zückte gegen 21 Uhr ein männlicher Täter, 20 bis 30 Jahre alt, im Kassenbereich eines Edeka-Geschäfts eine Schusswaffe und forderte eine Angestellte zur Herausgabe von Bargeld auf. Das Geld steckte er in seine Jackentasche und flüchtete. Das Vorgehen des Täters ähnelte dem bei anderen Überfällen auf Dorstener Supermärkte. Im Mai wurde der dm-Markt an der Händelstraße überfallen, danach zweimal der Rewe an der Händelstraße.
Bewaffneter Raubüberfall auf Imbissbude. Mitte Oktober 2019 überfiel gegen 22 Uhr ein mit einer Maske versehener und mit einer Pistole bewaffneter Mann eine Imbissbude an der Dülmener Straße, drohte mit einer Schusswaffe der Verkäuferin und verlangte Bargeld. Mit seiner Beute flüchtete der etwa 1,65 Meter große Mann.
Am 26. Oktober 2019 erlangten Täter unberechtigt eine EC-Karte. Mit der Karte wurde mehrfach Geld abgehoben. Die Geschädigte übergab einem „falschen Polizeibeamten“ ihre Bankkarte mit PIN. Bis zur Sperrung der Karte wurden insgesamt fünf Abhebungen von insgesamt 5.000 Euro durchgeführt. Die Abhebungen erfolgten an Bankautomaten der Volksbanken in Haltern am See, Dorsten (Wulfen-Barkenberg) und Dorsten (Holsterhausen) von drei verschiedenen unbekannten Tatverdächtigen. Diese wurden videografiert.
Angriff mit zerschlagener Bierflasche in Holsterhausen. Ein Streit zwischen drei Männern endete Mitte Oktober 2019 auf einem Holsterhausener Parkplatz hinter dem Supermarkt Netto an der Borkener-/Ecke Friedrichstraße blutig. Mehrere Streifen- und Rettungswagen waren um Einsatz. Einer der Männer verletzte die beiden anderen mit einer angeschlagenen Bierflasche. Lebensgefahr bestand aber nicht. Der Täter wurde festgenommen.
Frau bei Streit schwer verletzt. Ein 29-jähriger Mann aus dem Kreis Wesel ist seit Ende September auf der Flucht. Die Polizei fahndet nach ihm, weil er kurz vor 8 Uhr eine 27-jährige Frau schwer verletzt haben soll. Die beiden waren mit einem Mercedes auf der A 31 unterwegs, als es zum Streit kam, in dessen Verlauf der Mann die junge Frau schwer verletzte. Der Frau gelang es, aus dem Auto zu flüchten. Ein polnischer Lkw-Fahrer entdeckte die verletzte 27-Jährige auf dem Standstreifen der Autobahn in der Nähe des Rastplatzes Lüningskamp. Der 29-Jährige verließ mit seinem Wagen die Autobahn, ließ ihn an der Straße „In der Ewigkeit“ stehen und flüchtete zu Fuß weiter. Die Polizei fahndete nach ihm auch mit einem Hubschrauber.
In der Nähe des Bahnhofs überfallen und beraubt. Ein 54-jähriger Mann ist im September 2019 in der Nähe des Dorstener Bahnhofs überfallen worden. Wie die Polizei berichtete, war der Mann gegen 19.45 Uhr auf der Vestischen Allee unterwegs. Dort hätten ihn plötzlich vier Männer angegriffen. Einer habe ihm von hinten in den Rücken getreten, sodass er gestürzt sei. Als er auf dem Boden lag, zogen die Täter ihm die Geldbörse aus der Gesäßtasche. Mit ihrer Beute flüchteten sie in Richtung Ostwall – zwei zu Fuß, zwei auf einem Fahrrad. Der Haupttäter war etwa 16 bis 20 Jahre alt.
Messerstecher wurde festgenommen. Aufgrund von Zeugenaussagen konnte die Polizei zeitnah in der Nähe von Mercaden einen 30-jährigen Dorstener festnehmen, der im Verdacht stand, den Kaufland-Mitarbeiter am Dienstagmorgen mit einem Messer eine Stichverletzung zugefügt haben soll. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen-
Räuber überfiel Supermarkt in Wulfen. Ein unbekannter 30- bis 35-jähriger Täter „mit dunklen Augenringen“ und Sturmhaube zwang am 18. September gegen 22.15 Uhr mit vorgehaltener Pistole Mitarbeiter des Netto-Markts an der Fritz-Eggeling-Allee, in den Laden zurückzugehen. Dort forderte er Bargeld und verstaute die Beute in einem dunklen Rucksack. Der Täter flüchtete anschließend zu Fuß in unbekannte Richtung. – In Dorsten hat es in jüngster Vergangenheit mehrere Überfälle auf Supermärkte gegeben. Im Mai wurde der dm-Markt an der Händelstraße überfallen, danach zweimal der Rewe in unmittelbarer Nähe. Die Polizei fahndet öffentlich mit Fotos einer Überwachungskamera bislang (Stand Sept. 2019) erfolglos nach einem Tatverdächtigen.
