Sexuelle Infektionen im Kreis Recklinghausen – Männer erkranken öfter
Sie erkranken an Warzen, Hepatitis B, Herpes, Chlamydien, Syphilis. Die AOK NordWest hat Zahlen zu sexuell übertragbaren Krankheiten veröffentlicht. Im Jahr 2023 blieb die Anzahl sexuell übertragbarer Infektionen ( STI, englisch: sexually transmitted infections) im Kreis Recklinghausen nahezu konstant: 803 Fälle wurden gemeldet, 807 im Vorjahr. Das teilt die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) NordWest mit. Der Anteil der Männer ist höher als der der Frauen (46,27 Prozent Frauen; 53,73 Prozent Männer). Welche Krankheiten es gibt, wie sie sich auswirken, welche schweren Langzeitfolgen drohen und vor allem, wie STI verhindert werden können, weiß Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK. „Bei einem Verdacht auf eine STI sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden“, mahnt Kock. Oft blieben Geschlechtskrankheiten, da sie keine Symptome verursachen. „Wird eine Infektion früh erkannt, ist sie meist gut behandelbar und oft auch heilbar.“ Im Jahr 2023 wurden häufig anogenitale Warzen und akute Virushepatitis B diagnostiziert, gefolgt von Herpes Simplex, Chlamydien und Syphilis.
Symptome einer STI
Typische Symptome einer STI sind Ausfluss, genitale Geschwüre, Lymphknotenschwellungen, Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Unterbauchschmerzen. „Sexuell übertragbare Krankheiten können schwerwiegende Folgen haben“ erläutert Kock. „Eine Chlamydien-Infektion kann Unfruchtbarkeit verursachen, während Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) oder Hepatitis B Krebsarten auslösen können.“ Die Prävention ist entscheidend, um Infektionen zu vermeiden. Frühzeitige und gezielte Aufklärung über Infektionen und deren Übertragungswege ist wichtig. Der AOK-Mann: „Kondome und Lecktücher bieten bei richtiger Anwendung guten Schutz. Bei Diagnose einer STI sollten auch die Sexualpartner untersucht und bei Bedarf behandelt werden. Häufig wechselnde Sexualpartner erhöhen das Infektionsrisiko.“
HP-Viren betreffen auch Männer
Anogenitale Warzen werden durch bestimmte Niedrigrisikotypen von HPV verursacht. Andere HP-Viren (Hochrisikotypen) können Zellveränderungen und langfristig Krebs, wie Gebärmutterhalskrebs, verursachen. Auch Männer können infiziert werden, den Erreger übertragen und selbst an HPV-bedingtem Krebs erkranken. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. Normalerweise werden Jungen und Mädchen im Abstand von sechs Monaten zweimal geimpft. Die Impfung sollte vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die HPV-Impfung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 17 Jahren. Weitere Informationen zur Früherkennung sind unter www.aok.de/nw bei Leistungen & Services und bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf www.liebesleben.de zu finden.
Quelle: RN (DZ) vom 25. Februar 202525. Februar 2025