Unbekannter überfällt Tankstelle mit Sturmmaske und Schusswaffe. Mit einer Schusswaffe überfiel Anfang Oktober 2019 ein unbekannter Täter die Tankstelle an der Hervester Straße. Laut Auskunft der Polizei betrat der Mann, der eine Sturmmaske trug, gegen 22.30 Uhr das Gelände der Tankstelle und bedrohte den Mitarbeiter mit einer Schusswaffe. Der Mitarbeiter hatte den Verkaufsraum gerade abschließen wollen. Der Unbekannte forderte Geld aus der Kasse. Mit der Beute flüchtete er. Zur Beschreibung des Täters konnte der Mitarbeiter lediglich angegeben werden, dass er seine Anweisungen in englischer Sprache gab.
Zeitungsbote kam, Hund bellte, gestörter Wohnungsinhaber würgte des Zeitungsboten. Ein 58-jähriger Dorstener in der Dorstraße fühlte sich eines nachts Ende August 2019 um 1.30 Uhr in seiner Nachtruhe gestört, als sein Hund anschlug, ihn dadurch wach machte, da ein Zeitungszusteller die Zeitung in den Briefkasten schob. Daraufhin ging der 58-Jährige auf die Straße und attackierte den 55-jährigen Zusteller zuerst mit Worten, dann packte er den Zeitungsboten am Hals und drückte zu. Die Polizei ermittelte wegen einfacher Körperverletzung.
Auf der Klosterstraße ausgeraubt. Ein 21-jähriger Dorstener wurde Anfang August 2019 nachts auf der Klosterstraße ausgeraubt. Ein etwa 28- bis 35-jähriger Mann sprach ihn an und stieß ihn zu Boden. Danach zog er dem Dorstener die Geldbörse aus der Gesäßtasche und flüchtete mit der Beute auf einem Fahrrad.
Raubüberfall am Europlatz beobachtet. In den Nachtstunden des 10. Juni 2019 machte ein 23-jähriger Dorstener auf der Polizeiwache Angaben zu einem Raub am Europaplatz. Drei Männer sollen demnach einen ihm flüchtig bekannten Mann geschlagen und anschließend das Mobiltelefon und Geld entwendet haben. Beim Eintreffen der Polizei war der Geschädigte allerdings nicht mehr vor Ort. Die mutmaßlichen Täter waren geflüchtet.
Räuber bedrohte Kassiererin mit Waffe. Kaltblütig und dreist: Ein Unbekannter, teilmaskierter Mann, hatte Mitte Mai 2019 den dm-Markt an der Händelstraße überfallen und die Kassiererin mit einer Schusswaffe bedroht (siehe obiges Foto). Der Täter, etwa Ende 20 Anfang 20 Jahre alt, flüchtete mit dem ihm ausgehändigten Geld Richtung Innenstadt. Eine Nahbereichsfahndung der Polizei verlief ergebnislos. Eine fest installierte Kamera machte eine Aufnahme, mit der die Polizei nach dem Täter fahndet. – Tage später hatte ein weiterer Unbekannter oder der noch unbekannte Räuber vom dm-Markt einen zweiten Laden an der Händelstraße überfallen. Gegen 22 Uhr betrat der Räuber die Rewe-Filiale im Feldmärker Einkaufszentrum, bedrohte den 23-jährigen Kassierer mit einer Waffe und forderte Geld. Nachdem der 23-Jährige dem Mann das Geld ausgehändigt hatte, flüchtete der Täter zu Fuß. Die Vorgehensweise erinnert die Polizei stark an die Handschrift, die der Täter im dm-Markt hinterlassen hat.
Polizei wurde in Sisha-Bars fündig. In einem achten Großeinsatz von Zoll Und Polizei im Kreis Recklinghausen, wurde Mitte Mai 2019 auch eine Shisha-Bar in Hervest durchsucht. Welche Ergebnisse sie Durchsuchungen bei welcher Bar brachte, konnte wegen laufender Ermittlungen keine Auskunft gegeben werden. Neun Shisha-Bars in fünf Städten sind im Mai kontrolliert worden, darunter auch eine Bar in Hervest-Dorsten. Die Einsatzkräfte stellten überall „eine Reihe von Rechtsverstößen und Beanstandungen“ fest. Es wurden 91 Personen kontrolliert zehn Strafanzeigen, 16 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten geschrieben. In einem Café in Marl wurden vier Spielautomaten sichergestellt und in fast allen Betrieben insgesamt 200 unversteuerter Tabak in versteckten Dosen gefunden und sichergestellt. Die Razzia fand im Zuge der Bekämpfung von Clan- und Bandenkriminalität statt. Shisha-Bars gelten als Rückzugsorte, in denen sich solche Gruppen verabreden und treffen. – In Holsterhausen hatte der Shisha-Laden an der Ecke Freiheitsstraße/Bonifatiusstraße bereits einige Wochen zuvor geschlossen.
Liebespaar wurde zufällig zum Opfer. In einem Auto wurde Anfang April 2019 in den Nachstunden – 3.50 Uhr – ein junges Liebespaar mit vorgehaltener Pistole überfallen. Dem jungen Mann wurde die Geldbürde geraubt. Das Liebespaar stand an lauschiger Stelle an der Seikenheide zwischen Dorsten und Kirchhellen. Nachdem die Täter auf die beiden Überfallenen noch eingeschlagen hatten, flüchteten sie unerkannt auf Fahrrädern in Richtung Kirchhellener Allee. Kurios: Die Täter waren bereits vor dem Überfall unmaskiert am Auto des Paares vorbeigefahren und kehrten dann vermummt und bewaffnet zurück.
Leiche im Teich. Campingplatzbetreiber am Brückenweg in Östrich entdeckten im Februar 2019 eine Leiche in einem der Teiche, die im nordwestlichen Bereich des Campingplatzes „Schult im Anker“ liegen. Die Taucher der Feuerwehr zogen dann einen noch nicht identifizierten toten Mann aus dem Wasser. Nach ersten Erkenntnissen gab es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Doch die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf.
Falscher Wasserwerker stiehlt Bargeld und Schmuck. Ein Betrüger hat Ende Januar 2019 eine Dorstener Seniorin um Bargeld und Schmuck gebracht. Der Mann klingelte mittags bei der 88-Jährigen an der Martin-Luther-Straße. An der Sprechanlage gab der Mann sich als Wasserwerker aus. Die Frau ließ ihn ins Haus. Unter einem Vorwand lief der Mann durch das Haus. Als er wieder weg war, stellte die 88-Jährige fest, dass Bargeld und Schmuck fehlten. Der 30 bis 40 Jahre alte Täter hatte im Schlafzimmer die Schubladen durchsucht. Anschließend flüchtete er.
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Zahl der kriminellen Clans gestiegen. Das von der Polizei registrierte Ausmaß der Clan-Kriminalität ist in Nordrhein-Westfalen deutlich angestiegen. Das geht aus einem neuen Lagebild hervor, das NRW-Innenministerium in Düsseldorf vorgestellt hatte. Gegenüber dem bundesweit ersten Clan-Lagebild aus 2019 stieg die Zahl der Straftaten um 12,7 Prozent und die der Verdächtigen mit Clan-Hintergrund um 13,4 Prozent. Auch die Zahl der kriminellen Familienclans ist größer geworden: Inzwischen gehen die Ermittler in NRW von 111 kriminellen Clans aus. Im Vorjahr waren es 104. Da die Polizei in NRW im Gegensatz zum Vorjahr inzwischen auch Verkehrsdelikte von Clan-Angehörigen mitzählt, ergeben sich dadurch sogar Steigerungen der Straftaten- und Verdächtigenzahlen von je rund einem Drittel. Für 2019 führen die Ermittler nun 3800 Verdächtige und 6100 Straftaten mit Clan-Hintergrund auf (dpa).
Zum Vorjahr sind Altenpflege-Betrügereien 2019 um 55 Prozent gestiegen. Rezepte fälschen, nicht erbrachte Leistungen abrechnen, sich unzulässig Aufträge zuschieben oder Höchstsätze für unqualifiziertes Personal abkassieren: Die Liste von Betrügereien im Gesundheitswesen ist lang. Der Prüfgruppe Abrechnungsmanipulation der Kaufmännischen Krankenkasse gingen auch im vergangenen Jahr bundesweit wieder etliche Täter ins Netz. Bei der jährlichen Routinekontrolle des Medizinischen Dienstes der KKH (Kaufmännische Krankenkasse Hannover) war auch ein ambulanter Pflegedienst aus Dorsten aufgefallen. Es wurden ein paar hundert Euro zuviel bei einem Leistungskomplex abgerechnet. Die Kasse hat den zuviel gezahlten Betrag vom Pflegedienst in Dorsten zurückgefordert und erhalten. Im Jahr 2019 registrierte die KKH 476 neu aufgedeckte Fälle. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Anstieg um 55 Prozent. Die Schadenssumme betrug 2019 bundesweit mehr als eine Million Euro. In 29 Fällen erstattete die Krankenkasse Strafanzeige- Laut Statistik der Kasse führten die Ambulanten Pflegedienste die Liste bei den falschen Abrechnungen an. Solche Betrügereien zahlen sich aber nicht aus, da die Kontrollen durch die Medizinischen Dienste nicht nur stichprobenartig, sondern alljährlich minutiös durchgeführt werden. Zu den Routinekontrollen sind aber auch Tipps von in- und auswärtigen Beobachtern wertvoll für die Kasse: 557 Hinweise gingen 2019 bei der KKH ein, bei 476 davon wurden Prüfungen eingeleitet.
Durch Betrugsmaschen wie den „Enkeltrick“ oder „falsche Gewinnversprechen“ und Betrügereien durch „falsche Polizisten“ wurde zwischen 2017 und 2019 ein wirtschaftlicher Schaden von mehr als 39 Millionen Euro in Nordrhein-Westfalen angerichtet. Geeignete Opferschutz- und Präventionsmaßnahmen sind daher besonders wichtig.